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Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
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Bastion des traditionellen Irlands angesehen.
    Danni fand auch ein kleines Foto von einer ungastlichen Küste mit scharfkantigen Felsen und einem steilen Kliff. In der Ferne waren die in das Dunkel eines aufziehenden Sturms gehüllten Überreste eines zerfallenden Turms und zerbröckelnder Steinmauern zu sehen. Sie starrte sie an und erschauerte bei dem Gedanken an den kalten Wind, der an Seans Lederjacke gezerrt hatte, als sie ihm zu der Höhle gefolgt war.
    Die Ladenglocke klingelte, und zwei Frauen kamen mit ein paar Kindern im Schlepptau herein. Danni stöhnte innerlich, da Kinder und Antiquitäten sich gewöhnlich nicht vertrugen. Schnell klappte sie ihren Laptop zu, verstaute ihn unter der Theke und zwang sich zu einem Lächeln, als sie zu den Frauen ging, um ihre Hilfe anzubieten - oder einzugreifen, falls es nötig war. Die Kundinnen waren jedoch in ein Gespräch vertieft und lehnten ihre Hilfe ab, und so hielt sich Danni im Hintergrund und versuchte, unaufdringlich zu erscheinen, während sie die Kinder im Auge behielt.
    »Ich wette zwanzig Pfund, dass der Junge mit den verschorften Knien etwas kaputtmacht, bevor er geht.«
    Die tiefe Stimme an ihrem Ohr schreckte Danni aus ihren Gedanken auf. Als sie herumfuhr, sah sie, dass Sean hinter ihr stand, so nahe, dass er sie schon beinahe berührte. »Wann bist du hereingekommen?«, fragte sie verblüfft.
    »Während du damit beschäftigt warst, deine Kunden im Auge zu behalten«, antwortete er grinsend.
    Das Grinsen überraschte sie. Als sie ihn heute Morgen auf ihrer Veranda gesehen hatte, lächelnd und mit zwei Grübchen in den Wangen, hatte sie ihn fast nicht erkannt. In ihrer Vision hatte er nie gelächelt, und es veränderte sein Gesicht total. Aber Sean Ballagh war ein Mann, der schwer zu verwechseln war, ganz gleich, was er auch tat.
    »Ich habe dich vorhin gesehen«, sagte Danni. »Draußen vor dem Fenster. Warum bist du nicht hereingekommen?«
    »Du sahst beschäftigt aus«, erwiderte er.
    Er war also doch nicht nur ein Produkt ihrer Fantasie gewesen. Danni hoffte, dass ihre Erleichterung ihr nicht anzusehen war. »Wolltest du irgendwas?«
    »Ich dachte, du hättest vielleicht noch Fragen. Und ich war ja fortgegangen, ohne dir zu sagen, wann du mich wiedersehen würdest.«
    Sie nickte und legte den Kopf zurück, um ihm in die Augen schauen zu können. Er war gut über einen Meter achtzig groß, und jeder Zentimeter seines Körpers war kraftvoll und durchtrainiert. Sie konnte das Spiel seiner Muskeln sehen, wenn er sich bewegte, und die Kraft spüren, die sich unter seiner zwanglosen Kleidung verbarg. Unwillkürlich fragte sie sich, was er tat, um in solch erstaunlich guter Form zu bleiben.
    Als sie seinen Blick bemerkte und ihr bewusst wurde, wie sie ihn anstarrte, errötete sie vor Verlegenheit.
    »Na ja ... mir ist tatsächlich etwas eingefallen, was ich dich fragen wollte. Du hast nie etwas Genaues darüber gesagt, wie du mich gefunden hast.«
    Sein Blick verweilte noch ein wenig länger auf ihrem Ge sicht, und sie begann wieder, das schon vertraute Kribbeln tief in ihrem Inneren zu verspüren. Dass er das mit einem bloßen Blick bewirken konnte, beängstigte sie fast so sehr wie die Visionen.
    »Durch einen merkwürdigen Zufall, wenn ich ehrlich sein soll. Ich hatte dich im Fernsehen gesehen.«
    Danni zog die Brauen zusammen. »Was? Ich bin noch nie im Fernsehen gewesen.«
    »Das war vor einiger Zeit in den Nachrichten. Du warst im Krankenhaus.«
    Dannis Stirnrunzeln vertiefte sich, sie zog die Unterlippe zwischen ihre Zähne ... und erinnerte sich auf einmal wieder. Vor ein paar Monaten hatte Yvonne ihren ältesten und ihren jüngsten Sohn im Krieg im Irak verloren. Nicht lange nach dieser Tragödie hatte sie einen Herzanfall erlitten, der auch sie beinahe das Leben gekostet hatte. Die Medien hatten sie zum Symbol der amerikanischen Tragödie erklärt und ihr mit ihren Kameras, Mikrofonen und endlosen Fragen fast den Rest gegeben. Danni war überaus empört gewesen, als sie eines Tages vor Yvonnes Krankenzimmer ein lokales Nachrichtenteam angetroffen hatte, das seine Kameras hineinbringen wollte, ohne sich darum zu scheren, dass sie in einer Wunde stocherten, die noch immer offen und sehr schmerzlich war.
    Wütend protestierte Danni gegen das Eindringen, was allerdings nur dazu führte, dass die Reporter nun sie unter die Lupe nahmen. Sie brachten ihre Story, einschließlich eines Abschnitts über das Pflegekind Danni, das von Yvonne Hearne, der

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