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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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Neuanfang hoffen? Er würde sich eher die Haare ausreißen, als ein so widerborstiges und bösartiges Ding wie die Eisjungfer zu heiraten, die ihn offensichtlich für eine Ausgeburt des Teufels hielt. Und doch ärgerte es ihn, dass Montford ihn nie auch nur für einen Augenblick als möglichen Anwärter auf ihre Hand in Erwägung gezogen hatte.
    Der Duke sagte: „Sobald Sie sich über das ganze Ausmaß Ihrer katastrophalen Lage klar geworden sind, werden Sie bestimmt in Versuchung geraten, doch nach dem nächstbesten Strohhalm zu greifen. Aber lassen Sie es sich gesagt sein, ein solches Vorgehen wäre Ihrer Gesundheit äußerst abträglich.“
    Constantine atmete tief durch die Nase ein. „Drücken Sie sich deutlich aus, Euer Gnaden. Von Ihren Rätseln habe ich genug.“
    In schneidendem Ton sagte der Duke: „Also schön. Erlauben Sie, dass ich es für Sie übersetze: Krümmen Sie Lady Roxdale auch nur ein Haar, bringe ich Sie um.“
    Constantine hielt Montfords Blick einen langen, forschenden Augenblick stand. Dann sagte er: „Wenn Sie nicht wollen, dass ich ihr mehr als die Haare krümme, dann sagen Sie ihr, dass sie schleunigst mein Haus verlassen soll.“

6. Kapitel
    Euer Gnaden,
    mehreren Mitgliedern des Ministry of Marriage kam zu Ohren, dass eine bedeutende Partie plötzlich wieder auf den Markt geflattert kam. Angeblich soll das goldene Vöglein in Ihrem ureigenen Nest sitzen.
    Die Wölfe kreisen schon, wie Sie sich sicher vorstellen können, und ich war nicht in der Lage, einen gewissen gemeinsamen Bekannten zu finden, der sich ihr kleines Vöglein gewiss ohne Federlesens schnappen möchte.
    Daher muss ich Sie bitten, möglichst bald zu einem Treffen zu kommen. Selber Ort, selbe Zeit.
    Der Ihrige,
    deVere
    Jane betrat den Frühstückssalon, wo sie Rosamund und Cecily beim Kakao antraf.
    Normalerweise hätte Jane schon längst gefrühstückt, doch sie wartete darauf, dass Constantine Black von seinem Ausritt zurückkehrte. Sie war zeitig aufgestanden und hatte eine Nachricht in sein Zimmer bringen lassen, die ihm beim Erwachen überreicht werden sollte, doch er war ihr irgendwie entwischt. Tatsächlich war er sehr viel früher aufgestanden, als man von einem Großstadtbeau hätte erwarten können.
    Ihr war immer noch nicht bewusst, wie er sie am vorigen Abend so vollkommen aus der Fassung hatte bringen können. Ihrem Gespräch hätte überhaupt keine Hitze innewohnen sollen. Sie hatte eine ruhige, abgeklärte geschäftliche Verhandlung geplant. Ein vernünftiger Mann musste die Vorteile einer solchen Ehe doch einfach sehen.
    Stattdessen hatte er sie verwirrt und ihr den Atem geraubt. Er hatte sie aus dem Gleichgewicht gebracht mit seiner lächerlich sinnlichen Präsenz und seinen zweideutigen Spötteleien. Wenn sie daran dachte, wie unhöflich sie im Gegenzug geworden war, war sie stets aufs Neue entsetzt. Erst viel später hatte sie erkannt, dass sie bei dem Spiel hätte mitmachen und sich bei ihm hätte einschmeicheln sollen, so wie es andere Damen in ihrer Situation getan hätten. Andere Frauen hätten gegurrt und gelächelt und die hilflose Jungfer gespielt.
    So tief wäre sie natürlich nie gesunken. Aber warum konnte sie nicht lernen, einmal den Mund zu halten?
    Entschlossen, den Schaden wieder gutzumachen, hatte sie an diesem Morgen nach ihm gesucht. Bisher hatte sie ihn noch nicht zu fassen bekommen. Aber irgendwann einmal musste dieser Kerl auch essen. Also versuchte sie, ihn abzupassen.
    „Na?“, fragte Cecily. „Wie ist es gelaufen?“
    Jane warf die Hände in die Luft. „Der Mann ist unmöglich.“ „Er will dich nicht heiraten?“, fragte Rosamund.
    „Er hat sich noch nicht entschieden.“ Jane verzog das Gesicht. „Ist das zu fassen?“
    „Noch nicht entschieden?“ Verächtlich verzog Cecily den Mund. „Der klingt mir ja wie ein rechter Feigling.“
    „Feigling“ war so ungefähr die letzte Bezeichnung, die Jane bei einer Beschreibung von Constantine Black benutzen würde. Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin mir sicher, dass er es nur spannend macht, um mich zu provozieren.“
    Zu spät bemerkte Jane den verdrießlichen Ton in ihrer Stimme. Sie ignorierte Rosamunds hochgezogene Brauen und blickte aus dem Fenster. Es war schon wieder so ein trüber Morgen. Sie hatte den Frühstückssalon hier eingerichtet, weil das Zimmer eine so angenehme Aussicht bot, doch an diesem Tag hatte sich die Sonne hinter dicken zinngrauen Wolken versteckt. Es regnete und die einzige Aussicht,

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