Der Lord ihres Herzens
Sie um etwas bitten! Bitte sagen Sie Luke noch nichts von Ihrer Vormundschaft, ehe wir die Sache untereinander geregelt haben. Auch wenn ich nicht sein Vormund bin, kenne ich ihn doch am besten. Ich möchte entscheiden, wann und wie wir ihm die Neuigkeiten beibringen.“
Constantine verneigte sich. „Wie Sie wünschen, Mylady.“ Beckenham ging auf Constantine zu: „Dürfte ich vorschlagen, dass Sie sich mit Fredericks Anwalt, Mr Greenslade, beraten? Er erwartet Sie im Musikzimmer.“
„Das werde ich.“ Constantine stellte sein beinahe leeres Glas sorgfältig auf der Anrichte ab und verneigte sich vor beiden. Jane wandte sich ab, sie war zu verstört für diese gesellschaftlichen Feinheiten. Das scharfe Klicken der Tür verriet ihr, dass er gegangen war.
Sie hob den Blick. „Er könnte mir doch das Sorgerecht überlassen, selbst wenn er weiter sein Vormund bliebe, oder? Es gibt doch keinen Grund, warum er Luke bei sich haben müsste, oder?“
Dieser Halunke wollte sie sicherlich nur provozieren! Wenn er richtig darüber nachdachte, würde Constantine sicher schnell erkennen, dass er sich nicht mit der Erziehung eines kleinen Jungen belasten wollte. Wie könnte sie ihn nur davon überzeugen, ihr das Sorgerecht zu überlassen? Wenn es um Geld ging, würde sie ihm für Luke ihr gesamtes Erbe überlassen.
Sie leckte mit der Zunge nachdenklich über ihre Lippen. „Ich bezahle ihn“, sagte sie laut. „Ich gebe ihm mein ganzes Vermögen, wenn er mir Luke lässt.“
Beckenham schüttelte den Kopf. „Das kannst du nicht, Jane. Frederick hat eine Vermögensverwaltung eingerichtet und festgelegt, dass das Geld für deinen Lebensunterhalt bestimmt ist. Du kannst es nicht einfach weggeben. Die Treuhänder würden es nicht erlauben.“ Der Earl rieb sich mit Daumen und Zeigefinger die Augen. Er sah so ernst aus, dass Jane alle Hoffnung schwinden sah. Ihr verlässlicher Cousin hatte sich immer um alles gekümmert. Wenn er nun glaubte, dass es diesmal keine Lösung gab, dann ...
Beckenham zögerte und senkte den Blick. „Wenn du allerdings heiratest, würde die Vermögensverwaltung auf deinen Ehemann übergehen.“
Die Worte trafen sie wie ein gewaltiger Schlag. Jane fühlte sich benommen.
„H...Heirat?“, wiederholte sie schwach. „Ich soll Constantine Black heiraten ?“
Er atmete seufzend aus. „Nein. Natürlich nicht. Niemand würde das ernsthaft von dir erwarten. Es ist nur, Jane, es würde all deine Probleme lösen, und Roxdales auch. Wenn du ihn heiratest, ist der Besitz wieder vereint und du würdest Luke bekommen.“
Wie betäubt suchte Jane Halt am Kaminsims neben ihr. Ihre Knie wurden weich und drohten jeden Augenblick nachzugeben. Vielleicht war eine Heirat wirklich der einzige Weg, Luke zu behalten. Andererseits war sie gerade erst der Ehe mit einem Mann entkommen, der sich nicht das Geringste aus ihr gemacht hatte. Sie wollte sich nicht in eine weitere lieblose Verbindung stürzen! Und noch dazu mit einem Mann wie diesem.
Jane war versucht, sich Luke zu schnappen und zu verschwinden. Aber wovon sollten sie leben? Ihr Geld stand unter treuhänderischer Verwaltung. Selbst wenn sie einen Weg finden konnte, den Lebensunterhalt für sie beide zu bestreiten, wären sie doch ständig auf der Flucht. Nein, unter diesen Umständen wäre Luke selbst bei Constantine Black besser aufgehoben.
Beckenham trat zu ihr und umfasste ihre Schulter mit beiden Händen. „Ich kann kaum in Worte fassen, wie leid es mir tut, dass es so weit gekommen ist. Glaub mir, ich würde alles tun, um dir zu helfen. “
Der gute treue Beckenham... Sie nahm seine rechte Hand und legte sie in die ihre. „Danke, Beckenham. Danke, dass du es mir gesagt hast.“
Er winkte ab. Sein Blick war besorgt. „Montford erwartet dich im Grünen Salon“, sagte er sanft. „Ihr habt Wichtiges zu besprechen.“
Jane konnte dem Duke jetzt nicht gegenübertreten. Ihm ging es doch nur um ihre Erbschaft und ihr Geld, aber auf solche Nebensächlichkeiten konnte sie sich jetzt nicht konzentrieren. Sie dachte einzig und allein daran, wie sie Luke behalten konnte.
„Dann wird Seine Gnaden sich wohl noch etwas gedulden müssen“, sagte Jane spitz. Wenn es möglich war, sogar die ganze Nacht.
Ihr Cousin wollte sie überreden, doch sie gebot ihm mit flatternder Hand Einhalt. „Bitte, Beckenham, ich bekomme gerade furchtbare Kopfschmerzen. Ich kann mich jetzt nicht mit dem Duke befassen.“ Er sah sie kurz an und nickte dann. „Ich werde ihm
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