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Der Lilith Code - Thriller

Der Lilith Code - Thriller

Titel: Der Lilith Code - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Calsow
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Faruks Schuler. »Mein Freund, die Sonne geht bald auf. Je früher wir aufbrechen, desto länger schützt uns die Nacht.«
    Faruk zuckte nicht zusammen. Ein unbestimmtes Gefühl sagte ihm, dass hier in der Ödnis sein altes Leben zu Ende ging. Er würde ein neues suchen müssen.
     
    Regina hatte die Szene nur wie durch einen Schleier wahrnehmen können. Sie hustete und würgte unentwegt. Es wurde nicht besser, auch wenn sie noch so viel Wasser trank. Ihre Atmung ging rasselnd. Ständig spuckte sie schwarzen Schleim aus.
    Alistair versuchte, so ruhig wie möglich das weitere Vorgehen zu erklären: »Wir werden den Land Rover abkleben. Ich habe ihn bereits in Homs weiß lackieren lassen. Die Papiere sind schon erstellt worden. Lediglich für die, äh, die zwei dort drüben haben wir keine UN-Pässe. Wir müssen sie irgendwo verstauen. Aber bis zur Grenze nach Qunaitra ist es noch ein Stück. In Dera’a besuchen wir einen Tscherkessen, der uns weiterhelfen wird. Also, lasst uns keine Zeit verlieren.«

Rosh Pina, 23. 06., 2.35 Uhr
    Was wird kommen? Was wird die Zukunft bringen? Ich weiß es nicht, ich ahne nichts. Wenn eine Spinne von einem festen Punkt sich in ihre Konsequenzen hinabstürzt so sieht sie stets einen leeren Raum vor sich, in dem sie nirgends Fuß fassen kann, wie sehr sie auch zappelt. So geht es mir; vor mir stets ein leerer Raum; was mich vorwärtstreibt, ist eine Konsequenz, die hinter mir liegt. Dieses Leben ist grauenhaft, nicht auszuhalten.
    Aus: Søren Kierkegaard »Entweder – Oder«
     
    Shlomo hatte geschrien, Shlomo hatte geflucht. »Metymtam, Ben Zona.« Aber am Ende beschloss er, dass er sich wegen Elijahs Eskapaden nicht mehr aufregen wollte. »Also hast du dich meinen Anweisungen widersetzt, unserenKontakt in Syrien in Bewegung gesetzt, um den Syrer, diese Frauen und vielleicht ein paar andere Personen, von denen du noch nicht so viel weißt, über die Grenze unseres ältesten Feindes zu bringen. Vorher sollen noch obskure Aufzeichnungen einer verrückten Geisel besorgt werden, die du dann, ganz deinem Namen entsprechend, als Prophet einsetzen wirst. Elijah, sag mir eins: Willst du mich verscheißern? Ich meine: War ich nicht gut zu dir? Habe ich nicht immer mit Lea die schützenden Hände über dich gehalten?«
    Elijah wusste spätestens jetzt, dass er Shlomo besänftigen musste. »Ja, das hast du. Ich werde es dir auch beweisen, dass du recht getan hast, mich zu unterstützen. Denn habe ich dich jemals enttäuscht?«
    Shlomo hatte sein Gesicht in seine Hände vergraben. Aus den Lautsprechern war nur ein Grummeln und Stöhnen zu hören.
    »Vor wenigen Minuten haben wir die erste Welle an Fotos vom Satelliten erhalten. Wir konnten den Weg des Syrers und der Österreicherin nach Bosra verfolgen. Dann mussten wir uns entscheiden, denn die beiden haben sich getrennt. Sie blieb beim Haus, er fuhr weg. Sie ging in das Haus, wenig später kam er wieder. Das haben unsere Satelliten alles aufgenommen.«
    »Ich weiß.« Shlomo blickte auf. »Ich habe auch das Protokoll des Aman gelesen.«
    Aman war ein Akronym für die Nachrichteneinheit der israelischen Armee. Ihr unterstand auch die Führung der Satelliten, die Israel unter großem Kostenaufwand in den Orbit geschossen hatte, um von den USA und anderen Mächten unabhängig zu sein. Die elektronischen Beobachter im All hatten fast jeden Schritt an Fischers Haus registrieren können. Auch die Flucht in die Wüste war dokumentiert worden. Und Elijah hatte so Alistair in Marsch setzen können. Das war heikel. Der Mönch war eigentlich außer Dienst gestellt. Sie hatten nur die Verabredung, dass derSchotte bei wirklich dringenden Notfällen eingreifen würde. Das war in diesem Fall für Elijah gegeben. Bis dahin lief die Aktion hervorragend. Dann aber schien es zu einer wilden Schießerei am Boden gekommen zu sein. Auf dem Bildmaterial war nicht auszumachen, wer auf wen schoss. Zu allem Überfluss fiel die Übertragung wegen eines Softwarefehlers für fast eine Stunde aus. Als der Server wieder hochfuhr, lag der Ort in der Wüste wieder verlassen da. Keine Spuren waren zu sehen. Sie hatten jede Schotterpiste, die vom Bohrcamp wegführte, nach Alistairs Land Rover abgesucht. Fehlanzeige.
    Der Wagen und seine Insassen schienen vom Erdboden verschluckt worden zu sein. Dann hatte sich das Blatt gewendet. Die Close-Aufnahmen, also die hochauflösenden Bilder der einzelnen Personen vor Ort, waren auf Shlomos wie auch auf Elijahs Laptop erschienen.
    Für

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