Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
Vom Netzwerk:
Dougherty.«
    »Danni? Ist das nicht ein etwas merkwürdiger Name für eine Frau? Ist es dein Vater, nach dem sie dich benannt haben?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte sie ehrlich.
    »Na, egal.« Bronagh wandte ihre Aufmerksamkeit nun wieder Colleen zu. »Ihr kommt spät. Ich glaube nicht, dass man das einen Segen nennen kann.«
    »Oh nein, natürlich nicht, und wir bedauern das auch sehr. Aber das arme Kind kam erst in den frühen Morgenstunden an, und ohne ein paar Stunden Schlaf wäre sie dir wohl kaum von Nutzen. Ab morgen wird sie sich nicht mehr verspäten.«
    Bronaghs strenge Miene lockerte sich, und ein Zucken um ihre Mundwinkel schien ein etwas widerwilliges Lächeln anzudeuten. »Nun ja, dann werde ich es diesmal durchgehen lassen. Hast du schon gefrühstückt?«
    Danni öffnete den Mund, um Ja zu sagen, doch Colleen kam ihr zuvor.
    »Für wen hältst du mich, Bronagh? Glaubst du, ich ließe das Mädchen ohne ein ordentliches Frühstück aus dem Haus?«, gab sie scharf zurück.
    »Das war nicht böse gemeint, aber Amerikaner sind ja komisch. Woher soll ich wissen, ob sie nicht gerade nur genug gegessen hat, um dich zu beruhigen? Womöglich hat sie ja noch immer Hunger auf ein anständiges Essen.«
    »Und was willst du schon über den komischen Geschmack der Amerikaner wissen?«, versetzte Colleen spöttisch.
    »Denkst du, du bist die Einzige, die Amerikaner kennt?«, entgegnete Bronagh naserümpfend und ging mit einem süffisanten Lächeln zu einem Regal neben dem Ofen, das mit Kochbüchern gefüllt war. »Mein eigener Bruder war erst kürzlich in dem schönen Staat Nebraska und hat mir all diese wunderbaren amerikanischen Kochrezepte mitgebracht.«
    Mit viel Brimborium hielt sie mit einer Hand ein rot-weiß kariertes Betty-Crocker-Kochbuch und mit der anderen Omahas beste Rezepte mit Überraschungsessen für jede Gelegenheit hoch. Danni verkniff sich ein Grinsen, als sie sich fragte, ob Bronagh das Letztere auch nur schon mal aufgeschlagen hatte.
    Bevor Colleen die Antwort von sich geben konnte, an der sie bereits zu ersticken schien, griff Danni ein und sagte schnell: »Danke, Mrs. Dougherty, aber Colleen hat mir heute Morgen ein köstliches Frühstück zubereitet. Ich könnte keinen Bissen mehr hinunterbringen.«
    Bronaghs gequältes Lächeln wurde noch ein wenig angespannter, und Colleen tätschelte Danni liebevoll den Arm.
    »Nun, dann brauchen wir dich jetzt ja nur noch an die Arbeit zu setzen, denke ich. Bist du in der Küche zu gebrauchen?«
    Tatsächlich kochte Danni sogar für ihr Leben gern. Als sie mit Yvonne zusammengelebt hatte, war sie es immer gewesen, die das Essen zubereitet hatte. Aber kaum war sie in ihr eigenes Zuhause umgezogen, hatte das Kochen jeden Reiz für sie verloren. An den meisten Abenden begnügten sie und Bean sich mit Fastfood oder Sandwiches. Hin und wieder holte sie ihre Kochbücher heraus und überraschte Yvonne mit einem selbst gekochten Essen. Wenn sie wieder daheim war, nahm sich Danni im Stillen vor, würde sie etwas ganz Besonderes planen. Falls sie je wieder nach Hause kam ...
    Danni blinzelte, als sie Colleens und Bronaghs erwartungsvollen Blick bemerkte. Selbst die Frauen an der Arbeitsfläche hatten innegehalten, um zuzuhören.
    Danni räusperte sich. »Ich bin keine Rachel Ray, aber ich kann mich in der Küche behaupten.«
    Darauf wechselten alle einen Blick, und Danni verwünschte sich im Stillen. Natürlich konnten diese Frauen nicht wissen, wer Rachel Ray war. War sie überhaupt schon auf der Welt?
    »Nun, dann werde ich mal wieder gehen und Danni deiner Obhut überlassen«, sagte Colleen zu Bronagh.
    Gehen? Wieso habe ich gedacht, dass Colleen hier auch arbeitet?, fragte Danni sich. Sie biss sich ganz fest auf die Innenseite ihrer Lippe, um die Panik zu unterdrücken, die sie nach Seans Aufbruch gerade erst wieder verlassen hatte.
    Colleen tätschelte ihr noch einmal den Arm, und Sekunden später war sie schon verschwunden. Bronagh ließ Danni allerdings keine Zeit, ihren Sorgen nachzuhängen. Sie setzte sie an die Zubereitung von gebackenem Hering, nachdem sie zunächst quälend langsam das Rezept mit ihr durchgegangen war, und das nicht nur einmal, sondern dreimal. Das Dinner bei den MacGrath schien keine zwanglose Angelegenheit mehr zu sein, und morgen würde es anlässlich des fünften Geburtstages der Zwillinge sogar etwas ganz Besonderes zu essen geben.
    Danni schluckte heftig und rang mit sich, um nicht die Fassung zu verlieren, als sie daran

Weitere Kostenlose Bücher