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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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einander an.
    Als Vane aufblickte, trafen sich seine Blicke mit denen von Patience, dann sah er wieder zu Minnie. »Es ist schon in Ordnung, eigentlich ist es sogar ein gutes Zeichen.« Auch er sprach leise, und außer Minnie und Timms hörte nur Patience, was er sagte. »Wir wissen, dass es in Gerrards Zimmer nichts zu finden gibt. Sligo hat erst gestern nachgesehen. Und Sligo ist sehr gründlich. Aber das bedeutet, dass endlich etwas geschieht.«
    Minnie sah ihn ängstlich an.
    Vane lächelte ein wenig grimmig. »Vertrau mir.« Minnie holte tief Luft, dann gelang ihr ein schwaches Lächeln. Vane drückte ihre Hand, dann stand sie auf.
    Er wandte sich an Patience. Etwas in seinem Gesicht, in seinen Augen veränderte sich.
    Patience stockte der Atem.
    »Ich entschuldige mich dafür, dass ich heute morgen nicht gekommen bin, aber es ist etwas dazwischen gekommen.«
    Er nahm ihre Hand, zog sie an seine Lippen, doch dann packte er fester zu. Patience fühlte, wie seine Wärme sie einhüllte. »Etwas Hilfreiches?«, fragte sie.
    Vane verzog das Gesicht. »Wieder eine Sackgasse. Gabriel hat von unserem Problem gehört – er verfügt über überraschend gute Kontakte. Während wir nichts über die Perlen herausfinden konnten, haben wir wenigstens erfahren, wo sie nicht sind. Sie wurden nicht versetzt.« Patience riss die Augen weit auf, und Vane nickte. »Das war immerhin auch eine Möglichkeit, aber jetzt wissen wir auch darüber Bescheid. Ich würde mein ganzes Geld darauf verwetten, dass die Perlen Minnies Haushalt nie verlassen haben.«
    Patience nickte. Sie öffnete den Mund …
    Die Tür öffnete sich weit, die drei Männer kamen zurück.
    Ein Blick auf ihre triumphierenden Gesichter, und Patience' böse Vorahnung kehrte zurück. Das Herz blieb ihr stehen, ihr wurde eiskalt. Vanes Griff um ihre Hand verstärkte sich, sie umklammerte seine Finger.
    Der älteste der Beamten hielt einen kleinen Sack in der Hand, kam damit auf Minnie zu und schüttete den Inhalt des Sackes auf den Tisch vor ihr. »Können Sie diesen Flitterkram identifizieren, Ma'am?«
    Unter dem Flitterkram befanden sich auch Minnies Perlen. Und außerdem auch alles andere, was vermisst wurde.
    »Mein Kamm!« Fröhlich kam Angela angelaufen und griff nach dem bunten Schmuckstück.
    »Du liebe Güte – da ist ja mein Nadelkissen.« Edith Swithins schob es zur Seite.
    Die Gegenstände wurden begutachtet – Timms' Armband, die Perlen, die dazu passenden Ohrringe, Patience' Vase. Alles war da – bis auf …
    »Nur einer.« Agatha Chadwick nahm den Ohrring vom Tisch.
    Alle suchten noch einmal. Der Beamte leerte den kleinen Sack noch einmal aus und sah dann hinein. Er schüttelte den Kopf. »Hier ist nichts mehr. Und in der Schublade lag sonst auch nichts mehr.«
    »In welcher Schublade?», fragte Patience.
    Der Mann blickte über seine Schulter, dorthin, wo seine beiden Kameraden sich zu beiden Seiten neben Gerrards Stuhl aufgestellt hatten. »Die Schublade in dem Schreibtisch, in dem Zimmer, von dem man uns sagte, es sei das Zimmer von Mister Gerrard Debbington. Und dieses Schlafzimmer benutzt er allein und teilt es mit niemandem sonst.«
    Der Mann sprach die letzten Worte aus, als wäre schon das allein ein Verbrechen. Patience' Herz sank, sie sah Gerrard an und bemerkte, dass er sich bemühte, nicht laut aufzulachen.
    Patience erstarrte. Vane kniff sie in die Finger.
    »Sie werden mit uns kommen müssen, junger Mann.« Der Beamte ging auf Gerrard zu. »Der Magistrat wird Ihnen einige ernste Fragen stellen müssen. Wenn Sie ruhig mit uns kommen, wird es auch kein Aufsehen geben.«
    »Oh, in der Tat. Kein Aufsehen.«
    Patience hörte das unterdrückte Lachen in Gerrards Stimme, als er gehorsam aufstand. Wie konnte er nur so leichtfertig sein? Am liebsten hätte sie ihn geschüttelt.
    Vane drückte ihre Hand. Sie sah ihn an, er runzelte die Stirn und schüttelte unmerklich den Kopf.
    »Vertrau mir.«
    Die Worte waren nur für sie bestimmt, sie hörte sie kaum.
    Patience sah ihm in die Augen, dann sah sie Gerrard an, ihren jungen Bruder, das Licht ihres Lebens. Sie holte tief Luft, und als sie Vane dann wieder ansah, erwiderte sie unmerklich sein Nicken. Wenn Gerrard Vane vertrauen konnte und seine Rolle spielte, wie viel mehr Grund hatte sie dann, ihm zu vertrauen.
    »Wie lautet die Anklage?«, fragte Vane, als die Männer sich um Gerrard gruppierten.
    »Es gibt noch keine Anklage«, erwiderte der Anführer der Männer. »Das überlassen wir dem

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