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Der Leuchtturm von Alexandria

Der Leuchtturm von Alexandria

Titel: Der Leuchtturm von Alexandria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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Tür zurück und ließ uns vorbei. Dann schloß sie die Tür und verriegelte sie. »Oh, meine Liebe!« sagte sie ganz außer Atem und starrte mich an.
    »Ich habe sie nicht erkannt«, bemerkte Thorion.
    »Oh, mein armer Liebling!« sagte Maia und umarmte mich, während sie sich auf die Zehenspitzen stellte. War ich so gewachsen? Oder war sie zusammengeschrumpft?
    »Die Gerichtsverhandlung ist großartig gelaufen«, erzählte Thorion und ging weiter in das Zimmer hinein, ohne darauf zu warten, daß Maia mich losließ. Das Zimmer war ziemlich groß mit orangefarben bemalten Paneelen, einem Bett, einer Ruhebank und einem Stuhl, die um einen kleinen Tisch standen, auf dem einige Leckerbissen zu sehen waren. Thorion setzte sich an das eine Ende der Ruhebank und nahm sich eine Weintraube.
    »Der Mann, der die Anklage vorbrachte, war fürchterlich gehässig und neidisch; jedermann konnte sehen, wie sehr er Charition haßte. Und seine Ehren, der Heerführer, war persönlich dort und auch dieser Athanaric. Und der Heerführer hielt eine Ansprache darüber, wie tüchtig Charition ist und wie sie all diese Leute gesund gemacht hat und daß sie der geschickteste Arzt im ganzen Lande ist. Ich muß dir etwas sagen, Charition, als Arzt hast du dich wirklich großartig gemacht. Ich wußte gar nicht, was ich sagen sollte!«
    Maia hielt mich immer noch fest; sie streichelte meine Backen und blickte mir ins Gesicht. Dann schüttelte sie den Kopf. »Mein armer Liebling!« wiederholte sie. »Und du warst ein so hübsches Mädchen!«
    »Laß sie doch endlich los!« sagte Thorion. »Laß sie erst einmal zu sich kommen. Setz dich. Unsterbliche Götter, gefüllte Haselmaus! Du hast ja wirklich ein großes Fest daraus gemacht, wie?«
    »Es ist zur Feier des Wiedersehens«, erklärte Maia lebhaft und ließ mich los. »Ich weiß sowieso nicht, wofür ich mein Geld ausgeben soll, oder? Du magst ja nicht, wenn ich alles der Kirche gebe.«
    »Tu damit, was du willst, das habe ich dir doch schon immer gesagt«, erwiderte Thorion mit dem Mund voller Weintrauben.
    »Es ist nur eine Schande zuzusehen, wie dein Lohn in die Schatztruhen der Kirche wandert. Das ist alles. In gefüllten Haselmäusen ist das Geld viel besser angelegt.«
    Ich setzte mich an das andere Ende der Ruhebank; Maia nahm den Stuhl.
    »Was soll das heißen? Wessen Lohn?« fragte ich.
    »Maias«, erklärte Thorion. »Als Haushälterin.«
    Ich blickte von einem zum andern. »Du hast mir nicht erzählt, daß du sie freigelassen hast!«
    »Habe ich das nicht? Nun gut, ich habe sie freigelassen. Ich habe sie nach Vaters Tod geerbt und ließ sofort die Papiere ausfertigen. Aber es spielt keine große Rolle. Philoxenos habe ich ebenfalls freigelassen und zum Verwalter des Gutes bestellt. Erinnerst du dich an Philoxenos?«
    »Natürlich! Maia, wie wundervoll! Laß uns auf deine Freiheit anstoßen!«
    Maia lächelte etwas matt und füllte meinen Becher mit bereits gemischtem Wein, der in einem Krug auf dem Tisch stand. »Der vortreffliche Theodoros hat ganz recht, es spielt keine große Rolle«, meinte sie.
    Ich lachte; ich hatte ihre Vorliebe für Titel vergessen. »Auf meine Maia«, sagte ich und hob meinen Becher, »Elpis aus Ephesus, eine freie Frau!«
    Maia lächelte erneut, dann goß sie Thorion und sich selbst etwas Wein ein und stieß mit mir an.
    Während wir gefüllte Haselmaus aßen, erzählte mir Thorion alles über die Landgüter in Ephesus, über die Sklaven und Bediensteten des Hauses, über seine Freunde und über Konstantinopel. Ich war sehr glücklich, einfach nur dazusitzen und zuzuhören und ein paar zusätzliche Fragen zu stellen. Ich wußte, daß das Gespräch früher oder später auf mich kommen würde, und das würde schwierig genug sein.
    Maia beobachtete mich schweigend und aß nicht viel. Ihre Augen waren rot gerändert, das eine stärker als das andere. Es schien ein wenig Zug abbekommen zu haben, denn sie rieb es gelegentlich, als jucke es. Als sie bemerkte, wie ich ihr Auge beobachtete, lächelte sie. »Willst du mir ein Rezept dafür geben?«
    »Ich habe gerade über eins nachgedacht«, antwortete ich wahrheitsgemäß. »Ich bin sicher, es ist ein gutes Rezept«, meinte sie bloß. »Ich glaube, du bist eine sehr gute Ärztin. Bist du glücklich, meine Liebe?«
    »Ja.«
    Sie gab einen langen Seufzer von sich und sah mich wehmütig an. »Ich habe mir so sehr gewünscht, daß du nach Hause kommst. Ich habe mir gewünscht, daß du heiratest.«
    »Ich weiß. Ich

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