Der Liebespakt
halb geöffneten Lidern zu ihm hinüber. Er mühte sich gerade mit seinen Hosen ab. Sein
Hemd hatte er auf den Boden geworfen. Rasch schloss sie die Augen wieder.
Er war schön. Wild fiel ihm das wellige Haar in die Stirn, und sein Oberkörper wirkte im Kerzenlicht so glatt und ebenmäßig modelliert wie der einer Apollo-Statue, von der sie eine Zeichnung in der Zeitung gesehen hatte. Darf ich ihn anfassen? Sie würde ihn gerne berühren. Was soll ich nur tun? Warum hat meine Mutter mir nicht gesagt, ob ich ihn anfassen darf? Ist es ordinär, wenn ich das tue?
Sie hörte, wie ein weiteres Kleidungsstück zu Boden fiel, dann gab die Matratze neben ihr nach. Ihre nackten Körper berührten sich, und sie spürte die Wärme, die von ihm ausging. Oh, ich würde ihn so gerne anfassen! „Berühr mich", flüsterte er, als ob er ihre Gedanken gelesen hätte, und legte ihre Hände auf seine Schultern. Sie ließ sie dort liegen und öffnete zögernd die Augen, um sie sofort wieder verlegen zu schließen. „Du machst das Licht nicht aus?"
„Nein. Aber du kannst ja die Augen schließen, wenn es dich stört."
Sie kniff die Augen zu und fuhr vorsichtig mit den Fingerspitzen über seine Schultern. Er fühlte sich wunderbar an. Seine Haut war überraschend weich, aber direkt darunter waren seine Muskeln zu spüren. Sie hatte nicht gewusst, dass Muskeln sich so hart anfühlten. Über seine Arme hinweg ließ sie die Hände über seinen Oberkörper gleiten.
Magnus lag auf der Seite und sah, wie Staunen sich auf ihren Zügen abzeichnete, während sie ihn blind betastete. Ihre rosigen Lippen waren leicht geöffnet, und ihre schneeweißen Brüste hoben und senkten sich mit jedem Atemzug. Er hielt es nicht länger aus. „Bitte, Caroline - sieh mich an!"
Gehorsam öffnete sie die Augen, wagte aber nicht, ihren Blick von seinem Gesicht zu wenden.
„Bist du immer noch verängstigt?" Ein begehrliches Funkeln glomm in seinen Augen auf, als er die rechte Hand ausstreckte und über ihren flachen Bauch strich.
Ein Schauer überlief sie. „Ich habe jetzt mehr Angst als je zuvor", gestand sie ihm ein.
Er lächelte ungläubig. „Aber was hältst du so weit von den Freuden des Ehelebens?" „Meinst du, du kannst mich noch einmal küssen?"
7. KAPITEL
Magnus war in der Hölle.
Wäre er gegeißelt worden, hätte sein Körper weniger Folterqualen zu erdulden gehabt. Ihm war, als schmorte er schon jetzt im Fegefeuer. Seine Lenden
schmerzten vor Verlangen. Und er war selber schuld an dieser Misere.
Als er vorhin durch die Tür gekommen war und Caroline auf dem Bett gesessen und ihn mit großen Augen angesehen hatte, hatte irgendetwas in ihm gegen die Vorstellung rebelliert, das Pflichtgefühl dieser unschuldigen Frau zu missbrauchen und den Akt roh und lieblos zu vollziehen, wie er es eigentlich vorgehabt hatte. Die ganze Woche über hatte er sich gesagt, dass dies eine Geschäftsangelegenheit sei, dass er nicht zum Vergnügen mit ihr im Bett liegen und es schnell hinter sich bringen würde. Immer, wenn er an diese Hochzeitsnacht gedacht hatte, hatte er sich ausgemalt, wie sie unterwürfig und starr auf seinem Bett lag, die Lippen angeekelt verzogen, und an sein Geld dachte, während er sich über ihrem empfindungslosen Körper abmühte.
Aber spielerisch hatte er sie dazu gebracht, ihn zu wollen, unter seinen Berührungen zu erbeben. Er war sich sicher, dass sie in diesem Moment nicht an sein Geld dachte. Seit er sie im Barrister's Ordinary geküsst hatte, hatte er geahnt, dass sie nicht kalt war, doch war er nicht darauf vorbereitet gewesen, wie mächtig die Leidenschaft zwischen ihnen aufflammen würde. Während er sie küsste, kneteten seine Hände ihre Schultern, glitten ihren schmalen Rücken hinab und umschlossen ihren festen, runden Po.
Ja, sie gab sich ihm hin, und er war Herr ihrer Sinne. Das Problem war, dass er nicht mehr Herr über sich selbst war.
Hatte er je Haut ertastet, die so zart war wie ihre? Hatte er je Lippen geküsst, die so süß schmeckten? Hatte er je ein so erotisches Geschöpf gesehen wie Caroline, deren aschblondes Haar im Kerzenlicht wie Gold schimmerte?
Er wollte, nein, er konnte nicht mehr lange warten.
Seine Hand glitt nach oben und berührte ihre Brust. Caroline gab einen lustvollen Laut von sich und wand sich unter seiner Berührung. Er ließ ab von ihrem Mund und küsste ihren Hals, während er mit dem Daumen die harte Knospe ihrer Brust rieb.
Die erstickten Geräusche, die Caroline dabei von
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