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Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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können.
    Wir blieben noch weitere dreißig Minuten und hörten uns noch mehr Geschichten über die alten Nachbarn an und wie wunderbar oder wie gräßlich die neue Wohnung war, je nachdem, wer sprach. Mr.   Meisner erhob sich, um uns die Hand zu schütteln, als wir gingen. Beide beugten wir uns über Mrs.   Meisner in ihrem Rollstuhl, nahmen sie in den Arm und gaben ihr einen Kuß. Wir versprachen, irgendwann wiederzukommen und sie zu besuchen.
    Auf unserm Weg zurück ins Motel betrachtete Randy ständig die Adresse der Kowalskis in Arizona, die ich notiert hatte, obwohl er sie nicht lesen konnte, wenn wir nicht gerade unter einer Straßenlampe durchfuhren. Trotzdem hatte er sie vermutlich schon auswendig gelernt.
    »Jetzt haben wir es doch fast geschafft, oder?« sagte er. »Das sind sie. Die Leute, die den ersten Stock an die Valeskas vermietet hatten.«
    »Vielleicht sind sie keine große Hilfe«, sagte ich. »Du hast doch gehört, was die Meisners von Valeskas Verschwinden erzählt haben. Kann sein, daß sie keinen Schimmer haben, wohin sie gegangen sind.«
    »Ich weiß«, sagte er. »Aber es wird auf jeden Fall gut sein, mit ihnen zu sprechen. Sie könnten mir helfen, mich an weitere Einzelheiten zu erinnern. So vieles fällt mir jetzt wieder ein. Zum Beispiel die Tatsache, daß sie Anstreicher waren. Es ist wie ein verschwommenes Bild, das langsam schärfer wird, wenn du weißt, was ich meine.«
    »Ein Bild von den Dingen, wie sie 1971 waren«, sagte ich. »Das darfst du nicht vergessen.«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte er. »Ich verstehe, was du mir sagen willst.«
    Als wir wieder in unserem Motelzimmer waren, setzte ich mich auf das eine Bett, Randy auf das andere. Ich rief die Auskunft in Tucson an und bekam die Nummer der Kowalskis. Bevor ich noch wählen konnte, nahm mir Randy das Telefon ab.
    »Laß mich das machen«, sagte er.
    »Bedien dich nur.«
    »Wie spät ist es, ungefähr neun? Dann ist es in Arizona doch sieben Uhr? Also kein Problem.«
    Er wählte die Nummer und ließ es zweimal klingeln: »Hallo! Ich hätte gern einen Michael Kowalski gesprochen. Oder Mikkey, wie er sich wohl nennt.« Er hatte sein unwiderstehlichstes Lächeln aufgesetzt, was am Telefon allerdings nicht so recht funktioniert. Das Lächeln verschwand, und bevor er noch ein Wort sagen konnte, sah er das Telefon an, als habe es ihn soeben ins Ohr gebissen.
    »Die haben aufgehängt«, sagte er. »Die haben gesagt, Mikkey sei tot, und dann haben sie aufgehängt.«
    »Dann hatte Mrs.   Meisner wohl doch recht«, meinte ich. »Mickey war krank.«
    »Was soll ich denn jetzt machen?«
    »Noch mal anrufen und dich entschuldigen?«
    »Klar, das mache ich.« Er wählte erneut die Nummer. »Oh bitte, Ma’am, bitte, es tut mir sehr leid. Bitte, Ma’am, legen Sie nicht auf. Es tut mir leid, das von Ihrem Verlust zu hören und daß ich Sie störe. Ich bin gerade ein paar Stunden bei den Meisners gewesen, hier oben in Michigan. Sie waren gute Freunde von … äh, Entschuldigung, spreche ich mit Mrs.   Kowalski? … Ihrer Tochter, ah, ich verstehe. Ich möchte mich nochmals entschuldigen, Ma’am. Die Meisners haben nicht gewußt … Ja, in Michigan. Bei den Meisners. Sie haben ein paar Häuser weiter gewohnt, in der Leverette Street … Ja … Ja … Und sie meinten, ich sollte Ihre Eltern doch mal anrufen, und … Oh, Ihre Mutter ist da? Das wäre dann … äh …«
    Mit Panik in den Augen sah er mich an.
    »Martha«, sagte ich.
    »Martha«, sagte er. »Martha Kowalski. Ja, wir haben gerade noch von ihr gesprochen … Ja … Oh ja, bitte. Wenn ich sie vielleicht einen Moment sprechen könnte … Oh ja, das ist ganz reizend. Vielen Dank …«
    Ich hörte seine Hälfte der Unterhaltung mit Martha Kowalski mit. Sie begann ganz einfach, mit den Meisners und dem alten Viertel und wie traurig Randy doch sei, von ihrem Verlust gehört zu haben. Als er dann auf die Valeskas zu sprechen kam, bewölkten sich seine Züge. »Sind Sie sich da sicher, Ma’am?« fragte er mindestens dreimal. Als er damit fertig war, bedankte er sich bei ihr, saß dann still auf der Bettkante und sah mich an.
    »Was ist los?« fragte ich.
    »Sie konnte sich gut an sie erinnern. Es war genau so, wie die Meisners erzählt haben. Sie haben genau neun Monate da gewohnt, und in der Mitte des zehnten sind sie plötzlich verschwunden.«
    »Wo liegt da das Problem?«
    »Sie hat gesagt, Valeska war gar nicht ihr richtiger Name. Der war Valenescu.«
    »Valenescu?«
    »Das

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