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Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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sofort zu entziehen. Auch wenn sie der Dunkelheit entkommen war und die Anwesenheit der Kinder wieder ertragen und sie lieben konnte, fühlte sie sich innerlich noch immer wie tot, wenn Dan sie berührte und sie flehentlich ansah.
    »Einigermaßen«, sie entwand sich ihm. »Ein bisschen müde, aber ich stehe trotzdem ein Weilchen auf. Ich muss meine Muskeln wieder trainieren.«
    »Welche Muskeln?«
    Sie zwang sich zu einem Lächeln, weil sie sich vage erinnerte, dass sie früher immer über seine Scherze gelacht hatte. Sie brachte aber nur eine schiefe Grimasse zustande.
    »Kannst du die Kinder abholen?« Ächzend beugte sie sich zu einem Spielzeugauto herunter, das mitten in der Küche lag.
    »Gib her.« Dan nahm ihr das Auto aus der Hand.
    »Ich schaffe das schon«, zischte sie, bereute ihren Tonfall jedoch, als sie seinen verletzten Gesichtsausdruck sah. Was war bloß los mit ihr? Warum war da, wo sich all ihre Gefühle für Dan befunden hatten, nur noch ein großes Loch?
    »Ich möchte doch nur, dass du dich nicht übernimmst.« Dan streichelte ihre Wange. Seine Hand war kalt, und Anna musste sich zwingen, sie nicht wegzustoßen. Was war nur mit ihren Gefühlen für Dan, den sie doch irrsinnig geliebt hatte? Er war der Vater des Kindes gewesen, auf das sie sich so gefreut hatte. Waren ihre Gefühle für Dan erloschen, als das Kind zu atmen aufhörte?
    Plötzlich überkam sie wieder diese Müdigkeit. Sie hatte jetzt keine Kraft mehr, darüber nachzudenken. Sie wollte nur in Frieden gelassen werden und sich ausruhen, bis die Kinder nach Hause kamen und sie mit Liebe erfüllten, mit einer Liebe, die überlebt hatte.
    »Holst du sie ab?«, murmelte sie, und Dan nickte. Sie konnte sich nicht überwinden, ihm in die traurigen Augen zu sehen. »Ich lege mich ein bisschen hin.« Sie humpelte die Treppe hinauf.
    »Ich liebe dich, Anna«, rief er leise hinter ihr her.
    Sie antwortete nicht.
    »Hallo?«, rief Madeleine in die Wohnung.
    Es war ungewöhnlich still. Schliefen die Kinder? Das wäre jedenfalls kein Wunder. Sie waren am Vorabend erst spät angekommen und vor Aufregung, dass sie bei Oma und Opa waren, trotzdem ganz früh aufgewacht.
    »Mama? Papa?« Madeleine dämpfte den Ton. Sie zog die Schuhe aus und hängte ihren dünnen Mantel an die Garderobe. Vor dem Spiegel blieb sie einen Augenblick stehen. Sie sollten nicht sehen, dass sie geweint hatte. Sie machten sich schon genug Sorgen. Andererseits hatte sie sich so gefreut, sie wiederzusehen. Etwas verwirrt und besorgt hatten sie ihr im Schlafanzug die Tür aufgemacht, aber dann strahlten sie plötzlich. Obwohl Madeleine wusste, dass das Gefühl von Sicherheit trügerisch war, hatte sie es genossen, wieder zu Hause zu sein.
    Nun war alles wieder ein einziges Chaos. Matte war tot. Ihr wurde bewusst, dass sie tief im Innern immer geglaubt und gehofft hatte, dass sie irgendwann zueinander finden würden.
    Sie blieb vor dem Spiegel stehen, strich sich die Haare aus dem Gesicht und versuchte, sich so zu sehen wie Mats. Er hatte gesagt, sie sei schön. Sie konnte es nicht verstehen, aber sie wusste, dass er es ernst gemeint hatte. Jedes Mal, wenn er sie anblickte, hatte sie es in seinen Augen gesehen, und er hatte so viele Pläne für ihre gemeinsame Zukunft geschmiedet. Obwohl sie ja den Entschluss gefasst hatte zu gehen, hatte sie immer daran glauben wollen, dass sie ihre Träume irgendwann in die Tat umsetzen würden. Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen, und sie blickte an die Decke, damit sie ihr nicht übers Gesicht liefen. Mit einer irrsinnigen Kraftanstrengung blinzelte sie und holte tief Luft. Den Kindern zuliebe musste sie sich zusammenreißen und tun, was nötig war. Trauern konnte sie später.
    Sie drehte sich um und ging in die Küche. Dort saßen ihre Eltern am liebsten, ihre Mutter strickte, ihr Vater löste Kreuzworträtsel und seit einigen Jahren Sudokus.
    »Mama?« Aber dann blieb sie abrupt stehen.
    »Hallo, Liebling.« Diese sanfte, aber höhnische Stimme. Von ihr würde sie sich niemals befreien.
    Die Augen ihrer Mutter waren vor Schreck geweitet. Sie sah Madeleine an, von rechts wurde ihr eine Pistole an die Schläfe gedrückt. Das Strickzeug lag noch auf ihrem Schoß. Ihr Vater saß wie immer am Fenster. Ein muskulöser Arm an seinem Hals sorgte dafür, dass er sich nicht bewegte.
    »Meine Schwiegereltern und ich haben in Erinnerungen geschwelgt«, sagte Stefan ruhig. Madeleine sah, dass er die Mündung der Waffe noch fester an den Kopf ihrer

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