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Der Liebespaar-Mörder - auf der Spur eines Serienkillers

Der Liebespaar-Mörder - auf der Spur eines Serienkillers

Titel: Der Liebespaar-Mörder - auf der Spur eines Serienkillers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Harbot
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Verbringen der Opfer in den Wagen.«
    Allerdings hatten die Ermittler im Zuge der Rekonstruktionen des Tatgeschehens auch Begehungselemente erkannt, die der Serienmörder-Hypothese durchaus zu widersprechen schienen:
    »Unterschiede in der Tatausführung ergeben sich aus der Tatsache, daß im Falle Kortmann-Seiffert das weibliche Opfer gedrosselt oder gewürgt und ihm ein Schal über die Mundpartie gebunden wurde; ferner liegen Anzeichen vor, wonach mutmaßlich eines der Opfer gefesselt gewesen ist. (Die ungenauen Feststellungen sind eine Folge der starken Verkohlungen der Leichen.) Diese Unstimmigkeiten verlieren an Gewicht gegenüber der Feststellung, daß der oder die Täter beide Taten mit starker Intensität ausgeführt und sich nachweislich über einen längeren Zeitraum mit den zusammengeschlagenen Opfern befaßt haben müssen. In Würdigung dieser Erkenntnisse ist daher mit Fortsetzung der Doppelmorde zu rechnen.«

11
    Ingrid Kruse hatte Helga Kortmann nicht nur gut gekannt, sie war sogar ihre beste Freundin gewesen. Und sie hatte bereits bei der Kripo ausgesagt. Deshalb wunderte sich die 25-Jährige, als sie nochmals im Polizeipräsidium erscheinen sollte. »Wir haben da noch ein paar Fragen«, war ihr lapidar am Telefon erklärt worden. Jetzt saß sie in der dritten Etage des Präsidiums einem älteren Beamten gegenüber, der sich als Kriminalhauptmeister Frowein vorgestellt hatte.
    »Freundinnen erzählen sich doch unter vier Augen so allerlei«, begann Frowein freundlich das Gespräch. »Hat Ihnen Helga denn nichts von einem gewissen Matthias Roeder erzählt?«
    Ingrid Kruse war erstaunt. »Woher kennen Sie den denn?«
    » Ich kenne den Mann nicht, aber Helgas Mutter hat davon gesprochen, dass ihre Tochter kurz vor ihrem Tod vor Peter Seiffert einen Mann mit diesem Namen kennengelernt hat.«
    Ingrid Kruse nickte. »Stimmt. Ich war auch dabei, als sich die beiden angefreundet haben. Das war ein sehr netter Mann, ausgesprochen charmant, mit guten Manieren.«
    »Wissen Sie auch, wo der Mann wohnt?«
    »Ich glaube, in Grafenberg.«
    Frowein stopfte seine Pfeife. »Und wie alt ist er?«
    »Genau weiß ich es nicht. Der müsste aber so um die dreißig gewesen sein …« Die junge Frau unterbrach sich erschrocken. »Meinen Sie etwa …«
    »Das weiß ich nicht. Aber wir müssen uns mal mit dem Herrn unterhalten, und zwar möglichst schnell. Also, Frau Kruse, wenn Sie etwas über diesen Mann wissen, sollten Sie es uns unbedingt sagen!«
    Schweigen.
    »Was wollen Sie denn wissen, Herr Kommissar? Ich kenne den Kerl doch gar nicht.«
    Frowein nahm die Pfeife in den Mund. »Das scheint ein ganz komischer Fisch zu sein«, setzte der 55-Jährige wieder an, »entweder hat er Ihnen einen falschen Namen genannt, oder der Mann ist gar nicht von hier. Es gibt nämlich in ganz Düsseldorf keinen Matthias Roeder, schon gar nicht in Grafenberg.«
    »Natürlich wohnt der in Düsseldorf.« Ingrid Kruse erinnerte sich an den Wagen des ominösen Fremden. »Sein Auto hatte doch eine Düsseldorfer Nummer!«
    »Also einen Wagen hatte der auch. Was denn für einen?«
    »Einen Volkswagen. Fast neu und himmelblau.«
    Frowein legte die Pfeife rechts neben sich in einen Aschenbecher und griff nach einem Stift. »Und die Nummer?«
    Ingrid Kruse dachte nach. »Weiß ich nicht«, antwortete sie kurze Zeit später. »Ich weiß nur, dass es ein Düsseldorfer Schild war, bestimmt.«
    Frowein notierte etwas. Dann fragte er: »Haben Sie vielleicht irgendetwas Besonderes an dem Wagen bemerkt?«
    »Nein, ich nicht.«
    Frowein reagierte sofort. » Wer denn?«
    Ingrid Kruse war den Tränen nahe, ihre Stimme versagte für einen Moment. »Helga«, stammelte die Frau, »sie hätte es Ihnen bestimmt sagen können …« Ingrid Kruse wurde die Endgültigkeit ihrer Worte erst Sekunden später bewusst, sie vergrub ihr Gesicht in den Händen und begann leise zu schluchzen.
    Nach einer Weile nahm Frowein den Faden wieder auf. »Frau Kruse, ist Helga mit dem Herrn denn mal weggefahren?«
    »Ja, ein paar mal.« Ingrid Kruse hatte sich wieder gefangen.
    »Und wann hat sie sich zum letzten Mal mit ihm getroffen?«
    »Das war einen Tag vor ihrem Verschwinden.«
    »Warum haben Sie das nicht schon viel früher gesagt?« Frowein war fassungslos. »Das hätten Sie doch sagen müssen!«
    »Aber mich hat doch niemand danach gefragt«, entgegnete Ingrid Kruse leise. »Und außerdem hat der Mann einen tadellosen Eindruck gemacht. Dem hätte ich doch so was nicht

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