Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
Vom Netzwerk:
ausrichten, dass es dir nicht gut geht.“
    Der Earl beugte sich vor, um sie brüderlich auf die Wange zu küssen. „Ruh dich ein bisschen aus. Morgen können wir uns dann mit allen noch offenen Fragen befassen.“
    Sie nickte und rang sich ein dankbares Lächeln ab.
    Doch an Ausruhen war wirklich nicht zu denken. Sie musste einen Weg finden, wie sie Luke behalten konnte. Sie brauchte einen Plan.
    Constantine Black heiraten? Sie schauderte. Es musste doch noch eine andere Lösung geben.
    „Zum hundertsten Mal, George, nein!“ Constantine unterdrückte nur mit Mühe seinen Zorn und zwang sich, verständnisvoll zu lächeln.
    Warum konnte dieser edelmütige Idiot von einem Bruder nicht akzeptieren, dass er niemals in Erwägung ziehen würde, Broadmere zu verkaufen? Doch sein sonst so ausgeglichener Bruder konnte regelrecht halsstarrig werden, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte.
    George funkelte ihn wütend an. „Es ist deine einzige Möglichkeit zu verhindern, dass dieses Anwesen hier verkommt.“
    Constantine schüttelte seinen Kopf. „Ich würde lieber alles vor die Hunde gehen lassen, als unseren alten Familiensitz zu verkaufen, schließlich wohnst du dort. Für wen hältst du mich eigentlich?“ Er lächelte kühl. „Nein, antworte lieber nicht.“
    Constantine wandte sich langsam zum Fenster und sah hinaus in die regennasse Landschaft. Lazenby gehörte nun ihm. Er hatte sich geschworen, dass er hier einen neuen Anfang wagen wollte. Seine erste Amtshandlung als neuer Besitzer sollte nicht darin bestehen, dass er eine größere Einkommensquelle preisgab. Er würde einen Weg finden, die Weberei zu retten. Er musste es.
    Mochte die Not auch noch so groß sein, er würde niemals das Haus verkaufen, das sich seit Generationen im Besitz seiner Familie befand, in dem er und seine Geschwister aufgewachsen waren und in dem Georges Familie und ihre Mutter noch immer wohnten. Das Haus, das Constantine seit jenem Unglücksabend nicht mehr gesehen hatte.
    Als sein unehrenhaftes Zusammentreffen mit Miss Flockton bekannt wurde, hatte sein Vater ihn aus Broadmere verbannt und erklärt, er wolle das Anwesen an George weitervererben. Leider war der alte Herr gestorben, bevor er sein Testament ändern konnte. Als älterer Sohn hatte Constantine alles geerbt.
    Doch Constantine hatte den Wunsch des Vaters respektiert und Broadmere als den Besitz seines Bruders angesehen. George jedoch erwies sich als störrisch. Er wollte Constantine daran hindern, den Besitz offiziell auf ihn zu übertragen.
    George hing der albernen, selbstlosen Hoffnung nach, dass Constantine irgendwann nachgeben und den Letzten Willen ihres sterbenden Vaters ignorieren würde. Stattdessen hatte Constantine alles in den fähigen Händen seines Bruders belassen und sich geweigert, mehr als den Erbteil eines jüngeren Sohnes anzunehmen. Er hatte nie wieder einen Fuß auf den Boden von Broadmere gesetzt.
    Und nun sollte er Broadmere verkaufen, um Lazenby zu retten? Niemals! Eher würde er diese griesgrämige Eisjungfer heiraten. Genau das taten Männer in seiner Lage doch! Sie gingen strategische Bindungen ein im Austausch für Stammbaum, Geld oder Ansehen. Warum sollte er es anders halten?
    Aber etwas in ihm sträubte sich gegen die bloße Vorstellung. Er hatte einst sehr viel aufgegeben, um eine schlechte Ehe zu vermeiden. Was für eine bittere Ironie, dass ihm das Schicksal diesen Ausweg nun ein zweites Mal bot. Diesmal jedoch stand nicht nur sein eigener Ruf auf dem Spiel.
    „Wenn du Broadmere nicht verkaufst, verlierst du die Weberei“, beharrte George. „Willst du deine Pächter etwa deinem Stolz opfern?“
    Stolz? Hier ging es nicht um Stolz. Das einzig Gute, was er jemals getan hatte, war, den Familiensitz an George weiterzugeben. Er wollte verdammt sein, wenn er das nun auch noch verdarb.
    Er biss die Zähne zusammen. „Ich finde einen anderen Weg.“
    In einem Punkt aber hatte George leider recht. Constantine brauchte eine größere Geldspritze. Und zwar sofort.
    Laut Greenslade hatte Frederick bei einem gewissen Bronson, einem Fabrikbesitzer aus dem Norden, eine Hypothek auf die Weberei und einige Morgen Land aufgenommen. Mit Fredericks Tod wurde diese Schuld sofort fällig. Schuld und Zinsen erreichten zusammen eine gigantisch hohe Summe und mussten innerhalb von fünfundvierzig Tagen zurückgezahlt werden. Konnte Constantine das Geld in dieser Zeitspanne nicht auftreiben, würde die Hypothek verfallen und Bronson die Weberei

Weitere Kostenlose Bücher