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Der Löwe

Der Löwe

Titel: Der Löwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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zuständige Agent sind und ich nur mit demjenigen sprechen soll, der mit dem Fall betraut ist.«
    »Okay. Lassen Sie uns in Verbindung bleiben.«
    »Das entspricht nicht dem, was ich gerade gesagt habe.«
    »Sie haben mich eben angerufen«, erinnerte ich ihn.
    »Das war ein einmaliges Entgegenkommen.«
    Richtig. Von Cop zu Cop. »Nun ja, ich kann nur hoffen, dass das FBI Ihnen gegenüber auch etwas entgegenkommend ist«, sagte ich.
    Er ging nicht darauf ein, sagte aber: »Ich habe ein halbes Dutzend FBI-Agenten in meinem Hauptquartier.«
    »Die sind von der Regierung und sollen Ihnen helfen«, versicherte ich ihm. »Bei diesem Fall gilt es auch Fragen des Heimatschutzes zu bedenken, deshalb bittet man Sie möglicherweise darum, ein paar Dinge zu tun oder zu sagen – beziehungsweise nicht zu tun oder zu sagen –, die Sie Ihrer Meinung nach sehr wohl tun oder sagen sollten.«

    Er erwiderte nichts.
    »Ob Sie zum Beispiel vorhaben, das Opfer zu vernehmen«, sagte ich.
    Wieder erwiderte er nichts, worauf mir klar war, dass ihm das FBI bereits mitgeteilt hatte, er solle gar nicht erst daran denken, mit Kate zu reden.
    »Meine neuen Freunde vom FBI, die sich in meinem Büro rumtreiben, sagen, dass sie Ihre Frau morgen wegbringen wollen.«
    Das war mir neu. Offensichtlich wollten sie sie aus dem Zuständigkeitsbereich der Staatspolizei schaffen und nach Manhattan verlegen, damit sie den Fall besser unter Verschluss halten und verhindern konnten, dass irgendetwas davon nach außen drang.
    Allem Anschein nach ging uns der Gesprächsstoff aus, deshalb sagte ich: »Ich danke für den Anruf.«
    »Sagen Sie mir Bescheid, wie die Sache ausgeht.«
    Das konnte ich ihm nicht versprechen, aber ich sagte: »Wenn ich ihn finde, lasse ich es Sie wissen.«
    »Und wenn er Sie findet«, ergänzte Ermittler Miller, »werde ich es in den Nachrichten sehen.«
    Nicht komisch, Ermittler Miller.
    Wir beendeten das Gespräch, und ich fuhr weiter die Staatsstraße entlang und bog dann auf den New York State Thruway ab, an dem ein Schild NEW YORK – 50 MEILEN verhieß.
    Ich schaltete das Radio an und suchte ein paar Lokalsender, um festzustellen, ob in den Nachrichten etwas über den psychotischen Fallschirmspringer kam, aber ich hörte nicht das Geringste. Der Sprecher wandte sich den Inlandsnachrichten zu, und ich war mir sicher, dass der Vorfall bei dem Fallschirmsprung nicht mehr erwähnt werden würde. Dann stellte ich einen Nachrichtensender aus New York City ein und achtete darauf, ob irgendeine Meldung über die Ermordung der Haythams, des
Mietwagenfahrers Charles Taylor in Douglaston, Queens, oder des libyschen Taxifahrers kam. Ich wartete den ganzen Nachrichtenblock über, aber keiner dieser Morde wurde erwähnt.
    Folglich hatten das FBI und die Task Force die Hälfte ihrer Arbeit erledigt; sie ließen die Presse im Dunkeln und speisten die örtliche Polizei mit Blödsinn ab. Jetzt konnten die FBIler die Suche nach Khalil steuern und unter sich entscheiden, was sie mit ihm machen wollten, wenn sie ihn fassten.
    Die Zeitungen, die mehr Platz füllen mussten, würden ein bisschen Druckerschwärze auf diese Morde verschwenden, aber ich war mir ziemlich sicher, dass es sich um reine Berichterstattung handeln würde, ohne jede Mutmaßung und irgendeinen Hinweis auf mögliche Zusammenhänge.
    Ich kam nach New Jersey, und sofort spielten die anderen Fahrer verrückt, wechselten ständig die Spur, traten ohne jeden Grund auf die Bremse und zeigten genau das Gegenteil von dem an, was sie vorhatten. Man sollte seine Gedanken schweifen lassen, wenn man in New Jersey mit dem Auto fährt, deshalb ließ ich die Straße Straße sein und dachte darüber nach, was Vince Paresi mir gesagt hatte.
    Mir kam der Gedanke, dass es bei dieser mittäglichen Besprechung in Walshs Büro weniger um Asad Khalil als um John Corey gehen könnte. Offenbar war ich zu einem Problem geworden. Ich werde für gewöhnlich nicht paranoid, was meine weitere Berufslaufbahn angeht, weil ich erstens gut bin und zweitens den Job nicht brauche. Mein alter Freund Dick Kearns, ehemals NYPD, ist jetzt Privatdetektiv für Hintergrundrecherchen, ein Gewerbe, das seit 9/11 große Zuwachsraten hat, und er hat mir eine Partnerschaft angeboten. »Halb so viel Arbeit, doppelt so viel Geld und weder Bosse noch anderen Blödsinn.«
    Klingt ein bisschen wie im Himmel. Aber vorerst musste ich bei den FBIlern bleiben, bis Mr Khalil und ich uns ein letztes Mal über den Weg liefen.

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    A ls ich

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