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Der Löwe

Der Löwe

Titel: Der Löwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Kate, ob ich am Montag wieder ausgehen würde, worauf ich erwiderte, dass ich diesbezüglich noch nichts gehört hätte.
    »Es ist Zeitverschwendung«, sagte sie.
    »Was schlägst du vor?«, fragte ich.
    »Ich weiß es nicht, aber … Khalil wird nicht auf deinen offensichtlichen Hinterhalt reinfallen.«
    »So offensichtlich ist das nicht. Es ist gut für die allgemeine Moral und stimmt die Bosse froh. Außerdem kann man nie wissen.«

    Sie nahm meine Hand und sagte: »John … Khalil hat diese Sache genau durchdacht. Ich habe dir doch gesagt, dass er seinerseits eine Falle hat. Für dich.«
    »Das will ich doch hoffen.«
    »Hoffe es nicht.«
    »Schau, Kate, auch ich kann eine Falle erkennen.«
    »Das weiß ich. Und ich weiß auch, dass du reinlaufen wirst, weil du meinst, du kannst den Spieß umdrehen. Du bist sehr von dir überzeugt.«
    Die Haupttodesursache unter Alphamännchen.
    Sie sagte: »Am Montag, zwei Flugscheine nach Minnesota. Ich freue mich schon darauf, aufs Land zu kommen«, sagte sie. »Es wird uns guttun.«
    »Richtig.« Sollte ich sie daran erinnern, was passiert war, als wir kürzlich an einem Sonntag auf dem Land waren? Vermutlich nicht.
    Ich stand auf und sagte: »Ich muss los.«
    »Ich gehe online und buche die Reise.«
    »Großartig.« Ich würde natürlich nicht mitkommen. Es sei denn, Asad Khalil war bis Montag tot. Und wenn ich bis Montag tot sein sollte, würde ich mit Sicherheit nicht nach Minnesota fliegen. Das wäre überflüssig. »Du hast einen Revolver unter dem Kissen«, erinnerte ich sie.
    »Vielleicht wird dadurch der Service hier besser.«
    »Bis heute Abend.«
    »Nimm dir heute Abend frei, John«, schlug sie vor. »Ich komme hier klar.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Wir sehen uns morgen früh.«
    »Okay, ich rufe dich später an.«
    »Häng deine Personenschützer nicht ab, um auszugehen und festzustellen, ob Khalil auf dich wartet«, sagte sie.
    Frauen können irgendwann Gedanken lesen. Oder ich war
zu leicht zu durchschauen. »So was Gefährliches würde ich doch nicht machen«, erwiderte ich.
    »Natürlich nicht. Lass uns jede Stunde miteinander reden«, schlug sie vor.
    »Wird gemacht.«
    Wir küssten uns, und ich ging.
    Ich brachte den Nachmittag mit Papierkram und Nachdenken zu, außerdem trainierte ich. Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. Der Körper lässt sich leichter trainieren.
    Ich hatte meine letzte Dose Chili gegessen, und im Apartment war jetzt nichts mehr außer irgendwelchem Zeug in Flaschen. Deshalb rief ich um sechs meine Personenschützer unten an und bestellte eine Peperonipizza, was gut für die Seele ist.
    Um sieben summte meine Gegensprechanlage, und der SE-Typ sagte: »Die Pizza kommt.«
    Ich schloss die Tür auf, ließ sie angelehnt, zog dann meine Glock und ging in den Vorsaal zurück. Wenn die Pizza mit Sardellen belegt war, war der Lieferant tot.
    Es klopfte an die Tür, dann wurde sie geöffnet, und Captain Vince Paresi stand mit einem Pizzakarton da. Ich wünschte, ich hätte statt der Knarre eine Kamera gehabt.
    Paresi bemerkte, dass ich die Glock ins Holster steckte, gab aber keinen Kommentar dazu ab.
    »Ich dachte, ich leiste Ihnen heute Abend Gesellschaft«, sagte er zu mir.
    Das hätte Kates Idee sein können. Oder Walshs. Vielleicht war Paresi auch selbst darauf gekommen – Corey braucht Gesellschaft, und außerdem muss man auf ihn aufpassen. Ich fühlte mich geschmeichelt.
    »Das ist sehr aufmerksam von Ihnen«, sagte ich.
    »Tja. Hier ist Ihre Pizza.«

    Ich nahm den Karton und bemerkte, dass Paresi außerdem eine Flasche roten Vino unter den Arm geklemmt hatte.
    »Lassen Sie uns al fresco speisen«, schlug ich vor.
    »Sie sollten nicht auf den Balkon gehen«, erinnerte er mich.
    »Lebe wild und gefährlich.«
    Ich brachte die Pizza auf den Balkon und stellte sie auf den Cafétisch. Paresi blieb im Wohnzimmer, während ich in die Küche ging und einen Korkenzieher, Gläser und ein paar Servietten holte.
    Auf mein Drängen hin gesellte er sich zu mir auf den Balkon, und wir teilten uns seinen Wein und meine Pizza. Es war ein schöner Abend, und unten auf der Straße erwachte die Stadt allmählich zum Leben.
    Der Wein war nicht schlecht, die Pizza okay, das Gespräch ein bisschen bemüht. Außerdem schaute Paresi ständig an den Häusern auf der anderen Straßenseite auf und ab. Vince war kein guter Gesellschafter.
    Schließlich sagte er zu mir: »Diese Mistkerle könnten uns hier oben alle beide abknallen.«
    »Seien Sie nicht

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