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Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Tag, meine Herren!« Erling stand auf und kam auf sie zu. »Hereinspaziert. Wie laufen die Ermittlungen? Kommen Sie voran? Ich habe übrigens von den kleinen Jungen gestern gehört. Meine Güte, wie soll das noch enden?« Er setzte sich wieder.
    Patrik und Gösta wechselten einen Blick. Anschließend ergriff Patrik das Wort: »So wie die Dinge liegen, scheint es einen Zusammenhang zu geben.« Er räusperte sich, weil er nicht genau wusste, wie er fortfahren sollte. »Wir haben Grund zu der Annahme, dass Mats etwas mit dem Kokain zu tun hat, das die Jungs gefunden haben.«
    Es wurde mucksmäuschenstill im Raum. Erling starrte sie an, und sie ließen ihn schmoren. Seine Verwunderung war offenbar echt.
    »Ich … aber … wie …?«, stammelte er und schüttelte am Ende nur den Kopf.
    »Sie hatten keinen Verdacht?«, versuchte Gösta ihm auf die Sprünge zu helfen.
    »Auf keinen Fall. Etwas Derartiges hätten wir uns … niemals vorstellen können.« Sein üblicher Redeschwall schien versiegt zu sein.
    »Und es gab keine Hinweise darauf, dass mit Mats etwas nicht stimmte? Stimmungsschwankungen, Verspätungen, Unpünktlichkeit oder allgemeine Veränderungen des Verhaltens?« Patrik musterte ihn intensiv, aber Erling war tatsächlich fassungslos.
    »Nein. Ich habe Ihnen ja schon gesagt, Mats war die Stabilität in Person. Vielleicht in mancher Hinsicht etwas schweigsam, aber das war auch alles.« Er zuckte zusammen. »Könnte es daran gelegen haben? Hatte es vielleicht mit den Drogen zu tun? Kein Wunder, dass man in so einem Fall nicht gern über sein Privatleben spricht.«
    »Das wissen wir noch nicht. Es könnte jedoch damit zusammenhängen.«
    »Das ist ja alles furchtbar. Wenn das an die Öffentlichkeit gelangt, dass wir hier so etwas, ich meine so jemanden hatten, wäre das eine Katastrophe.«
    »Wir müssen Ihnen etwas mitteilen.« Wieder fluchte Patrik innerlich. »Bertil Mellberg hat heute Morgen eine Pressekonferenz zu dem Thema abgehalten, und daher werden diese Dinge im Laufe des Tages bekannt werden.«
    Wie auf Regieanweisung stand plötzlich die Empfangsdame mit hochrotem Kopf und entsetztem Blick in der Tür.
    »Ich habe keine Ahnung, worum es geht, Erling, aber hier laufen die Telefone heiß. Heerscharen von Reportern haben nach dir gefragt, und das Aftonbladet und die Göteborgs-Tidningen wollen dich sofort sprechen.«
    »Mein Gott.« Erling strich sich über die Stirn, auf der sich bereits Schweißperlen bildeten.
    »Wir können Ihnen nur raten, sich so bedeckt wie möglich zu halten«, sagte Patrik. »Ich bedaure es außerordentlich, dass die Presse in einem so frühen Stadium eingeweiht wurde, aber ich konnte leider nichts dagegen tun.« Sein Ton war scharf, aber Erling schien ohnehin nur noch die Krisensituation wahrzunehmen, in der er sich selbst befand.
    »Ich muss die Anrufe selbstverständlich entgegennehmen.« Verwirrt kippelte er mit dem Stuhl. »Wir müssen die Lage irgendwie in den Begriff bekommen, aber Drogenabhängige in der Gemeinde … Wie um alles in der Welt soll ich das bloß erklären?«
    Patrik und Gösta, die einsahen, dass er heute keinen vernünftigen Satz mehr von sich geben würde, standen auf.
    »Wir möchten uns auch mit den anderen unterhalten«, sagte Patrik.
    Wie vom Donner gerührt blickte Erling auf.
    »Natürlich. Tun Sie das. Bitte entschuldigen Sie mich, ich muss jetzt telefonieren.« Er wischte sich den kahlen Schädel mit dem Taschentuch ab.
    Hastig zogen sie sich aus seinem Zimmer zurück und klopften an die Tür nebenan.
    »Herein«, zwitscherte Gunilla, die offensichtlich noch keine Ahnung hatte, was sich draußen abspielte.
    »Könnten wir Sie kurz sprechen?«, fragte Patrik.
    Gunilla nickte erfreut. Dann verfinsterte sich ihre Miene.
    »Ach Gott, was sitze ich hier eigentlich und lache fröhlich? Sie sind bestimmt wegen Mats gekommen. Haben Sie neue Erkenntnisse?«
    Unsicher, wie sie ihr Anliegen vorbringen sollten, wechselten Patrik und Gösta wieder einen Blick. Sie setzten sich.
    »Wir haben noch ein paar Fragen zu Mats«, sagte Gösta. Er wippte nervös mit dem Fuß. Eigentlich hatten sie viel zu wenig in der Hand, um sinnvolle Fragen zu stellen.
    »Schießen Sie los.« Gunilla lächelte wieder.
    Sie war vermutlich der Typ Mensch, der stets unerträglich optimistisch und gutgelaunt war, dachte Gösta. Jemand, den man früh um sieben auf keinen Fall um sich haben wollte, bevor man nicht die erste Tasse Kaffee getrunken hatte. Seine geliebte verstorbene Frau

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