Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)
selbst. Deshalb lehnte er sich mit seinem ganzen Gewicht an sie, drückte sie mit ihrem Rücken gegen die Anrichte und ließ sie spüren, wie sehr er sie begehrte. Ihre Hände auf seiner Brust verkrampften sich und umklammerten sein Hemd, als sie sich ihm entgegenbog - nicht, um ihn wegzuschieben, sondern um ihn noch näher an sich heranzubringen. Sean wurde ganz schwindlig von der Weichheit und Nachgiebigkeit ihres Körpers. Zärtlich ließ er seine Hände über ihren schlanken Hals gleiten und folgte ihnen mit seinem Mund, um das Salz auf ihrer Haut zu schmecken, das sich als ein stärkeres Aphrodisiakum erwies, als er je gedacht hätte. Ihre Schultern unter seinen Händen waren schmal und feinknochig. An seinem Oberkörper konnte er den Druck ihrer Brüste spüren, was sein Begehren noch verschärfte. Er wollte mehr, wollte an jedem nur möglichen Punkt Kontakt mit ihr.
Wieder legte er die Arme um sie, diesmal aber, um sie hochzuheben und auf die Anrichte zu setzen, damit er zwischen ihre Knie treten und sie noch fester an sich ziehen konnte. Da der Größenunterschied so aufgehoben war, fand er leichteren Zugang zu der sanften Biegung ihres Nackens, der kleinen Mulde unter ihrer Kehle und den verführerischen Rundungen ihrer Brüste.
»Sean«, murmelte sie mit leiser, rauer Stimme. »Das ist nicht ... real«, fügte sie ein wenig unsicher hinzu.
»Und ob es das ist!«, sagte er und senkte seinen Mund wieder auf ihren, um ihr zu beweisen, dass dies alles so wirklich war wie das Blut, das heiß durch seine Adern raste.
Sie in seinen Armen zu halten war, wie eine Flamme festhalten zu wollen. Sie brannte, sie wand sich, sie versengte seine Nerven und nahm ihm die Kontrolle über sich. Am liebsten hätte er ihr die Kleider vom Leib gerissen und sie gleich hier auf dem Küchenboden genommen, aber es schien, als lenkte ihn jeder Zentimeter seidiger Haut, die er berührte, von seinem Ziel ab. Langsam schob er seine Hände unter ihr T-Shirt, ließ sie höher gleiten, legte sie um die festen Rundungen ihrer Brüste und strich mit seinen Daumen über ihre harten Spitzen. Ein kleiner Laut entrang sich ihren Lippen, der sein Blut noch mehr erhitzte.
Aber dann versteifte sie sich plötzlich. »Sean«, sagte sie. »Hör auf!«
Die Mischung aus Verlangen, Qual und Verwirrung in ihrem Ton bewirkte mehr als ihr Befehl. Sie spiegelte nur allzu deutlich das komplizierte Labyrinth von Gefühlen in ihm selbst wider, hemmungslose, zügellose Leidenschaften, die von einem irreführenden Gang zum nächsten rasten. Es gab einen Weg, um zu finden, was er wollte, doch der war umnebelt von seinem wild pochenden Herzen und seinem übermächtigen Verlangen.
»Ich kann nicht aufhören«, erwiderte er, zwang seinen Körper aber zu tun, was sein Verstand nicht konnte, und löste sich langsam von ihr. Er verstand den Wendepunkt nicht, der ihn hierher gebracht hatte, aber er wusste, dass es kein Zurück mehr gab. Irgendwie war sie zu einem rettenden Anker geworden, den er unbedingt erreichen musste.
Ihr fester Blick war wie ein Scheinwerfer, der offenbarte, was in seinem tiefsten Inneren war. Wütend auf sich selbst, entfernte er sich ein paar Schritte. Wann war er so jämmerlich geworden? Er hatte gelernt, in einer Welt zu überleben, die ihm den Rücken zugekehrt hatte, als er vierzehn Jahre alt gewesen war. Er war kein verwundbarer Junge mehr, der sich nach Liebe sehnte. Er war nicht schwach wie sein Vater, sondern ein Mann, der seinen Weg bisher allein gegangen war.
Sean trat zu der Schiebetür, wo er stehen blieb und in Dannys Hof und Garten hinausstarrte. Die kleine Hündin, die auf der anderen Seite der Glasscheibe lag, hob den Kopf und knurrte ihn an. Er konnte Danni in der Scheibe sehen, ihre helle Haut vor dem weißen T-Shirt und die schwarze Hose, die jede verführerische Kurve ihres Körpers noch betonte.
»Ich möchte, dass du jetzt gehst«, sagte sie, und ihre Stimme war tonlos, kalt, obwohl er sich doch so nach ihrer Wärme sehnte.
In dem verschwommenen Spiegelbild sah er ihre Verwirrung, aber auch ihre Entschlossenheit, die seinen Schmerz und Ärger nur noch weiter schürten. Aber er konnte nichts anderes tun als das, was sie verlangte.
Wortlos wandte er sich ab und ging.
7. Kapitel
D anni wusste nichts mit sich anzufangen, als Sean fort war. Sie hatte zwar eine ellenlange Liste von Besorgungen zu machen, aber allein schon der Gedanke, sich ins Gewühl zu stürzen, als wäre ihre Welt nicht bis in ihre Grundfesten
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