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Der letzte Vorhang

Der letzte Vorhang

Titel: Der letzte Vorhang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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wenig schief an der Wand. Sie
rückte sie gerade. Durch ihr hinteres Fenster sah der Garten so verlassen aus
wie die meisten Gärten im Winter in New York. Melancholisch seufzte sie.
    Genug davon, sagte sie sich, nahm den Hörer ab
und rief Barbie Sloane an, wobei sie sich als Mrs. Weinberg meldete, wie Barbie
sie gebeten hatte. Sie wurde auf Warten gestellt und hörte ein sehr schönes
Band mit irgend etwas aus Peer Gynt, dann meldete sich die
Verkaufsassistentin wieder: »Ms. Sloane kommt sofort.« Wieder auf Warten,
quälte der Name der Melodie ihr Gedächtnis. War es »Anitras Tanz«? Die Musik
hörte abrupt auf.
    »Hallo.« In Barbies Stimme schwang etwas wie
verhaltener Verfolgungswahn.
    »Tag, Barbie, Wetzon hier.« Ihre Begrüßung sprudelte
vor guter Laune. Wetzon die Heuchlerische, dachte sie. Wetzon die Heuchlerische
sagte: »Wie war das Mittagessen?«
    »Einigermaßen, schätze ich. Er ist ein netter
Mann. Aber ich esse nicht gern zu Mittag, und außerdem hatte er Verspätung. Ich
weiß nicht, warum ich überhaupt dort war. Ich brauche keinen zusätzlichen
Streß.«
    Wetzon hielt den Hörer vom Ohr weg. Die Faust
war wieder bei der Sache. »Reden tut nicht weh, Barbie.« Und es war völlig
unmöglich, Mel Wallach jemals als netten Mann zu bezeichnen.
    »Stimmt, Wetzon, aber, offen gestanden, ich weiß
nicht, warum ich reden soll. Ich bin hier absolut zufrieden. Sie behandeln mich
sehr gut.«
    »Wissen Sie, Barbie, Sie haben völlig recht.
Vielleicht sollten Sie bleiben, wo Sie sind.«
    »Na ja, ich wäre aber dumm, wenn ich mich nicht
umsehen würde, Wetzon. Ich bin es mir selbst schuldig, zu erfahren, was ich
draußen wert bin.«
    »Wie sind Sie mit Mel verblieben?«
    »Er schickt mir einen Packen Material, und dann
sprechen wir weiter. Aber ich bin zu beschäftigt, um im Moment irgend etwas zu
entscheiden. Ich arbeite eine neue Verkaufsassistentin ein und...«
    Es klopfte an Wetzons Tür, und Wetzon schnitt
Barbie das Wort ab, bevor diese noch einmal ihren ganzen Arbeitsplan aufzählen
konnte. »Warum unterhalten wir uns nicht, wenn Sie das Material, das Mel Ihnen
schickt, durchgesehen haben?« Wetzon legte auf. »Herein.«
    Artie Metzger, ein langer, linkischer Detective,
der Silvestris Partner im Siebzehnten gewesen war, steckte den Kopf durch die
Tür. »Beschäftigt?«
    »Für dich nie.« Sie sprang auf und stellte sich
auf die Zehenspitzen, um ihn auf die Backe zu küssen. Metzgers feierliches
Gesicht und die tiefen Säcke unter seinen Augen erinnerten sie immer an einen
Basset.
    »Du siehst gut aus«, stellte er fest.
    Sie feixte ihn an. »Klar.« Er gehörte zu
Silvestris Pokerrunde, also brauchte sie nichts weiter zu sagen.
    »Was hast du für mich?« An Smith’ Schreibtisch
gelehnt, holte er seinen Notizblock heraus.
    »Wir haben eine neue Mitarbeiterin, die vorher
bei einem Konkurrenten war, eingestellt. Ihr Name ist Darlene Ford, und sie hat
am Dienstag angefangen. Sie ist praktisch hier zur Tür hereingefallen und hat
behauptet, es hätte jemand auf sie geschossen.«
    »Nicht ganz dicht?«
    »Das dachte ich auch, aber sieh da, ihr Pelzhut
hatte eine Furche wie von einem Streifschuß, und als ich später am Tag das Büro
verlassen habe, ist das hier aus der Fußmatte gefallen.« Sie übergab ihm den
verformten Bleiklumpen. »Silvestri sagt, es ist eine Kugel.«
    »Hast du etwas gehört?« Er ließ das deformierte
Geschoß über die Handfläche rollen.
    »Nicht das geringste. Was für eine Kugel ist
das?«
    »Vermutlich aus einem Gewehr abgefeuert.«
    »Ein Gewehr?« Wetzon war fassungslos. »Machst du
Witze? Mitten in der Stadt?«
    Metzger hob die Schultern, als könnte ihn nichts
mehr überraschen.
    »Hör zu, Artie, Tom Keegen ist nicht verrückt.
Er war Darlenes letzter Chef. Sie glaubt, er sei derjenige, der hinter ihr her
ist.«
    »Laß mich mit ihr reden.«
    Wetzon öffnete die Tür. Max war dabei, seine
Karteibogen in Stapeln zu sortieren. Darlene telefonierte nicht mehr, sondern
notierte etwas. »Darlene, kommen Sie bitte mal rein?«
    Sie winkte Darlene in ihr Büro und sagte zu Max:
»Kannst du noch fünfzehn Minuten bleiben und die Telefone bewachen, während wir
etwas besprechen?«
    Sein Blick folgte Darlene, dann sah er Wetzon
an. »Selbstverständlich.«
    Wetzon schloß die Tür. »Darlene, das ist
Detective Metzger. Er möchte Ihnen ein paar Fragen wegen der Schießerei
stellen.«
    Darlene wurde zapplig und lächelte nervös.
Metzger schob sie auf Smith’ Stuhl und stützte

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