Der Lord ihres Herzens
spürte, dass sie vor heißer Begierde vergehen würde, dass sie brennen würde, bis von ihr nichts mehr übrig war als ein Häuflein Asche.
Flüchtig berührte sie seine Haare. Dann ließ sie die Hand sinken, als die Lust wie ein Feuerball in ihr explodierte, ihren Körper erschütterte und ihren Verstand auslöschte.
Im nächsten Moment war er in ihr und entfachte das Feuer aufs Neue, schürte die Flammen und stieß so langsam und so tief in sie hinein, bis sie ein zweites Mal aufschrie. Dann wurde alles um sie herum schwarz und leicht. Im Feuersturm ihres Höhepunkts verlor sie jeden Sinn für die Welt.
Jane lächelte, als er sich neben sie sinken ließ. Sie hatte einen Teil von sich an ihn verloren und sie wollte ihn niemals zurück.
In den darauffolgenden Tagen wurde Janes Liebe zu Constantine nur noch größer. Die Art, wie er die Situation nach dem Dammbruch rund um Bronsons Fabrik gemeistert hatte, nötigte sogar Montford Respekt ab. Jedenfalls sagte der Duke nichts mehr über Constantines mangelnde Eignung, bevor er Lazenby Hall verließ.
Tagsüber ging Constantine seiner Arbeit nach. Er beaufsichtigte die Reparaturen und Renovierung der Cottages, da Mr Trent offenbar zu dringenden Geschäften nach London gerufen worden war. Er hatte das Gut verlassen.
Aufgrund ihrer Verlobung war Constantine zu Geld gelangt. Die Vorbereitungen für die Inbetriebnahme ihrer eigenen Fabrik waren in vollem Gang. All die Weber von Lazenby, die gezwungen gewesen waren, bei Bronson zu arbeiten, wollten unbedingt zurück. Um nicht noch die eigenen Weber zu verlieren, sah sich Bronson gezwungen, seine Löhne an Constantines anzupassen.
Doch auch inmitten all dieser Betriebsamkeit vergaß Constantine nie das Opfer der Flut, jene Frau, die er nicht hatte retten können.
Er bestellte einen Gedenkgottesdienst in der Dorfkirche und legte Blumen auf Hester Martins Grab.
Nachts aber wurde Constantine Janes dunkler und sündiger Liebhaber. Er brachte sie dazu Dinge zu tun, die sie sich nie hätte vorstellen können. Sie entdeckte ungeahnte Gefühle in sich, die sie unendlich genoss. Ihre kleine enge und strenge Welt war plötzlich voller Genuss. Es übertraf alles, was sie sich erhofft hatte, als sie um seine Hilfe gebeten hatte.
Doch die Liebe hatte sie gierig gemacht. Sie wollte, dass er sie liebte. Er hatte diese Worte nie gesagt und hatte nie auf ihre spontane Liebeserklärung reagiert. Er tat so, als habe er nichts anderes als sie im Kopf, als wäre ihr Glück für ihn lebensnotwendig. Doch die Worte sagte er nicht.
„Woran denkst du?“
Sie blickte auf und sah Constantine, der sie über den Tisch hinweg anlächelte.
„Oh, ich war in Gedanken weit weg. Verzeih.“ Sie nahm ihren Löffel und tauchte ihn in die Suppe. Sie hatte nicht die Absicht, ihm ihre Gedanken zu offenbaren.
Mit Blick auf Lady Arden ließ Constantine das Thema fallen. Er nahm einen Schluck Wein. „Ich möchte dich nächste Woche mit nach London nehmen, Jane. Würde dir das gefallen?“
„London?“ Ihre Augen weiteten sich erschrocken. „Warum?“ „Mich rufen die Geschäfte. Und ich möchte Trent aufspüren und ihn dazu bringen, sich seinen Verpflichtungen zu stellen. Seine Pächter brauchen ihn.“
Sie zögerte. „Du planst keine Bälle oder Gesellschaften?“
„Da wäre Montfords Ball, schon vergessen? Ich glaube, wir sind die Ehrengäste.“
Sie hatte es vergessen.
Lady Arden mischte sich ein. „Du trägst immer noch Trauer, daher kannst du nicht tanzen, aber du brauchst nicht auf alle Vergnügungen verzichten, meine Liebe. Vielleicht ist es ein wenig ungewöhnlich, dass du so kurz nach Fredericks Tod überhaupt auf einem Ball erscheinst, aber wenn deine Verlobung bekannt gegeben wird, werden es die Leute schon verstehen. Als Constantines Verlobte musst du dich an seiner Seite zeigen.“
Lady Arden blickte sie vielsagend an. Jane erinnerte sich an ihr Gespräch. Constantine konnte nur rehabilitiert werden, wenn sie fest zu ihm stand und dies auch zeigte.
Doch Jane verabscheute gesellschaftliche Ereignisse. Ihre Art war zu direkt, um bei anderen anzukommen, und wenn sie sich in leichter Konversation versuchte, wusste sie meist nicht, was sie sagen sollte. Cecily war bekannt für ihre Exzentrizität und die Leute liebten sie dafür. Janes merkwürdige Art hingegen war weniger liebenswert. Doch es gab noch einen Grund, warum Jane so unwillig war. Sie blickte zu Constantine in all seiner Pracht und Männlichkeit und erkannte, dass sie
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