Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
Patience klammerte sich an ihn und versuchte, ihre Gedanken zu zügeln.
    Dabei hatte sie keine Angst, dass er sie loslassen würde.
    Er war ihr so nahe, und seine Kraft hüllte sie ein. Sie näherten sich dem Ende des Raumes, seine Hand brannte durch den feinen Seidenstoff ihres Kleides, er zog sie noch mehr in seine schützende Umarmung. Sie wirbelten herum, Patience holte tief Luft und fühlte, wie sich ihr Mieder, ihre Brüste gegen seine Jacke drängten. Ihre Brustspitzen zogen sich zusammen, richteten sich auf.
    Sie keuchte unterdrückt auf, sah zu ihm hoch, und ihre Blicke trafen sich. Sie konnte die Augen nicht abwenden, konnte kaum atmen, als der Raum sich um sie drehte. Ihre Sinne richteten sich nur auf ihn, bis die Welt, die sie kannte, nur noch aus dem Kreis bestand, den seine Arme um sie bildeten.
    Die Zeit blieb stehen. Alles, was noch blieb, waren die Bewegungen ihrer Körper, die gefangen waren in dem bezwingenden, mächtigen Rhythmus, den nur sie beide hören konnten. Die Violinen spielten eine untergeordnete Rolle, die Musik zwischen ihnen kam aus einer ganz anderen Quelle.
    Sie schwoll an und wuchs. Ihre Hüften und ihre Schenkel drängten aneinander, liebkosten sich und lösten sich wieder voneinander, wenn sie die Drehungen vollführten. Der Rhythmus rief, und ihre Körper antworteten, sie schwebten mühelos dahin, pulsierten zum Rhythmus und berührten einander verlockend, neckend und viel versprechend. Als die Violinen aufhörten und ihre Füße langsamer wurden, spielte ihre eigene Musik noch immer.
    Vane holte tief Luft. Er zwang sich, die Arme von Patience zu lösen, nahm ihre Hand und legte sie auf seinen Arm. Er war nicht in der Lage – obwohl er wusste, dass viele Augen sie beobachteten – zu verhindern, dass sich seine freie Hand auf ihre Finger legte.
    Sie hob den Blick und sah in sein Gesicht. Kühl, viel kühler als er sich fühlte, zog er eine Augenbraue hoch.
    Patience reckte sich. Sie sah nach vorn und hob die Nase. »Du tanzt den Walzer erstaunlich gut.«
    Vane lachte leise. Entschlossen schob er das Kinn vor, denn er hätte sie am liebsten weggeführt, durch die Tür des Musikzimmers. Er kannte das Haus wie seine Hosentasche. Während sie nicht wissen würde, wie ihr geschah, so wusste er es doch ganz genau. Doch viel zu viele Menschen beobachteten sie, und Honoria würde ihm das nie verzeihen. Nicht so früh am Abend, wenn ihr plötzliches Verschwinden von allen bemerkt werden würde.
    Später. Er hatte den Gedanken bereits aufgegeben, dass er die Nacht beenden könnte, ohne seine Dämonen zu befriedigen. Nicht, solange sie dieses Kleid trug.
    Umwerfend. Minnie hatte es richtig beschrieben.
    Umwerfend unmöglich, so wie er das sah.
    Er hatte die Absicht gehabt, sich im Zaum zu halten, wenigstens bis sie seinen Antrag angenommen hatte. Doch jetzt … Einen Wolf konnte man auch zu sehr in Versuchung führen.
    Er blickte auf sie hinunter. Patience ging gelassen an seinem Arm. Das Kleid aus bronzefarbener Seide schmiegte sich eng um ihre Brüste, hatte nur winzige Andeutungen von Ärmeln und zeigte ihre Schultern, um den Blick abzulenken von der herrlichen, cremig zarten Haut der vollen Brüste. Der lange, gerade Rock hob ihre wohl gerundeten Hüften hervor und bedeckte eng ihren Po, wehte um ihre Beine, und der Saum ließ ihre Knöchel erahnen, wenn sie sich bewegte.
    Auch wenn der Ausschnitt tief war, so war das Kleid nicht besonders gewagt. Es war die Kombination aus der Frau, die dieses Kleid trug, und der Art, wie Celestes Nähkunst den Stoff verarbeitet hatte, die ihm Probleme machte.
    Nur von der Stelle aus, an der er stand, war zu sehen, wie heftig sich Patience' Brüste hoben und senkten.
    Eine Sekunde später zwang er sich, den Kopf zu heben und nach vorn zu sehen.
    Später.
    Er holte tief Luft und hielt die Luft dann an.
    »Guten Abend, Cynster.« Ein eleganter Gentleman trat aus der Menge und sah Patience an. »Miss …?« Er blickte zu Vane.
    Der seufzte. Hörbar. Dann nickte er. »Chillingworth.« Vane warf Patience einen Blick zu. »Darf ich Ihnen den Grafen von Chillingworth vorstellen.« Jetzt sah er wieder zu Chillingworth. »Miss Debbington, die Nichte von Lady Bellamy.«
    Patience verneigte sich. Chillingworth lächelte charmant und verbeugte sich so anmutig wie die Cynsters.
    »Ich nehme an, Sie sind mit Lady Bellamy in die Stadt gekommen, Miss Debbington. Gefällt es Ihnen in der Hauptstadt?«
    »Eigentlich nicht.« Patience sah keinen Grund, Ausflüchte zu

Weitere Kostenlose Bücher