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Der Liebespakt

Titel: Der Liebespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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Übles gehört hatte. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. „Ja, es war ein wunderbarer Ausflug, Magnus. Ich danke dir."
    „Hübsche Worte, meine Liebe, aber ich denke, es wäre angebracht, dass du mir deine Dankbarkeit auch zeigst."
    Ihr Herz machte einen Sprung, und noch bevor ihr eine passende Erwiderung eingefallen war, hatte er schon seine Hand um ihren Nacken gelegt und sich über sie geneigt. Als seine Lippen ihre berührten, war diese Berührung keineswegs flüchtig und höflich, wie sie erwartet hatte. Doch merkwürdigerweise verstärkte der sanfte Druck seiner Lippen nur noch ein vages Sehnen in ihr. Ein Schwindel überkam sie. Sein Kuss wurde drängender, und sie erwiderte ihn, erst überrascht, dann leidenschaftlich. Der Schwindel, den sie in seiner Gegenwart schon ein paarmal gespürt hatte, wurde so stark, dass sie widerstandslos gegen ihn sank, als er sie an sich zog, was alles andere als schicklich war. Dennoch beendete sie den Kuss nicht,
    sondern schloss unwillkürlich die Augen und legte die Hände auf seine Schultern. Sie spürte seinen kraftvollen, muskulösen Körper an ihrem und schmiegte sich noch enger an ihn.
    Da beendete er den Kuss und richtete sich langsam auf. Sie immer noch in den Armen haltend, sagte er leise: „In drei Tagen wirst du mit mir das Bett teilen. Du bist eine sehr begehrenswerte Frau, Caroline." Seine Stimme klang rau.
    Ein Beben durchlief sie. Benommen und mit großen Augen sah sie Magnus an.
    Er gab sie so plötzlich frei, dass sie nach hinten taumelte und wie ein nasser Sack auf den Stuhl zurücksank, von dem er sie kurz zuvor hochgezogen hatte.
    „Noch etwas. Wir werden dich komplett neu einkleiden, sobald die Hochzeit vorbei ist." Kurz untersuchte er den Batisteinsatz ihres Oberteils, der während des Kusses Schaden genommen hatte, und richtete sich dann wieder auf.
    Angesichts dieser Erniedrigung, die der Süße seines Kusses gefolgt war, schoss Caroline das Blut in die Wangen.
    Noch während sie dasaß und ihn verblüfft ansah, nahm er seinen Hut und seine Handschuhe. Mit einem kühlen: „Dann bis bald, holde Maid. Komm deiner Mutter besser nicht in diesem Zustand unter die Augen", verabschiedete er sich und ging. Unfähig, sich zu bewegen, saß Caroline noch lange, nachdem die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, regungslos da und versuchte Klarheit in die wirren Bilder zu bringen, die an ihrem inneren Auge vorbeizogen. Ein Bild kam ihr in den Sinn, das eines Tigers, den sie einmal im Tierpark gesehen hatte, als er in seinem Käfig vor sich hin döste. Er sah so schön und sein Fell so weich aus, dass sie ihn gerne berührt und sein Fell gestreichelt hätte. Doch das Tier war plötzlich von einem Wurfgeschoss, das ein Dummkopf aus der Menge hinter ihr in den Käfig geworfen hatte, aufgeschreckt worden. Die Raubkatze war auf die Beine gesprungen, ihre Augen plötzlich stumpf, und hatte ein lautes, grässliches Gebrüll angestimmt. Als sie die scharfen weißen Zähne sah, war sie sehr erschrocken. Das Gefühl, das sie damals gehabt hatte, ähnelte dem, welches sie jetzt empfand. Ihr zukünftiger Gatte war wie der Tiger: Er war schön und anziehend und wirkte manchmal ganz harmlos, wie am Nachmittag bei der Burgruine. Aber dann gab es da auch bei ihm eine gefährliche Seite, eine, die bei der geringsten Irritation zum Vorschein kam. Sie würde gut daran tun, das nicht zu vergessen und ihn nicht herauszufordern.
    Doch was hatte sie nur getan, dass er sich zu diesem Kuss und diesem Abschied provoziert gefühlt hatte?
    Magnus' Ansicht nach hatte die verführerische Frau, die er sich zum Heiraten ausgesucht hatte, sehr viel getan. Nicht
    absichtlich, nicht böswillig - trotzdem hatte sie ihn aufgewühlt. Heute, am Seeufer, hatte sie ihn dazu gebracht, zu vergessen - seine Krankheit, seine Sünden, einfach alles.
    Doch die Erinnerung an seine Verfehlungen ließ sich nicht lange verdrängen. Und nachdem Caroline Wembly heute seine schreckliche Bürde eine Weile erleichtert
    hatte, war diese, wie immer, mit aller Macht zurückgekehrt.
    Aber das war nur ein Grund für seinen Ärger. Noch weniger konnte er ihr verzeihen, dass sie ihn dazu gebracht hatte, sich die ganze Woche nach einem Wiedersehen mit ihr zu verzehren. Wie sein Herz geklopft hatte, als er die Treppe hinaufgeschaut und sie herunterkommen gesehen hatte, unglaublich schön, trotz ihres lächerlichen Kleides. Unverzeihlich war auch, wie viel Freude sie an ihrem Ausflug gehabt hatte und dass sie ihn, als sie

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