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Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
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trauernden Mutter und Witwe, gerettet worden war. Die Nachrichten waren nur spärlich gewesen in jener Woche, und daher wurde der Bericht von einem auf nationaler Ebene ausstrahlenden Sender übernommen und in der TODAY-Show gebracht. Danach klingelte das Telefon tagelang fast unaufhörlich, und der Umsatz im Geschäft verdoppelte sich. Zum Glück waren mittlerweile schon Yvonnes Töchter aus Denver und Boston gekommen, um zu helfen.
    »Und dadurch hast du mich gefunden?«, fragte Danni Sean.
    Er nickte. Es machte Sinn, was er sagte, und dennoch war an seiner Erklärung, wie auch an ihm selbst, mehr als das, was er verriet.
    »Du hast diese Reporter gut im Griff gehabt«, scherzte er.
    »Ich bin gerannt.«
    »Und ganz schön schnell, soweit ich sehen konnte«, setzte er hinzu.
    Sein Charme irritierte sie ebenso sehr wie die Grübchen, die in seinem Gesicht erschienen, wenn er lächelte. Beides wirkte nicht unnatürlich, aber Dannis Instinkt sagte ihr, dass er damit nur vertuschte, was er dachte. Heute Morgen an ihrem Küchentisch hatte er hin- und hergerissen gewirkt, und sie hatte das Gefühl gehabt, dass er gar nicht dort hatte sein wollen, obwohl nichts von dem, was er gesagt hatte, ihren Verdacht bestätigt hatte.
    »Wo warst du?«, fragte sie ihn. »Als du mich im Fernsehen gesehen hast, meine ich.«
    »Da saß ich bei Sulley's in Ballyfionúir und trank ein Bier.«
    »Yvonnes Geschichte wurde auch in Irland gesendet?«, fragte sie in ungläubigem Ton.
    »Du bist ganz schön misstrauisch, was? Glaubst du, ich käme aus einem Dritte-Welt-Land? Bei uns werden die Sendungen genauso übertragen wie hier auch.«
    Übertragen? Was meinte er damit? Dass sie Kabelfernsehen hatten?
    »Möchtest du, dass ich dir eine Quittung zeige, um dir zu beweisen, wo ich war?«, fragte er, weil er ihr Stirnrunzeln offensichtlich missverstand.
    Wieder stieg Danni die Röte ins Gesicht. »Ich bin nicht misstrauisch. Es ist nur so, dass meiner Erfahrung nach die Dinge nur selten das sind, was sie zu sein scheinen.«
    »Und was scheint das hier deiner Meinung nach zu sein?«
    »Unglaublich, wenn ich ehrlich sein soll. Ich war rein zufällig an dem Tag im Fernsehen, an dem du rein zufällig irgendwo warst, wo diese Sendung lief.«
    »Unglaubliche Dinge kommen täglich vor«, erwiderte er kopfschüttelnd. Die Bitterkeit in seinem Ton war wieder da. »Deswegen landet auch die Hälfte der Leute, die ich kenne, vor dem Traualtar.«
    »Und das ist auch der Grund, warum achtunddreißig Prozent von ihnen sich wieder scheiden lassen«, konterte Danni.
    »Tja, dann lass uns einfach nur verantwortungsbewussten Sex haben und das Heiraten vergessen.«
    Die Worte waren nur so dahingesagt. Er hatte Danni aufziehen wollen, mehr nicht - das konnte sie an seinem Gesichtsausdruck erkennen. Aber irgendwie verlieh das sinnliche Bewusstsein zwischen ihnen seiner leichtfertigen Bemerkung eine Anzüglichkeit, die ihr den Magen zusammenkrampfte. Er fing ihren Blick mit seinem auf, und ihr war, als verlöre sie sich in den aufgewühlten Tiefen seiner ungewöhnlichen, halb grünen und halb grauen Augen. Das Gefühl machte sie ganz schwindlig und beängstigte sie auch.
    »Tut mir leid«, sagte er mit leiser, samtener Stimme, die fast schon wie ein Streicheln war. »Das war unangebracht. Aber du hattest mich verstimmt mit all den Fragen.«
    »Du meinst, du hattest nicht erwartet, dass ich Fragen stellen würde?«
    »Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte.« Seine Augen verdunkelten sich zu einem geheimnisvollen Grün, als sie jetzt prüfend über ihr Gesicht glitten und auf ihrem Mund verweilten, als berührte er sie wirklich dort. Sie konnte es fast spüren, schmecken. Sein schwer zu bestimmender Duft spielte mit ihren Sinnen und verlockte sie dazu, sich weiter vorzubeugen und noch tiefer einzuatmen. Herrgott noch mal, was an diesem Mann war es nur, was sie sich seiner so bewusst machte?
    »Du bist entzückend, wenn du so errötest«, sagte er.
    Sein Ton wirkte ein wenig vorwurfsvoll, doch sein Gesichtsausdruck besagte, dass es ihn nicht wirklich störte. Im Bruchteil von Sekunden zündete der knisternde Funke zwischen ihnen und begann, jegliche Vernunft wegzubrennen, die sie vielleicht noch besessen hatte. Danni konnte sich dem bezwingenden Blick seiner Augen nicht entziehen, und sie konnte auch nicht den unsicheren Atemzug verhindern, den sie tat.
    »Erklär mir noch einmal, wie wir verwandt sind«, sagte sie mit beschämend rauer, leiser Stimme.
    Endlich wandte

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