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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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auf. Er drückte Minnies Hand, dann gab er sie wieder frei. »Wir werden deine Perlen zurückbekommen – das schwöre ich bei meiner Ehre. Bis dahin mache dir bitte keine Sorgen.« Er warf Timms einen Blick zu. »Warum geht ihr nicht hinunter in das Musikzimmer. Ihr könnt es Patience erzählen, während ich einige Dinge in Bewegung setze.«
    Timms nickte. »Ein ausgezeichneter Gedanke.
    Minnie runzelte die Stirn. »Aber es ist Patience' Zeit, in der sie übt – ich möchte sie nicht dabei stören.«
    »Ich denke, du wirst herausfinden«, meinte Vane und half Minnie beim Aufstehen, »dass Patience es dir nie verzeihen würde, wenn du sie bei ihren Übungen nicht störst.« Über Minnies Kopf hinweg traf sich sein Blick mit dem von Timms. »Sie möchte sicher auch gern Bescheid wissen.«
    Nachdem er Minnie und Timms zum Musikzimmer gebracht und seine Patentante in Patience' Fürsorge übergeben hatte, traf sich Vane mit Masters, Mrs. Henderson, Ada und Grisham, den Bediensteten, die schon am längsten für Minnie arbeiteten.
    Ihr Erschrecken und ihr Zorn auf denjenigen, der es gewagt hatte, ihre großzügige Herrin zu bestehlen, war deutlich zu fühlen. Nachdem er ihnen versichert hatte, dass niemand von ihnen verdächtigt wurde, und nachdem er von ihnen die Versicherung erhalten hatte, dass die augenblickliche Dienerschaft verlässlich war, tat Vane alles, was in seiner Macht stand, um zu einem Ergebnis zu kommen.
    »Der Diebstahl ist gerade erst geschehen.« Er sah zu Grisham. »Hat jemand um ein Pferd oder einen Wagen gebeten?«
    »Nein, Sir.« Grisham schüttelte den Kopf. »Die Bewohner gehen nicht oft aus.«
    »Das sollte unsere Aufgabe leichter machen. Wenn jemand um ein Transportmittel bittet – oder auch um einen Stallknecht, der etwas für ihn erledigen soll – , dann halten Sie denjenigen hin und lassen Sie es mich sofort wissen.«
    »Aye, Sir.« Grisham blickte grimmig. »Das werde ich tun, ganz bestimmt.«
    »Und im Haus …« Vane wandte sich an Masters, Mrs. Henderson und Ada. »Ich sehe keinen Grund, warum man die Dienstboten nicht auch von dem Diebstahl unterrichten sollte. Wir sind darauf angewiesen, dass jeder aufmerksam ist. Ich möchte alles hören, was irgendjemandem eigenartig vorkommt, ganz gleich, wie unwichtig es zu sein scheint.«
    Mrs. Henderson verzog flüchtig das Gesicht. Vane zog die Augenbrauen hoch. »Ist in letzter Zeit etwas geschehen, das man Ihnen berichtet hat?«
    »Eigenartig ist es schon.« Mrs. Henderson zuckte mit den Schultern. »Aber ich weiß nicht, ob es etwas zu bedeuten hat – ob es etwas mit dem Dieb oder den Perlen zu tun hat.«
    »Trotzdem …« Vane bedeutete ihr zu sprechen.
    »Die Zofen haben mir immer wieder davon berichtet – es macht so schreckliche Kratzer auf dem Fußboden.«
    Vane runzelte die Stirn. »Was macht schreckliche Kratzer auf dem Fußboden?«
    »Sand!« Mrs. Henderson seufzte tief auf. »Wir können nicht verstehen, woher er kommt, aber wir wischen ihn immer wieder weg – nur ein wenig, jeden Tag – in Miss Colbys Zimmer. Meistens liegt er auf dem Teppich vor dem Kamin oder daneben.« Sie rümpfte die Nase. »Sie hat diesen knallbunten Elefanten aus Zinn – ein heidnisches Ding – , einer der Zofen hat sie erzählt, dass es ein Erinnerungsstück ist, das sie von ihrem Vater geerbt hat. Er war Missionar in Indien gewesen, wie es scheint. Der Sand ist meistens nicht weit weg von dem Elefanten, aber der scheint nicht die Quelle davon zu sein. Die Mädchen haben ihn gründlich abgestaubt, und er scheint vollkommen sauber zu sein. Und dennoch ist der Sand da – jeden Tag.«
    Vane zog die Augenbrauen hoch, Bilder von Alice Colby, die sich mitten in der Nacht aus dem Haus schlich, um gestohlene Dinge zu vergraben, kamen ihm in den Sinn. »Vielleicht bringt sie den Sand von draußen mit ins Haus?«
    Mrs. Henderson schüttelte den Kopf. »Seesand. Ich hätte es gleich sagen sollen – das ist es ja, was die Sache so ungewöhnlich macht. Hübscher, silbrig-weißer Seesand. Und wo findet man schon hier in der Nähe solchen Sand?«
    Vane runzelte die Stirn und verbannte die fantasievollen Bilder aus seinem Kopf. Er sah Mrs. Henderson in die Augen. »Ich stimme Ihnen zu: Es ist ein eigenartiger Vorfall, aber ich glaube genauso wenig wie Sie, dass es etwas zu bedeuten hat. Aber genau solche Vorfälle sind es, von denen ich hören möchte, ob es nun eventuell etwas mit dem Dieb zu tun hat oder nicht.«
    »In der Tat, Sir.« Masters reckte sich. »Wir

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