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Der letzte Walzer in Paris - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a

Titel: Der letzte Walzer in Paris - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Grote
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geschenkt worden. Er hielt sein Geld zusammen.«
    »Wie lange kannten Sie ihn schon, Mademoiselle?«
    »Seit drei Jahren. Wir wollten heiraten.« Sie schluchzte. LaBréa wartete, bis die junge Frau sich beruhigt hatte.
    »Hat er Ihnen erzählt, was er früher gemacht hat? Bevor er das Paradis übernahm?«
    »Nein. Er hat überhaupt nie viel über sich erzählt. Ich weiß nur, dass er als Kind in der Nähe von Bagnolet gelebt hat.«
    »Hatte er Geschwister? Andere Verwandte?«
    »Geschwister? Nein. Und seinen Vater kannte er gar nicht. Der hat ihn zwar als sein Kind anerkannt und ihm seinen Namen gegeben, ist aber gleich nach der Geburt spurlos verschwunden. Und von irgendwelchen anderen Verwandten war nie die Rede. Das fand er ja so schön bei mir, dass ich eine so große Familie habe. Wir sind sechs Geschwister. Mit meinen Eltern treffen wir uns regelmäßig einmal im Monat zum Abendessen. Patrice hat sich da immer wohlgefühlt. Und meine Familie mochte ihn.«
    »Vor sechs oder sieben Jahren wurde er öfter in Begleitung einer jungen Frau und eines etwa neunjährigen Jungen gesehen. Hat er die beiden mal erwähnt?«
    »Nein. Wer soll das gewesen sein?«

    »Das wissen wir nicht. War Monsieur Montana schon einmal verheiratet?«
    »Auf keinen Fall! Das hätte er mir sicher erzählt.«
    LaBréa blickte sie skeptisch an. Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen.
    »Sind Sie sich da so sicher, Mademoiselle? Ich meine, dass er es Ihnen erzählt hätte?«
    Die junge Frau schüttelte hilflos den Kopf und begann wieder zu weinen.
     
    Claudine, die zusammen mit Jean-Marc in die Rue de Lappe gekommen war, hatte sich bei den Nachbarn umgehört, ob jemand etwas gesehen oder gehört hatte. Was nicht der Fall war. Daraus schloss LaBréa, dass die Tatwaffe vermutlich mit einem Schalldämpfer versehen war. Die Kollegen der Ballistikabteilung würden das sehr schnell herausfinden. Da das Projektil noch im Kopf des Toten steckte, würde man alles über Waffentyp und Kaliber der Waffe erfahren. Claudine würde sich jetzt auf den Weg machen, um das Alibi der Verlobten zu überprüfen. Sie hatte sich die Namen der Geschäfte notiert, in denen die Frau einkaufen war, die Adresse des Friseurs und des Fitnessstudios.
    Das Zeitfenster, in dem der Mörder zugeschlagen hatte, umfasste nur wenige Stunden. Genauer gesagt: Wenn die Aussage der Verlobten stimmte, musste es zwischen elf und kurz nach vierzehn Uhr geschehen sein. In dieser Zeit war sie nicht in der Wohnung gewesen.
Als LaBréa und Franck Sandra Pannache vor dem Haus trafen und kurz darauf Patrice Montana in seinem Arbeitszimmer tot auffanden, war es zwanzig nach zwei gewesen.
    Jean-Marc nahm sich Handy und Festnetzapparat des Ermordeten vor. Die Geräte waren bereits auf Fingerabdrücke überprüft worden. In den Anrufprotokollen des Handys fanden sich keine Nummern. Sie waren in letzter Zeit offenkundig gelöscht worden. Die letzten beiden Nummern auf dem Display des digitalen Festnetzapparats hingegen waren gespeichert. Jean-Marc rief dort jeweils an. Die erste Nummer gehörte zu einer kleinen Pension in Deauville. Sie war in der Woche zuvor am Freitag gewählt worden. Mit diesem Anruf hatte Patrice Montana das Zimmer für den Urlaubstrip reserviert, den er am Morgen erwähnt hatte. Die zweite Nummer entpuppte sich als die der Bank des Ermordeten. Er hatte sich am Nachmittag des Vortags bei seinem Bankberater erkundigt, ob er einhundert Aktien des nationalen Elektrokonzerns abstoßen oder weiter halten sollte.
    »So wenige Anrufe«, sagte LaBréa zu Jean-Marc. »Auffällig für jemanden, der aus einem Kurzurlaub früher zurückkommt, weil er geschäftliche Dinge zu erledigen hat.«
    »Stimmt. Aber vielleicht hat er vom Handy aus telefoniert.«
    »Und dann löscht er die Nummern sofort? Warum?«

    »Na ja«, erwiderte Jean-Marc. »Vielleicht hat er sie gar nicht gelöscht, sondern der Mörder. Weil seine eigene Nummer auch dort gespeichert war.«
    »Richtig, Jean-Marc.« LaBréa nickte ihm anerkennend zu. »Kann man die gelöschten Nummern irgendwie rekonstruieren?«
    »Ja, das geht. Über die Anrufprotokolle des Mobilfunkanbieters. Aber das dauert mindestens einen Tag. Ich kümmere mich darum.«
    »Danke, Jean-Marc.«
    »Warten Sie mal.« Jean-Marc nahm noch einmal das Handy des Ermordeten, scrollte im Menü und schüttelte gleich darauf den Kopf. »Das Adressbuch wurde vermutlich auch gelöscht, Chef. Jedenfalls ist dort keine einzige Nummer verzeichnet.«
     
    Franck und

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