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Der letzte Vorhang

Der letzte Vorhang

Titel: Der letzte Vorhang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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mir
Bescheid. Ich bin den ganzen Tag in der Stadt.« Er legte auf und sah Wetzon an.
    »Und?«
    »Nina fliegt nach Cincinnati.«

MEMORANDUM
    An: Sammy Weiss
    Von: Nancy Stein, Assistentin von Mort Hornberg
    Datum: 17. November 1994
    Betr.: Combinations in concert
    Kopien: Carlos Prince und Leslie Wetzon
     
    Bestätige Vereinbarung für Geschäftshaftung zu
0,099 pro Förderer. Müssen wir nicht auch Folgendes abdecken?
    1.) Pauschalpolice für Beleuchtung und
Tontechnik
    2.) Unfallentschädigung
    3.) Allgemeine Haftpflicht
    Ist dieser Versicherungsschutz durch die Nederlanders
erhältlich?
     
     

14.
Kapitel
     
    »Schatz, bedeutet Koproduzent zu sein, daß mein
Briefkasten mit Policen und Haftungen überschwemmt werden muß?«
    »Policen sagst du, Carlos? Setzen wir Silvestri
darauf an. Klingt wie eine Aufgabe für die New Yorker Polizei.«
     
    »Ach, Wetzon, wohin soll ich gehen, um soviel
Geld zu verdienen?« jammerte Charley Whiting.
    »Beinahe überallhin. Charley, vielleicht ist
dies genau der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel«, sagte Wetzon. »Mit Ihrer
halben Million für das laufende Jahr könnten Sie sich eine wirklich hübsche
Pauschale besorgen... sagen wir, in der Gegend um die
zweihundertfünfzigtausend.« Sie konnte Charleys asthmatische Atemgeräusche
hören.
    »Hören Sie, Wetzon, ich mache gerade eine
häßliche Scheidung durch. Und begreife es noch immer nicht. Meine Frau wußte,
daß ich ein Ekel bin, als sie mich vor dreiundzwanzig Jahren heiratete. Warum
stört es sie jetzt auf einmal?«
    »Das tut mir leid, Charley.« Der Teufel soll ihn
holen, dachte Wetzon.
    »Was würde es mir nützen, zu wechseln und einen
dicken Scheck einzusacken? Sie bekäme mindestens die Hälfte davon. Und diese
Firma hat mir die ganze Zeit beigestanden. Sie haben mir gezeigt, wie ich meine
Einkünfte vor ihr verstecke...«
    Wetzon wünschte ihm viel Glück für seine
Scheidung und holte noch drei Hinweise aus ihm heraus, bevor sie auflegte.
Charley Whiting war ein Ekel. Gerade hatte er ihr mitgeteilt, daß er
Geld vor seiner Frau versteckte und daß Rosenkind Luwisher ihm dabei behilflich
war. Sein Glück, daß es ihm bei Wetzon herausgerutscht war. Sie betrachtete
alles, was Makler ihr erzählten, als vertraulich. Zu dumm, daß andere in der
Branche es nicht ebenso hielten.
    Sie merkte Charley für ein erneutes Angebot in drei
Monaten vor und heftete ihn in ihrem Ordner für März ab. Er war der letzte
Makler, den Max für sie vorgesehen hatte. Der Tag war hart gewesen, aber sie
hatte tatsächlich sechs Broker von Rosenkind Luwisher zu Vorstellungsgesprächen
überredet. Ein Hoch auf unser Team.
    Smith hatte den Vormittag mit
geschäftsfördernden Telefonaten verbracht und war am Nachmittag Kunden besuchen
gegangen, bevor sie den Tag mit ihrer wöchentlichen Maniküre beendete. Auf
Smith lastete nun der Druck, neue Kunden aufzutun, während es Wetzons Aufgabe
war, Makler von Rosenkind Luwisher wegzulocken.
    Darlene betreute Atlanta und Boston, nachdem
Shirley Boley ihnen versichert hatte, daß das Unterlassungsurteil, das ihr
untersagte, mit Brokern zu reden, mit denen sie bereits als Keegens Angestellte
Kontakt gehabt hatte, nicht zu halten sei. Also waren alle Räder geölt, und die
Kolben arbeiteten.
    Wetzon war gerade weggegangen, um ein Sandwich
zu essen, als Mel Wallach, ein Direktor bei Bliss Norderman, von einem
Münztelefon auf der Straße anrief. Seine Sekretärin war im Urlaub. Wo zum
Teufel sollte er Barbie Sloane zum Mittagessen treffen? Schon jetzt war er
bereits zwanzig Minuten zu spät dran. Max hatte in Wetzons Terminkalender
nachgesehen, wo sie immer Zeit und Ort einer Verabredung eintrug, und Wallach
gesagt, wohin er gehen sollte.
    »Phantastisch«, sagte Wetzon, als sie zurückkam.
»Die Faust möchte sich mit niemand treffen, macht uns das Leben sauer, weil Mel
unbedingt mit ihr essen will, und jetzt kommt er zu spät.«
    Von Silvestri war keine Nachricht über Nina
Waynes Abstecher nach Cincinnati gekommen, aber dafür war es auch noch zu früh.
    Vor dem Abendessen mit Smith hatte sich Wetzon
für fünf Uhr mit der stellvertretenden Staatsanwältin Marissa Peiser zum Kaffee
verabredet. Murrend ging sie ins Bad, ließ ihr Haar fallen, steckte es wieder
hoch und zog die Lippen nach. Als sie zum Schreibtisch zurückkam, sah sie an
den Lämpchen, daß sowohl Max als auch Darlene noch telefonierten.
    Sie war nervös. Die Andy-Warhol-Zeichnung mit
der dicken Rolle aus Dollarscheinen hing ein

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