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Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Kindheit zu fragen. Doch da hatte Dagmar genauso versteinert gewirkt. Sie sagte nur, Karls Vater habe immer viel von seinen Söhnen verlangt und sei von Karl enttäuscht gewesen. Einzelheiten seien ihr nicht bekannt, behauptete sie, und sie wolle nicht über Dinge reden, von denen sie eigentlich keine Ahnung habe. Also beließ es Emelie dabei. Sie gab sich mit der Ruhe in Dagmars Haus zufrieden und freute sich daran, abends winzige Strümpfe für das Kind zu stricken, dessen Ankunft immer näher rückte. Gråskär und Karl mussten warten. Sie gehörten einer anderen Welt und einer anderen Zeit an. Im Moment gab es nur das Klappern der Nadeln und das weiße Garn, das im Schein der Petroleumlampe leuchtete. Ihr Leben auf der Insel würde noch früh genug Wirklichkeit werden. Das hier war nur ein kurzer Traum.

W ie haben Sie es gefunden?« Paula ergriff Peters ausgestreckte Hand und kletterte in das Rettungsboot.
    »Wir sind von jemand angerufen worden, der ein Stück entfernt von hier ein gestrandetes Boot entdeckt hat.«
    »Wieso haben Sie es nicht schon früher gefunden? Haben Sie nicht danach gesucht?«, fragte Martin. Entzückt sah er sich im Rettungsboot um. Er wusste, dass es bis zu dreißig Knoten fuhr. Vielleicht konnte er Peter weiter draußen überreden, ein bisschen Gas zu geben.
    »Hier draußen im Schärengarten gibt es unendlich viele Buchten.« Versiert legte Peter ab. »Hier etwas wiederzufinden ist reine Glückssache.«
    »Und Sie sind ganz sicher, dass es das richtige Boot ist?«
    »Das Boot von Gunnar kenne ich.«
    »Wie bringen wir es hierher?« Paula sah aus dem Fenster. Sie fuhr viel zu selten aufs Meer hinaus. Es war atemberaubend schön. Sie drehte sich um und betrachtete Fjällbacka, das hinter ihnen immer kleiner wurde.
    »Wir nehmen es ins Schlepptau. Als ich festgestellt hatte, dass es das richtige Boot ist, wollte ich es im ersten Moment gleich mitnehmen. Dann ist mir aber eingefallen, dass Sie vielleicht den Fundort untersuchen müssen.«
    »Da gibt es bestimmt nicht viel zu sehen«, sagte Martin. »Aber so eine kleine Bootsfahrt ist nicht übel.« Er schielte zum Gashebel, wagte aber nicht zu fragen. Inzwischen waren einige Boote unterwegs, und da fuhr man besser vorsichtig, auch wenn es ihm schwerfiel.
    »Sie können mich gerne einmal begleiten, um sich einen Eindruck von den Pferdestärken zu verschaffen.« Peter grinste, als ob er Martins Gedanken gelesen hätte.
    »Mit Vergnügen!« Martin strahlte über das ganze blasse Gesicht. Paula schüttelte den Kopf. Jungs und ihre Spielsachen.
    »Da drüben.« Peter lenkte nach steuerbord. Tatsächlich. In einem kleinen Felsspalt klemmte das Boot. Es schien nicht beschädigt zu sein, hatte sich jedoch verkeilt.
    »Das ist Gunnars Boot, da bin ich mir hundertprozentig sicher«, sagte Peter. »Wer springt ans Ufer?«
    Martin warf Paula einen Blick zu, doch die tat, als hätte sie die Frage nicht verstanden. Sie war ein Stadtkind aus Stockholm und überließ es Martin, auf die glatten Klippen zu springen. Er stieg aufs Vordeck und wartete auf den richtigen Augenblick. Peter schaltete den Motor ab und half Paula an Land. Beinahe wäre sie auf ein paar grünen Algen ausgerutscht, fand aber zum Glück ihr Gleichgewicht wieder. Martin würde es ihr bis in alle Ewigkeit unter die Nase reiben, wenn sie jetzt ins Wasser fiel.
    Vorsichtig kletterten sie zu dem Holzboot. Auch aus der Nähe sah es vollkommen unbeschädigt aus.
    »Wie ist es bloß hier gelandet?« Martin kratzte sich am Kopf.
    »Wahrscheinlich angetrieben«, sagte Peter.
    »Kann es denn vom Hafen hierhertreiben?«, wollte Paula wissen, aber als sie Peters Gesichtsausdruck sah, begriff sie, dass dies eine dämliche Frage war.
    »Nein«, antwortete er kurz.
    »Sie ist aus Stockholm«, erklärte Martin, und Paula streckte ihm die Zunge raus.
    »Stockholm hat auch einen Schärengarten.«
    Martin und Peter zogen beide eine Augenbraue hoch.
    »Überschwemmtes Waldgebiet«, sagten sie wie aus einem Mund.
    »Unsinn.« Paula ging um das Boot herum. Leute von der Westküste waren manchmal unheimlich borniert. Wenn sie sich noch einmal den Spruch anhören musste: »Ach, du kommst von der Rückseite Schwedens«, würde sie der betreffenden Person eine runterhauen.
    Peter sprang wieder an Bord der MinLouis , und Martin befestigte das Holzboot geschickt an einem Tampen.
    »Schieb mal«, rief er und versuchte, das Boot aus dem Felsspalt zu manövrieren.
    Unsicher stieg Paula über die rutschigen Klippen,

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