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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wurde.
    Minnie kannte Vane, seitdem er ein Kind war. Sie verstand Patience' Dilemma und weshalb sie darauf bestehen würde, dass Liebe die Grundlage für ihre Zukunft sein sollte und dass sie Vane nicht akzeptieren würde, wenn er ihr nicht seine Liebe erklärte. Und Minnie war sicher, über jeden Zweifel erhaben, dass sie und Vane heiraten würden.
    Patience blinzelte. Sie sah Minnie an und stellte fest, dass ihre Tante wartete, sie beobachtete und dabei in ihren alten Augen ein tiefes Lächeln lag.
    »Oh.« Patience hob den Kopf, ihr Herz klopfte laut, und sie konnte nichts mehr sagen.
    Minnie nicht. »Genau.«
    Der Vorfall beim Frühstück warf einen langen Schatten. Als sich die Mitglieder des Haushaltes zum Mittagessen trafen, war die Unterhaltung gedrückt. Patience bemerkte es, doch sie achtete nur wenig darauf, weil ihr Herz leicht war wie eine Feder. Sie wartete, so geduldig sie konnte, bis sie Vane wiedersah. Sie wollte ihm tief in die Augen sehen und nach dem suchen, von dem Minnie so sicher war, dass es da war, verborgen hinter seiner Maske als eleganter Gentleman.
    Er war nicht zu ihrer üblichen Morgenausfahrt erschienen. Als Patience ihre Röcke glatt strich, überlegte sie, dass sie noch vor ein paar Tagen seine Abwesenheit damit erklärt hätte, dass sein Interesse nachließ. Doch jetzt, wo sie eine gewisse Selbstsicherheit fühlte, war sie davon überzeugt, dass es eine dringende Sache gegeben hatte, die etwas mit Minnies Perlen zu tun haben musste, die ihn abgehalten hatte zu kommen. Das warme innere Gefühl, das mit dieser Sicherheit einherging, war sehr angenehm.
    Alice war nicht beim Mittagessen. Als wollte er sich für ihren Ausbruch an diesem Morgen entschuldigen, war Whitticombe heute verträglicher als sonst. Edith Swithins, die neben ihm saß, profitierte davon. Am Ende einer besonders langweiligen Erklärung von ihm strahlte sie ihn an.
    »Wie faszinierend.« Ihr Blick fiel auf Edgar, der ihr gegenübersaß. »Aber der liebe Edgar hat sich auch mit diesem Zeitalter befasst. Wenn ich mich recht erinnere, ist er zu einem ganz anderen Schluss gekommen?« Der Ton in ihrer Stimme ließ diese Bemerkung wie eine Frage klingen. Alle am Tisch hielten den Atem an.
    Bis auf Edgar, der sich daran machte, seine eigene Theorie zu erklären.
    Zum Erstaunen aller, Patience glaubte, sogar zum Erstaunen von Edith und Edgar, hörte Whitticombe wirklich zu. Obwohl es so aussah, als hätte er die Zähne zusammengebissen, ließ er Edgar ausreden, dann nickte er kurz. »Schon möglich.«
    Patience und Gerrard sahen einander an, und Patience musste sich bemühen, ein Kichern zu unterdrücken.
    Edmond, der noch immer blass war und ein wenig matt, schob eine Erbse auf seinem Teller hin und her. »Eigentlich habe ich mich gefragt, wann wir wohl wieder zurück nach Bellamy Hall fahren werden.«
    Patience erstarrte. Gerrard neben ihr reckte sich. Sie beide sahen Minnie an.
    Genau wie Edmond. »Ich sollte weiter an meinem Drama arbeiten, und hier in der Stadt gibt es nur sehr wenig, was mich inspiriert, und sehr viel, was mich ablenkt.«
    Minnie lächelte. »Ihr solltet die Eigenheiten einer alten Lady ertragen, meine Lieben. Ich plane nicht, schon so bald nach Bellamy Hall zurückzukehren. Außerdem ist im Augenblick nur sehr wenig Dienstpersonal im Haus – wir haben den Mädchen Urlaub gegeben, und die Köchin ist auf Besuch zu ihrer Mutter gefahren.«
    »Oh.« Edmond sah erstaunt auf. »Keine Köchin. Aha.« Er versank in Schweigen.
    Patience sah Gerrard an und verzog das Gesicht. Er schüttelte den Kopf, dann sprach er mit Henry.
    Patience blickte zum wiederholten Mal zur Uhr.
    Die Tür öffnete sich, Masters betrat mit einem starren Gesichtsausdruck das Zimmer. Er ging zu Minnies Stuhl hinüber, beugte sich zu ihr und sprach leise mit ihr. Minnie wurde ganz blass und sah plötzlich sehr alt aus.
    Patience blickte sie vom anderen Ende des Tisches betroffen und voller Sorge an. Als Minnie das sah, sank sie zurück in ihren Stuhl und bedeutete Masters zu sprechen.
    Er räusperte sich, und die Aufmerksamkeit aller richtete sich auf ihn. »Einige … Gentlemen von der Bow Street sind gekommen. Wie es scheint, hat jemand eine Anzeige erstattet. Sie haben einen Durchsuchungsbefehl für das Haus mitgebracht.«
    Benommenes Schweigen senkte sich über sie, dann aber begannen alle gleichzeitig zu reden. Schockierte Ausrufe und Überraschung von allen Seiten breitete sich aus. Henry und Edmond übertrafen sich beide in dem

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