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Der Lilith Code - Thriller

Der Lilith Code - Thriller

Titel: Der Lilith Code - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Calsow
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dem Küchenfenster. Es war still.
    Sie wollte ohne Umschweife zum Anbau gehen, Almut befreien und wieder ohne großen Aufwand abziehen. Sie hatte in wenigen Sekunden auch den gepflasterten Weg zum Anbau erreicht. Sie sah nach oben und erblickte eine Glühlampe, schraubte sie aus der Fassung, legte sie in den Teppich, und kurz bevor der Muezzin sein Gebet beendet hatte, war die Lampe zerstört, und die Scherben waren vor der Tür zum Anbau auf breiter Fläche verstreut. So konnte sie ungebetene Gäste früher hören. Die Tür war verschlossen und mit einem Riegel noch einmal fixiert.
    Im nächsten Moment hatte Regina die Tür geöffnet. Aus dem völlig dunklen Raum drang ihr ein bestialischer, süßlich riechender Gestank entgegen. Sie würgte kurz, nahm aber dann ihre Glock in beide Hände, entsicherte sie und schob ihr Fernglas mit der Nachtsichtfunktion von ihrer Stirn herunter. Auf einer Pritsche am anderen Ende des Raumes lag jemand. Sie schloss widerwillig die Tür und ging zwei Schritte nach vorn. Sie schrak zusammen, hinter ihr erklang eine flüsternde Stimme.
    »Ho … holen Sie … mmmii …?«
    Regina drehte sich blitzschnell um und legte auf die Gestalt an. »Wie ist Ihr Name?«
    Die Gestalt gab keine Antwort.
    »Sagen Sie mir Ihren Namen.«
    Dann aber sah sie es in dem grünen Licht. Es war Almut – kein Zweifel. Ihr einst rundes Gesicht schien etwas eingefallen zu sein, aber dennoch zeichnete sich unter ihrem Kaftan ihre gedrungene Gestalt ab. Sie hatte sehr große Brüste; fettige Haarsträhnen fielen ihr ins Gesicht.
    Die Waffe immer noch im Anschlag, hob Regina die linke Hand. »Ruhig, alles gut. Wir holen Sie hier raus. Ich bin aus Österreich, wie Sie«, flüsterte Regina. »Wer ist das auf der Pritsche?« Sie starrte auf Almut, die sie fast ausdruckslos ansah. »Almut, wer ist das?«
    Regina machte ein Schritt auf Almut zu. Noch ehe ihre Hand deren Schulter berühren konnte, öffnete Almut denMund. »Passen … Sie … auf … paaassseeen Sieee … aufff«, kam es langsam, und dabei weiteten sich ihre Augen.
    Im nächsten Moment war alles weiß. Ein brennender Schmerz durchzuckte Reginas Kopf. Jemand hatte das Licht im Raum eingeschaltet. Sie presste ihre Augen zusammen, riss sich das Gerät vom Gesicht und drehte energisch ihre Glock blind im Raum herum, in der Hoffnung, ein Geräusch aufzunehmen. Ein Tritt traf sie in die rechte Kniekehle, sie sackte zur Seite, aber drehte sich im Fallen und holte mit dem linken Bein nach hinten aus. Sie schlug ins Leere. Ihr Gegner kannte diese Technik. Fünfzehn Sekunden, hatten sie gelernt, ist man bei so einem plötzlichen Lichteinfall blind. Man empfahl, die Augen so lange geschlossen zu halten und nur seinem Gehör zu vertrauen. Sie wollte nicht schießen, dann wäre alles umsonst gewesen. Aber diese Option wurde ihr im nächsten Moment buchstäblich aus der Hand geschlagen. Ein Tritt traf ihre Schusshand.
    Regina drehte sich, schwang sich auf die Beine. Sie nahm in diesem bestialischen Gestank plötzlich noch einen anderen Geruch wahr. Es roch nach faulen Eiern, wie …? Sie konnte den Gedanken nicht zu Ende führen. Ihr Gegner hatte mit voller Wucht gegen ihre Schläfe geschlagen. Für einen Moment taumelte sie. Dann sprang etwas in ihren Rücken, griff unter ihre Arme und fiel mit ihr auf den Boden. Sie prallte ungebremst auf ihr Gesicht, das Gewicht immer noch in ihrem Rücken. Ihr blieb die Luft weg. Mit letzter Kraft wollte sie ihre Hacken in den Rücken des Gegners treten und sich dann wegwinden. Der aber griff unter ihr linkes Bein und zog es ruckartig nach vorn. Ein stechender Schmerz fuhr ihr vom Becken den Rücken hoch. Sie versuchte, mit ihren Händen in sein Gesicht zu schlagen, aber erreichte es nicht. Langsam wich ihre Kraft aus ihrem Körper. Ihr Wille ließ nach. Im Training hätte sie jetzt zwei Mal mit der flachen Hand auf die Matte geklopft, um ihre Aufgabe zu signalisieren. Hier und jetztging es um ihr Leben. Der rechte Fuß ihres Gegners spreizte ihr rechtes Bein. Ein neuer Schmerz durchströmte sie. Das Gewicht und die Fixierung ihrer Extremitäten ließen sie erstarren. Dann kam er noch näher. Sie roch ihn. Faulig und feucht strich sein Atem an ihrem Gesicht. Er war mit seinem Mund ganz nah an ihrem Ohr. Tränen rannen ihr aus den Augen. Er flüsterte etwas, was für sie irgendwie osteuropäisch klang. Dann aber verstand sie seine Worte. »Ich zerreiße dich.«
     
    Faruk hatte den Mercedes, der mit hohem Tempo durch die Gassen

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