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Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
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mir völlig unbegreiflich. Ich verstehe es bis heute nicht. Aber ich habe sie zusammen gesehen.«
    Sean wartete ab und überlegte, ob Danni sie wirklich gesehen haben mochte oder nur im »Traum«, so wie die Weiße Frau. Denn obwohl sie nichts dergleichen zugegeben hatte, vermutete er ähnlich hellseherische Fähigkeiten bei ihr, wie seine Großmutter sie besaß. Er fragte sich, ob Dannis plötzliches Interesse für das Buch von Fennore nicht einer solchen Eingebung entsprungen sein könnte.
    »Jack versuchte natürlich, es abzustreiten, als ich ihn damit konfrontierte«, fuhr Danni fort, »aber ich wusste zu viele Einzelheiten. Er sagte, er liebe sie nicht, und es sei ein Fehler.« Mit einem weiteren angestrengten Lächeln blickte sie zu Sean auf. »Ich wollte ihm glauben. Ich wollte es so unbedingt, dass ich ihm verzieh, obwohl ich wusste, dass ich nie würde vergessen können, was er getan hatte. Yvonne hielt mich für verrückt, und wahrscheinlich hatte sie auch recht. Aber heiraten, eine Familie haben ... Teil einer Familie zu sein ... Das war mein Leben lang mein größter Wunsch.«
    Sean schluckte, als er sich daran erinnerte, dass er genau dieses Lockmittel benutzt hatte, um sie heimzuholen. Ist es nicht das, was du dir immer gewünscht hast, Danni?
    »Als ich ihn das zweite Mal erwischte, wusste ich, dass wir nie ein Paar sein würden - selbst wenn ich ihn heiratete. Dass wir nur zwei Menschen mit demselben Nachnamen wären, die sich nach außen hin den Anschein gaben, als wären sie ein Paar. Das ergibt wahrscheinlich nicht viel Sinn, doch das war es, was ich dachte. Trotz allem jedoch konnte ich mich immer noch nicht dazu überwinden, meinen Traum zu begraben. Und so wartete ich darauf, dass Jack es tat.«
    »Er hat dich verlassen?«, fragte Sean verblüfft.
    »Ja.« Sie holte tief Luft, zog ihre Knie unters Kinn und schlang die Arme darum. »Jack hat mich verlassen.«
    Sean wollte näher rücken, sie wieder in die Arme nehmen und die kleine Falte zwischen ihren Brauen glätten. »Und was war mit dem anderen Mann, den du fast geheiratet hättest?«
    »Er hieß David. Er betrog mich nicht, aber er ... begehrte mich auch nicht. Er sagte, ich sei zu reserviert, zu kalt. Er wolle eine Frau, die er lieben und nicht nur bewundern könne.« Danni blinzelte, und Sean vermutete, dass ihr jetzt wieder die Tränen gekommen wären, wenn sie nicht schon Ströme davon vergossen hätte. »Ich habe nie verstanden, was er damit meinte. Findest du, dass ich kalt bin?«, fragte sie.
    Alles andere als das, Danni. Sie hatte ein Feuer in sich, das ihn allein schon durch ihre Nähe zu versengen drohte. »Ich denke, dieser Kerl war ein verdammter Idiot.«
    Danni musterte ihn prüfend, als suchte sie nach einer Unwahrheit in seinen Worten und in seinem Blick. Da sie jedoch nichts dergleichen finden konnte, lächelte sie ihn schließlich an. Es war zwar nur ein Anflug ihres alten Lächelns, doch es galt ihm, ihm ganz allein.
    In der aufgeräumten Küche schenkte sie Tee für beide ein und setzte sich dann an den Tisch. Danni sah sehr klein und zierlich aus in dem Männerhemd, feingliedrig und blass im Schein des Mondes. Wieder zog sie ihre Knie an und schlang die Arme darum.
    »Und was ist mit dir?«, fragte sie nach kurzem Schweigen. »Warst du schon mal verheiratet?«
    »Nein. Und ich war noch nicht mal nahe dran.«
    In dem Blick, den sie ihm zuwarf, sah er etwas, das einen dunklen Ort in seinem Kopf anrührte. Er spürte, dass hinter ihrer Frage eine Absicht lag, die er jedoch nicht einmal ansatzweise erraten oder gar verstehen konnte.
    »Warum nicht?«, hakte sie nach. »Willst du denn nicht heiraten und Kinder haben?«
    Sean zuckte mit den Schultern, als ihm bewusst wurde, dass er daran seit Jahren nicht gedacht hatte. Er hatte nicht einmal die Möglichkeit in Betracht gezogen. Den Grund dafür hätte er im Augenblick jedoch selbst nicht nennen können. »Weil ich wohl noch nie jemandem begegnet bin, zu dem ich genug Vertrauen hatte, nehme ich an«, antwortete er sich selbst und der Frau, die ihm gegenübersaß.
    »Genug Vertrauen? Was ist mit genug Liebe? Das geht doch Hand in Hand, nicht wahr?«
    »Nicht immer. Ich habe Männer gekannt, die ihren Frauen nicht einmal trauten, wenn sie allein im Nebenzimmer waren, und die sie dennoch liebten.«
    Danni kniff die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. »Für mich muss beides vorhanden sein. Für dich nicht?«
    »Aber ja, natürlich.«
    Wieder maß sie ihn mit diesem

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