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Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
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Erscheinen in ihrer Küche gedacht hatte? Dass er zu ihr gekommen war ...
    »Bitte, lassen Sie mich Ihnen helfen!«
    Verunsichert, aber auch neugierig geworden, folgte Danni der Blondine in den Laden, in dem die Luft erfüllt vom Duft nach Räucherstäbchen war. Leise New-Age-Musik lief im Hintergrund und vermischte sich mit dem Geklimper von Windspielen, das aus allen möglichen Ecken und Nischen kam. Der Laden war weitläufig und hell, mit vielen Bücherregalen an einer der Wände und Fenstern an den anderen. Zwischen einem hohen Bücherschrank und Vitrinen mit Kristallen und Räucherstäbchenhaltern war eine gemütliche Sitzecke eingerichtet worden, und natürlich fehlten auch nicht Talismane, Anhänger und Tarotkarten in den Auslagen. Fünf oder sechs winzige schwarze Kätzchen wuselten um eine Frau in einem fliederfarbenen Kleid herum, die an der Kasse saß. Auf einem Schild auf der Theke stand:
    Helft uns, ein Zuhause für unsere Kätzchen zu finden!
    Darunter waren die vielfältigen Gefahren beschrieben, die schwarzen Katzen von gewissen Religionen und anderen zwielichtigen Sekten drohten.
    Mehrere winzige Bistrotische mit jeweils zwei Stühlen standen in kleinen Abständen im Laden verteilt. Ein sehr schlanker, gepflegter Mann in einem dunkelgrauen Pullover und farblich passender Hose hatte einer übergewichtigen Frau gegenüber Platz genommen, die ihm mit lebhaftem Interesse lauschte. An einem anderen Tisch saß allein eine stark geschminkte ältere Frau, die aussah, als spräche sie für die Rolle der guten Hexe Glinda vor. Sie sah zu, wie Danni der Blondine zu einem leeren Bistrotisch im Hintergrund des Ladens folgte. Der Tisch war mit einem hellblauen Tuch bedeckt, ein Teelicht in einem rosenförmigen Halter warf sein flackerndes Licht auf kunstvoll arrangierte Kristalle auf einer Seite des Tisches. In der Mitte lagen bogenförmig hingeblätterte Tarotkarten.
    »Setzen Sie sich«, sagte die Blondine. »Ich bin Alice.«
    »Sie sind Wahrsagerin?«, erkundigte Danni sich, ein wenig beschämt über den kritischen Ton, in dem sie ihre Frage stellte. Aber sie konnte sich nicht helfen. Wenn sie sich umsah, hatte sie das Gefühl, dass diese Leute hier nicht sehr seriös sein konnten.
    »Ich bin eine Führerin«, erwiderte die Frau. »Wussten Sie, dass Sie von einem Geist begleitet werden?«
    Alice blickte auf eine Stelle rechts von Danni, die spüren konnte, wie sich die Härchen an ihren Armen aufrichteten, als sie über ihre Schulter blickte. »Sie meinen, jetzt gerade?«
    Alice nickte und schloss für einen Moment die Augen. »Er hat schon sehr lange nach Ihnen gesucht.«
    Sean.
    »Und er hat Sie eben erst gefunden. Wissen Sie, wer er ist?«
    »Ja«, sagte Danni und kam sich dumm und albern vor, als eine leise Angst sie überkam.
    Alice öffnete die Augen wieder. »Ich glaube nicht, dass Sie das tun. Es ist nicht jemand, den Sie kennen. Noch nicht.« Ohne eine Antwort abzuwarten, hob sie die Tarotkarten auf und mischte sie, bevor sie sie vor Danni hinlegte. »Heben Sie ab«, bat sie.
    Danni gehorchte, obwohl ihr immer noch nicht ganz wohl dabei war, an diesem Ort zu sein. Alice schenkte ihr ein beruhigendes Lächeln.
    »Hatten sie nicht gewünscht, Sie könnten mit jemandem reden?«, fragte sie.
    Danni zuckte nur mit den Schultern, doch die Frau hatte ja recht. Alice begann jetzt, sorgfältig die Karten zu legen, und bei jeder, die sie aufdeckte, hielt sie inne, um sie lange zu betrachten. Nach einer Weile tippte sie mit einem blau lackierten Fingernagel auf die Karte in der Mitte, auf der eine Person zu sehen war, die durch eine Landschaft aus Hügeln und flachem Feuchtland wanderte. Am Himmel verdeckte der Mond die Sonne, und Pokale säumten den unteren Rand der Karte.
    »Sie befinden sich an einem Wendepunkt«, sagte Alice. »Sie sehen das nicht, weil Sie lange blind gewesen sind, vermummt wie eine Mumie von Ihrer Unfähigkeit zu erkennen, was real ist und was nicht. Aber sie müssen sich befreien und den tieferen Sinn finden. Verstehen Sie, was ich meine?«
    Danni schüttelte den Kopf.
    »Ich spüre, dass Sie ... einen wichtigen Teil von sich weggeschlossen haben. Doch er ist etwas, das Sie brauchen, denn ohne ihn stolpern Sie nur durch das Leben. Sie sind blind und wissen nicht, wie Sie sich befreien können. Selbst jetzt noch denken Sie, Sie wollten so bleiben, wie Sie sind.«
    Danni gab einen ungläubigen kleinen Laut von sich. »Warum sollte ich blind sein wollen?«
    »Weil Ihnen vielleicht nicht

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