Der Liebesbeweis
bringen, und genau das würde er jetzt tun, kaum dass sie zwei Schritte in die Wohnung gemacht hatten. “Komm für mich.”
“Das habe ich gerade getan.” Aufstöhnend warf sie den Kopf in den Nacken. “Im Wagen.”
“Dann komm noch mal.” Sanft, aber entschlossen reizte er ihren sensibelsten Punkt.
“Oh, Jess.” Sie begann zu zittern. “Das ist so … gut.”
“Das soll es auch sein. Lass los, Katie. Lass es heraus.”
“Ich … ich … oh, ja!” Sie schrie vor Lust auf.
Jess schloss die Augen und konzentrierte sich auf Katies Höhepunkt. Er brauchte kein Sexspielzeug oder Sexfilme oder Bücher über indische Liebeskunst. Alles, was er wollte, war ein großes weiches Bett und den Rest seines Lebens, um mit Katie zu schlafen.
Katies Plan, einfach nur guten Sex zu genießen, bevor sie wieder auseinandergingen, funktionierte wunderbar. Nach jenem besonderen Moment im Flur nahmen Jess und sie die Tüten und gingen ins Schlafzimmer. Im Nu waren ihre Kleider verschwunden. Erst als sie zusammen auf dem Bett lagen, wurde ihr klar, dass Jess noch nie hier gewesen war.
Normalerweise nahm sie keine Männer mit in ihr Privatreich, das mit weißen Korbmöbeln und romantischen Blumendrucken eingerichtet war. Bei Jess hatte sie gar nicht darüber nachgedacht. Wenn sie es getan hätte, hätte sie die Idee womöglich verworfen. Instinktiv hätte sie sich davor gefürchtet, ihn dadurch zu nahe an sich heranzulassen.
Diese Erkenntnis bewegte sie zu ihrem nächsten Schritt. “Also diese Handschellen …”, murmelte sie zwischen zwei Küssen.
Er schmiegte sein Gesicht an ihre Brüste. “Willst du sehen, ob sie dir passen?”
“Ich habe eine bessere Idee.” Sie setzte sich auf ihn und drückte ihn auf die Matratze herunter. “Lass uns herausfinden, ob sie dir passen.”
Seine Augen weiteten sich. “Das hatte ich eigentlich nicht …”
“Ich weiß.” Sie liebte es, ihn zu überrumpeln.
“Sind die Dinger denn nicht deswegen mit Fell besetzt, weil sie für Frauen gedacht sind?”, meinte er nervös.
“Ist das Fell pink?”
“Schwarz.”
“Aha, also für Männer und Frauen.” Sie streichelte seine pulsierende Härte. “Komm schon, probieren wir es.”
Seine Stimme war heiser vor Verlangen. “Wenn du mich so berührst, kannst du fast alles von mir bekommen.”
“Gut zu wissen.” Sie fuhr fort, ihn zu streicheln. “Bist du bereit für die Handschellen?”
Seine Muskeln spannten sich an. “Die brauchst du nicht. Ich bin dir auch so zu Willen.”
“Gönn mir den Spaß.”
“Also gut. Wenn es um Sex geht, bekommst du alles von mir.”
Erregung durchflutete sie. Mit diesem Mann wurden die erotischen Abenteuer wahr, von denen sie sonst nur in ihrer Sendung redete. Der Grund dafür war ihr klar: Sie hatte sein Vertrauen gewonnen.
Sie war die Misstrauische, die emotional auf Distanz blieb, damit er ihr nicht das Herz brach. Dabei hatte er ihr keinerlei Grund zu der Annahme gegeben, dass er das würde. Vielleicht war es an der Zeit, diese unsinnigen Ängste zu überwinden und ruhig in Betracht zu ziehen, dass Jess sie ebenso begehrte wie sie ihn.
Sie stand auf, stöberte in den Tüten nach den Handschellen und nahm sie heraus. Am Schloss hing ein Schlüsselring mit zwei winzigen goldenen Schlüsseln. Sie malte sich die Macht aus, die derjenige hatte, der im Besitz der Schlüssel war. Adrenalin pumpte durch ihre Adern, als sie zum Bett zurückkehrte.
Jess beobachtete sie aufmerksam.
Sie hielt ihm die Handschellen hin. “Du kannst sie mir umlegen, wenn du willst.”
Jess begriff, dass sich durch Katies Angebot etwas Bedeutendes geändert hatte. Beim Kauf der Handschellen hatte er sich wilde Sexspiele ausgemalt, die hoffentlich dazu führten, dass Katie ihn in Ekstase biss. Doch was sie ihm jetzt anbot, war totale Kontrolle. Sie würde sich ihm ausliefern, und das hieß, sie vertraute ihm.
Er hatte immer geglaubt, sie habe sehr viel sexuelle Erfahrung. Ihre Radiosendung legte diesen Schluss nahe, ebenso ihre Bitte nach einer Augenbinde beim ersten Sex mit Jess. Er hatte angenommen, sie sei an Sexspielzeuge gewöhnt.
Doch als sie ihm jetzt mit leicht zitternden Händen die Handschellen hinhielt, ahnte er, dass er sich geirrt hatte. Vielleicht hatte die Augenbinde nur dazu gedient, sich vor ihm zu verstecken. Er war sich jedenfalls ziemlich sicher, dass noch kein Mann ihr fellbesetzte Handschellen angelegt hatte.
Er würde also der Erste sein. Wenn Wunder geschahen, würde er auch der
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