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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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Frauen liebte. Schon in Eton wäre ich wegen diverser Vergehen beinahe hinausgeflogen, deswegen weigerte sich mein Vater auch, mich nach Oxford zu schicken. Er sagte, ich würde dort nur meine Zeit verschwenden, genau wie auf dem Internat.“
    Meine Streiche sprachen zwar nicht unbedingt für mich, aber sie waren größtenteils harmlos. Ich wuchs aus ihnen heraus, doch mein Vater war ein strenger, selbstgerechter Mann und hat das nicht erkannt. Er dachte, dass sich mein Charakter mit siebzehn Jahren nicht mehr ändern würde.“
    „Das scheint mir ziemlich streng“, sagte Jane. „Meine Cousins haben auf dem Internat und der Universität jede Menge Unsinn
    angestellt. Ich glaube nicht, dass es ihnen geschadet hat.“
    „Aber dann kam Amanda.“ Er lachte bitter. „Himmel, sie war der Traum eines jeden Mannes und die Schönheit der Saison. Ihre Eltern waren weder adelig noch wohlhabend, doch sie investierten alles, was sie besaßen, um ihrer außergewöhnlichen Tochter Gelegenheit zu einer großartigen Partie zu geben. Sie waren fest entschlossen, dass sich diese Investition lohnen sollte.“
    Normalerweise wäre Jane eifersüchtig auf die so angepriesene junge Dame gewesen, doch der beißende Sarkasmus in seinem Ton stellte klar, dass Constantine nichts mehr für sie empfand.
    „Was ist passiert?“
    „Ich habe mich natürlich Hals über Kopf in sie verliebt“, sagte Constantine. „Ich war nicht die großartige Partie, die ihre Eltern sich für sie gewünscht hatten, doch in den Monaten, die sie schon in London waren, musste ihnen klar geworden sein, dass ein Mädchen, das weder über eine große Mitgift noch über gute Verbindungen verfügt, kaum ein Adelskrönchen erlangen konnte. Die Blacks sind eine alte Familie und der Besitz in Broadmere, den ich einmal erben sollte, war groß und wohlhabend. Vermutlich dachten sie, ich wäre ihre beste Chance. “ Jane hatte das Gefühl, sie wüsste, was nun kam.
    Er grinste spöttisch. „Es war so grotesk, so unnötig. Ich wollte ihr einen Heiratsantrag machen, sobald ich den Segen meines Vaters dazu eingeholt hatte. Er machte Schwierigkeiten. Als ungestümer junger Mann dachte ich natürlich, dass er fest entschlossen war, mir in allem Steine in den Weg zu legen. Rückblickend denke ich, dass er Amandas Eltern wohl für geldgierig und habsüchtig gehalten hat. Ich wusste es, Amanda hatte einige Male darüber geklagt, aber es war mir egal. Ich wollte ihr Ritter in schimmernder Rüstung sein.“ Er verzog den Mund. „Aber sie war leider keine Prinzessin.“
    Er griff nach dem Weinglas auf dem Nachttisch und bot es Jane an, sie schüttelte den Kopf. Er nahm einen tiefen Schluck. „Du hast sicher gehört, dass ich Amanda auf einer Hausgesellschaft kompromittiert habe. In Wirklichkeit aber, und das ist nur für deine Ohren bestimmt, hat sie mich kompromittiert.“
    Er stellte das Glas ab und schnaufte. „Ich war mit zwanzig Jahren noch so grün hinter den Ohren, dass mir der Gedanke, eine vornehm geborene Frau zu verführen, vollkommen fremd war. Ich war vielleicht wild, aber ich war kein Narr. Ich wusste, dass es alle Grenzen des Erlaubten überstieg, eine Dame zu kompromittieren. Ich konnte es nicht fassen, als sie einfach so mitten in der Nacht in meinem Schlafzimmer auftauchte.“
    „Und ihr wurdet erwischt“, sagte Jane und nahm seine Hand. „Ja.“ Er streichelte ihre Handfläche mit dem Daumen. „Das war natürlich so geplant. Zwischen uns ist gar nichts passiert, aber ihre bloße Anwesenheit genügte für einen Skandal. Das Lustigste ist, dass ich den Plan überhaupt nicht durchschaut hätte, wenn Amanda sich ihren Triumph nicht gar so sehr hätte anmerken lassen. Sie hat es mir sogar erzählt. Sie hat sich nie etwas aus mir gemacht. Sie war ebenso ehrgeizig wie ihre Eltern und doppelt so schlau, denn im Gegensatz zu ihnen hat sie sich nie auch nur die geringste Blöße gegeben.“ Angeekelt senkte er die Mundwinkel. „Ich war so voller Leidenschaft. Ich habe wirklich geglaubt, dass ich sie liebe. Ich war sogar bereit, mit meiner Familie zu brechen, wenn ich sie anders nicht zur Frau bekommen konnte. Und sie hat mich nur benutzt und ausgelacht.“ Jane tat es in der Seele leid um jenen wilden, leidenschaftlichen jungen Mann. Sie wurde zornig, als sie an Amanda dachte, die mit ihrer Gier seinen guten Ruf zerstört hatte. Sie nahm seine Hand.
    Er sah auf sie herab, dann auf ihre ineinander verschlungenen Finger. „Ich war erfüllt von Schmerzen und

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