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Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Training schleifen lassen. Und die Portionen aus Ritas Küche waren einfach zu groß.
    »Sie sind wach, und vorausgesetzt, dass die Eltern ihr Einverständnis geben, können Sie mit ihnen reden.« Er blieb vor einer Tür stehen, die fast am Ende des Korridors lag.
    »Lassen Sie mich vorgehen und mit den Eltern sprechen. Aus medizinischer Sicht spricht nichts gegen eine Vernehmung der Jungs. Sie möchten wahrscheinlich wissen, wo sie das Kokain gefunden haben.«
    »Sind Sie sicher, dass es Kokain war?«, fragte Paula.
    »Ja. Wir haben Blutproben genommen, die das eindeutig beweisen.« Der Arzt öffnete die Tür und trat ein.
    Paula und Gösta wanderten inzwischen im Flur auf und ab. Nach einigen Minuten ging die Tür wieder auf, und eine Gruppe Erwachsener mit ernsten und verweinten Gesichtern kam heraus.
    »Guten Tag, wir sind von der Polizei Tanum.« Paula gab allen die Hand. Gösta, der einige der Eltern zu kennen schien, machte das auch. Wieder einmal wurde Paula bewusst, welchen Nachteil es hatte, wenn man neu in einem Ort war. Inzwischen kannte sie einige Leute, aber das dauerte seine Zeit.
    »Wissen Sie, wo sie die Drogen gefunden haben?«, fragte eine Mutter und tupfte sich die Augen mit einem Taschentuch ab. »Man glaubt ja, in der Schule wären sie sicher …« Ihre Stimme begann zu zittern. Sie lehnte sich an ihren Mann, der den Arm um sie legte.
    »Die Jungs haben also nichts erzählt?«
    »Nein, sie schämen sich wahrscheinlich. Wir haben ihnen gesagt, dass sie keinen Ärger zu befürchten brauchen, aber noch haben wir nichts aus ihnen herausbekommen, und wir wollten sie auch nicht unter Druck setzen«, sagte ein Vater. Er machte zwar einen gefassten Eindruck, aber auch seine Augen waren rotgerändert.
    »Wären Sie einverstanden, wenn wir uns allein mit ihnen unterhalten würden? Wir versprechen Ihnen, dass wir den Kindern keine Angst machen.« Paula lächelte beruhigend, weil sie annahm, dass sie ohnehin nicht sonderlich einschüchternd wirkte, und Gösta sah aus wie ein trauriger, aber freundlicher Hund. Sie konnte sich nur schwer vorstellen, dass irgendjemand vor ihnen Angst bekommen würde. Die Eltern sahen das anscheinend genauso, denn sie nickten.
    »Sollen wir in der Zwischenzeit einen Kaffee trinken gehen?«, fragte der Vater mit den rotgeränderten Augen. Die übrigen Eltern hielten das für eine gute Idee. Er wandte sich an Paula und Gösta: »Wir sind da drüben im Warteraum. Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie uns informieren würden, falls Sie etwas herausbekommen.«
    »Selbstverständlich.« Gösta klopfte ihm auf die Schulter.
    Sie betraten das Krankenzimmer. Die Jungen lagen in nebeneinanderstehenden Betten. Drei jämmerliche kleine Wesen.
    »Hallo«, sagte Paula und wurde von drei kläglichen Stimmchen begrüßt. Sie überlegte, zu wem sie sich setzen sollten. Nachdem die beiden anderen einem Jungen mit dunklen Locken hastige Blicke zugeworfen hatten, beschloss sie, dass sie am besten bei ihm anfingen.
    »Ich heiße Paula.« Sie rückte einen Stuhl an sein Bett und bedeutete Gösta, dass er das Gleiche tun solle. »Wie heißt du?«
    »Jon«, sagte er leise, wagte aber nicht, ihr in die Augen zu sehen.
    »Wie geht es dir?«
    »Geht so.« Nervös zupfte er an der Wolldecke mit dem Krankenhaussymbol herum.
    »Mannomann.« Sie konzentrierte sich ganz auf Jon, sah aber aus dem Augenwinkel, dass die anderen zwei Jungen aufmerksam zuhörten.
    »Ja …« Er musterte sie. »Bist du eine richtige Polizistin?«
    Paula lachte laut. »Natürlich. Sieht man das nicht?«
    »Nicht so ganz. Ich weiß, dass bei der Polizei auch Frauen arbeiten, aber du bist so klein.« Verlegen runzelte er die Stirn.
    »Es muss auch kleine Polizisten geben. Wie sollen wir denn sonst enge Räume auskundschaften?«, gab sie zu bedenken. Jon nickte, als ob das auf der Hand läge.
    »Möchtest du meine Dienstmarke sehen?«
    Wieder nickte er eifrig, und auch die anderen reckten die Hälse.
    »Vielleicht zeigst du den beiden anderen deine Marke, Gösta.«
    Lächelnd stand Gösta auf und ging zu einem der Betten.
    »Wow, die sehen ja genauso aus wie im Fernsehen«, sagte Jon. Er untersuchte das Plättchen eine Weile genau und gab es dann zurück.
    »Das Zeug, das ihr da gefunden habt, war ja ziemlich gefährlich. Ich hoffe, ihr habt das verstanden.« Paula versuchte, nicht allzu streng zu klingen.
    »Hm …« Jon senkte den Blick und zupfte wieder an seiner Decke herum.
    »Es ist euch aber niemand böse. Eure Eltern nicht, die

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