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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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machen. »Ich fürchte, ich liebe die frühen Morgenstunden, Mylord, eine Zeit, die die gehobene Gesellschaft zu scheuen scheint.«
    Chillingworth zwinkerte mit den Augen. Er warf Vane einen schnellen Blick zu, dann sah er zu der Stelle, an der Vanes Hand Patience' Finger festhielt. Er zog die Augenbrauen hoch und lächelte Patience weltmännisch an. »Ich bin fast in Versuchung zu erklären, meine Liebe, dass unsere Scheu vor den frühen Morgenstunden natürlich eine Konsequenz unserer Aktivitäten in den späten Abendstunden ist. Aber« – er sah Vane von der Seite an – »vielleicht überlasse ich diese Erklärungen besser Cynster.«
    »Das wäre sicher besser.« Der stahlharte Unterton in Vanes Stimme war nicht zu überhören.
    Chillingworth grinste flüchtig, doch als er wieder Patience ansah, war er ernst und ruhig. »Wissen Sie, es ist recht eigenartig.« Er lächelte. »Während ich nur selten mit den Cynsters einer Meinung bin, muss man zugeben, dass ihr Geschmack in einer Sache dem meinen sehr ähnlich ist.«
    »In der Tat?« Patience erwiderte das versteckte Kompliment mit einem selbstsicheren Lächeln. Da sie sich seit drei Wochen mit Vane auseinander gesetzt hatte, konnte der Graf sie nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn er charmant war und sehr gut aussah.
    »In der Tat.« Chillingworth warf Vane einen fragenden Blick zu. »Finden Sie das nicht auch erstaunlich, Cynster?«
    »Ganz und gar nicht«, entgegnete Vane. »Einige Dinge sind so überdeutlich, dass sogar Sie sie anerkennen müssen.« Chillingworths Augen blitzten. Vane sprach ruhig weiter. »Doch wenn Sie davon reden, dass wir offensichtlich einen ähnlichen Geschmack haben, dann sollten Sie einmal überlegen, wohin es Sie führen würde, wenn Sie diesem Geschmack folgen würden.« Er deutete mit dem Kopf zur anderen Seite des Raumes.
    Sowohl Chillingworth als auch Patience folgten seinem Hinweis und entdeckten Devil und Honoria an einer Seite des Ballsaales, offensichtlich in eine erregte Unterhaltung vertieft. Während sie zusahen, legte Honoria die Hände um Devils Arm und schob ihn vor sich her. Der Blick, den Devil zur Decke warf, der leidende Blick, mit dem er seine Frau bedachte, während er ihr gehorchte, machte deutlich, wer diese Runde gewonnen hatte.
    Chillingworth schüttelte traurig den Kopf. »Ah, wie sehr sind doch die Mächtigen gefallen.«
    »Sie sollten lieber vorsichtig sein«, riet ihm Vane. »Da Ihr Geschmack dem der Cynsters so ähnlich ist, könnten Sie sich in einer Situation wiederfinden, die Sie nicht bewältigen können.«
    Chillingworth grinste. »Ah, aber Sie leiden doch auch nicht unter der Achillessehne, mit dem das Schicksal die Cynsters geschlagen hat.« Noch immer grinsend, verbeugte er sich vor Patience. »Ihr Diener, Miss Debbington. Cynster.« Mit einem letzten Kopfnicken ging er davon und ignorierte Vanes gefährlich zusammengezogene Augenbrauen.
    Patience sah Vane ins Gesicht. »Was für eine Achillessehne?«
    Vane kam mit einem Ruck in die Wirklichkeit zurück. »Ach, nichts. Es sollte wohl nur ein Spaß sein.«
    Wenn es ein Spaß gewesen war, so hatte er eine eigenartige Wirkung auf Vane. »Wer ist er?«, wollte Patience wissen. »Hat er eine Verbindung zu den Cynsters?«
    »Er ist nicht mit uns verwandt, zumindest ist er kein Blutsverwandter.« Nach einem Augenblick nickte Vane. »Ich nehme an, im Augenblick ist er ein Cynster, der Ehre nach.« Er warf Patience einen Blick zu. »Wir haben ihn dazu erwählt, wegen Diensten, die er dem Herzogtum geleistet hat.«
    »Oh?« In Patience Augen stand eine Frage.
    »Er und Devil haben eine gewisse Vergangenheit. Du solltest Honoria irgendwann einmal nach ihm fragen.«
    Die Musiker begannen wieder zu spielen. Noch ehe Patience reagieren konnte, verbeugte sich bereits Luzifer vor ihr. Vane ließ sie gehen, wenn auch nur zögernd, fand sie. Doch als sie über die Tanzfläche wirbelte, sah sie ihn auch tanzen, mit einer atemberaubenden Brünetten in seinen Armen.
    Sofort blickte Patience weg und richtete ihre ganze Aufmerksamkeit auf den Tanz und auf Luzifers gewandte Unterhaltung. Dabei versuchte sie, nicht auf das flaue Gefühl in ihrem Herzen zu achten.
    Am Ende des Tanzes waren sie auf der anderen Seite des Raumes angekommen. Luzifer stellte sie einer Gruppe von Ladys und Gentlemen vor, die sich fröhlich miteinander unterhielten. Patience versuchte, sich zu konzentrieren und der Unterhaltung zu folgen.
    Sie zuckte zusammen, als sich eine harte Hand um ihre

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