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Der letzte Winter

Titel: Der letzte Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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kann.«
    »Hm.«
    »Woran denkst du gerade?«
    »Nichts.«
    »Du hast in deinem ganzen Leben noch nie an nichts gedacht, Erik.«
    »Ich habe an den Job gedacht, an gestern Abend.«
    »Was ist passiert?«
    »Haben wir vor den Feiertagen nicht beschlossen, dass wir nicht von meinem Job reden wollen?«
    »Die Feiertage sind bald vorbei«, sagte sie. »Und soweit ich es verstanden habe, musst du heute Nachmittag irgendwohin.«
    »Aber ich rede nicht davon.«
    Zwei Schlitten kamen auf sie zu. Lillys Gesicht leuchtete wie ein sehr roter Apfel. Elsa strahlte über das ganze Gesicht. In diesem Augenblick wünschte er, er könnte für den Rest seines Lebens hier stehen bleiben, genau hier und genau jetzt. Dass er für immer währte.
    »Noch mal!«, rief Angela.
    »Hast du gesehen, Papa?!«
    »Ich hab’s gesehen, Schätzchen.«
    »Ich war schneller!«
    »Diesmal gewinnen wir!«, sagte Angela.
    Sie kehrten wieder um. Angela zog Lilly auf dem Schlitten nach oben. Die Sonne glänzte auf dem Schnee, der durch Winters Sonnenbrille fast gelb aussah, wie Gold.
    »Ich habe darüber nachgedacht, worüber wir kürzlich gesprochen haben«, sagte seine Mutter.
    »Worüber?«
    »Spanien. Nueva Andalucia.«
    »Ja?«
    »Worüber wir gesprochen haben … Worüber du gesprochen hast. Dass etwas passiert ist.«
    Es war vorgestern gewesen. Länger war es nicht her. Es fühlte sich schon sehr lange her an.
    »Irgendwas … habe ich … mal gehört. Da ist irgendetwas passiert. Genau kann ich mich nicht erinnern.«
    »Holst und Lentner.«
    »Ja, das habe ich verstanden. Aber ich kann mich trotzdem nicht erinnern. Es war …«
    »Was wolltest du sagen?«
    »Es war etwas anderes.«
    »Etwas anderes? Was denn?«
    »Ich … irgendetwas, das Bengt mir erzählt hat, was er irgendwo gehört hatte.«
    »Gehört? Was hat er gehört? Ging es um Lentner und um Holst?«
    »Ja … nein … ja, um sie ging es wohl. Aber er … ich weiß es nicht, Erik. Ich weiß es wirklich nicht. Es muss da noch … einen anderen Namen geben.«
    »Einen anderen Namen? Gibt es noch einen Namen?«
    »Es … ging … auch um jemand anderen. Vielleicht war es nur Klatsch. An so einem Ort wird ja ziemlich viel getratscht, das wirst du verstehen. Die Leute … hocken ziemlich nah aufeinander. Keiner, der wirklich arbeitet. Aber jetzt erinnere ich mich, dass eine Familie weggezogen ist, nachdem … etwas passiert war. Aber das … ich nehme an, es wurde vertuscht. Wir waren Meister darin, Sachen zu vertuschen, falls du verstehst, was ich meine.«
    »Du sagst, es ging um eine weitere Person. Um wen ging es?«
    »Ich kann mich nicht erinnern … Da war irgendetwas, das Bengt erzählt hat, glaub ich.«
    »Bengt ist nicht hier! Entschuldige, Mama. Denk doch bitte weiter nach. Versuch dich zu erinnern, egal, was. Gibt es einen weiteren Namen?«
    »Ich … glaube ja.«
    »Fällt er dir ein?«
    »Ich … glaube nicht, Erik.«
    »Wer könnte ihn kennen?«
    »Wie meinst du das?«
    »Gibt es jemanden, der mehr darüber wissen könnte? Jemand von da unten? In Nueva oder in einem anderen Ort entlang der Küste. Jemand, den ich fragen kann?«
    »Lass mich mal nachdenken. Willst du denn runterfahren?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Ich habe in Spanien angerufen und mit einem alten Freund gesprochen.«
    »Über Namen?«
    »Ja.«
    »Über das, was passiert ist?«
    »Ja …«
    »Und?«
    »Es waren wahrscheinlich mehrere Personen … darin verwickelt.«
    »Verwickelt? Worin?«
    »Ein Unfall.«
    »Was für ein Unfall?«
    »Jemand … wurde verletzt. Daran konnte er sich erinnern, soweit er sich erinnert.«
    »Wer?«
    »Er heißt Wejne, Kurt Wejne.«
    »Ich meine die Person, die verletzt wurde. Wer war das?«
    »Daran konnte er sich nicht erinnern, nicht an den Namen. Es handelte sich jedenfalls um eine junge Person.«
    »Ein Kind?«
    Sie antwortete nicht, schaute zum Hügel hinauf. Plötzlich konnte er Angela, Lilly und Elsa nicht mehr sehen. Vielleicht probierten sie die Abfahrt auf der anderen Seite. Da oben konnte er sie jedenfalls nicht entdecken. Es wimmelte von Kindern. Sonst war dies kein Ort für Kinder. Für junge Leute, aber nicht für Kinder.
    »War es ein Kind?«, wiederholte er.
    »Kurt hat den Ausdruck ›junge Person‹ benutzt.«
    »Was ist passiert?«
    »Irgendetwas in einem Swimmingpool. Soweit er sich erinnert. Sonst hätte er sich vielleicht gar nicht erinnert, wie er sagte. Aber es kann sich auch um einen Beinahunfall gehandelt haben.«
    »Beinahunfall?«
    »Dass

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