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Der Löwe

Der Löwe

Titel: Der Löwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Sie noch einen Job.«
    Sehr komisch. »Irgendwelche Treffer bei der Fangschaltung auf Kates oder Gabes Handy?«, fragte ich ihn.
    »Wie Sie wissen, haben wir beide stillgelegt, aber die Kommunikationsauswertungseinheit achtet darauf, ob jemand sie einschaltet, um das Telefonverzeichnis zu nutzen«, erwiderte er.
    »Okay. Hat sich bei der Überwachung der muslimischen Wohngebiete etwas ergeben?«
    »Nein.«

    »Ich nehme an, Sie haben sämtliche Urlaube gestrichen, und jeder muss Überstunden schieben und zusätzliche Arbeitstage einlegen.«
    »Das versteht sich wohl von selbst. Ich kann Ihnen versichern, John, dass die Task Force, das FBI und das NYPD diese Sache trotz allen Personalmangels gut im Griff hat. Und ich darf Sie daran erinnern, dass Sie nicht an den Ermittlungen beteiligt sind. Sie haben Urlaub.«
    »Warum stellen Sie mir dann Fragen?«
    »Wir stellen Ihnen Fragen«, erinnerte er mich. »Sie müssen uns keine Fragen stellen. Oder uns Ratschläge erteilen.«
    Nun ja, ich war unschlüssig gewesen, ob ich ihm von Boris erzählen sollte oder nicht, aber jetzt war ich es nicht mehr. Hey, ich bin nicht an den Ermittlungen beteiligt.
    »John?«
    »Ich verstehe.«
    »Wir möchten, dass Sie sich auf die Vergangenheit konzentrieren und sich vielleicht an irgendetwas erinnern, das uns diesmal helfen könnte«, sagte er in einem etwas freundlicheren Ton.
    »Mein Auto und mein Fahrer warten«, sagte ich zu ihm. »Sonst noch was?«
    »Ja, der Grund, weshalb ich anrufe. Sie gehen heute Nacht fischen.«
    Das war eine aufregende Nachricht. »Gut«, sagte ich. »Wie sieht der Plan aus?«
    »Gegen zehn Uhr abends werden Sie Ihr Apartment verlassen, zu Fuß die Zweiundsiebzigste entlanggehen und sich in den Central Park begeben – «
    »Ich könnte überfallen werden.«
    Ohne darauf einzugehen, fuhr er fort: »Wir nehmen den Park, weil wir ihn alle kennen und dort Observation und Überwachungsabwehr geübt haben.«
    »Richtig.« Ich hatte mich dort mal verlaufen.

    »Sie werden sich um zehn in Ihrer Lobby mit dem Leiter einer Spezialeinsatzgruppe treffen, der Ihnen Ihre Route und diverse Anlaufstellen im Park nennen wird. Dann werden Sie Funkverbindung mit dem Überwachungsteam vor Ihrem Haus aufnehmen, und los geht’s.«
    »Klingt nicht schlecht. Ich möchte aber weder einen Umzug hinter noch eine Blaskapelle vor mir haben.«
    »Klar. Sie werden geschützt, aber nicht über die Maßen abgesichert. «
    »Ich sag Ihnen Bescheid, was ich davon halte, wenn ich’s erlebe.«
    »Okay. Wir sind bereit dazuzulernen. Wer nichts probiert, macht keine Fehler.«
    »Keine Fehler bitte. Haben Sie das Revier im Central Park verständigt?«, fragte ich ihn.
    »Haben wir. Sie wissen, was vor sich geht, und wir bleiben mit ihnen in Kontakt.«
    »Gut.« Das dortige Polizeirevier war nachts im Park stark vertreten, unter anderem mit berittenen Polizisten, Cops im verdeckten Einsatz sowie mit Streifenwagen und Zivilstreifen. Genau genommen eine zu starke Präsenz. »Halten Sie sie von meiner Route fern«, sagte ich zu Paresi.
    »Verstanden.« Er fuhr mit der Einsatzbesprechung fort. »An Ihren diversen Anlaufstellen im Park werden Leute zu Ihrer Unterstützung verborgen sein – SEK-Teams mit Nachtsichtgeräten und Scharfschützengewehren.«
    »Vergessen Sie nicht, ihnen zu sagen, was ich anhabe.«
    Ohne auch nur einmal zu kichern, fuhr er fort: »Die Stellen, an denen Sie stehen bleiben und sich länger aufhalten werden, liegen am Wasser – das Kerbs Boathouse, dann eine andere vorbereitete Stelle am Belvedere Lake, dann vielleicht oben am Reservoir. Die Überwachungs- und SEK-Teams wollten am Wasser gelegene Stellen haben, weil das die Zugangswege für Khalil
einschränkt und das Gebiet begrenzt, das vom SEK-Team und den Überwachungsteams abgesichert werden muss. Mit anderen Worten, Sie sind auf der einen Seite durchs Wasser geschützt. « Er fügte scherzhaft hinzu: »Können Sie schwimmen?«
    »Nein. Aber ich kann übers Wasser laufen. Was soll ich um diese Uhrzeit an diesen Stellen machen, abgesehen davon, dass ich aussehe wie ein Köder in einer Falle?«
    »Gute Frage. Ich habe darauf keine gute Antwort, aber ich denke mir, Sie haben gerade Ihre Frau verloren … und unternehmen einfach einen langen Spaziergang. Wissen Sie? Sie lassen den Kopf hängen, setzen sich auf eine Bank, vergraben das Gesicht in den Händen … vielleicht nehmen Sie auch eine Flasche Schnaps mit – keinen richtigen natürlich – und tun so, als

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