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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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Alles.
    Selbst wenn das hieß, dass sie Constantine Black heiraten musste.
    Constantine Black brauchte einen Drink. Noch einen. Er durchmaß die Korridore von Lazenby Hall, ging durch Durchgangszimmer und atmete dabei scharf durch die Nase.
    Verdammter Kaninchenbau! Er war schon auf halbem Weg zu seinem Zimmer, als ihm die Karaffen einfielen, die ungenutzt in der Bibliothek herumstanden. Leider hatte er versäumt, daran zu denken, dass man eine Karte und einen Kompass brauchte, um sich in diesem verfluchten alten Kasten zurechtzufinden.
    Diese Westruthers! Zum Teufel mit ihnen allen. Sie waren so verdammt selbstgerecht, so erhaben über den Rest der Menschheit - zumindest dachten sie es. Wie konnte Jane Westruther es nur wagen, auf ihn herabzusehen?
    Morgen würde er ins Zimmer des Hausherrn ziehen, zum Teufel mit ihren Empfindlichkeiten. Je früher sie Lazenby Hall verließ, desto glücklicher wäre er.
    Er atmete laut aus. Wichtiger noch als ihr zu zeigen, wer hier der Herr im Hause war, war jedoch die Tatsache, dass er sich mit Fredericks Beratern zusammensetzen und herausfinden musste, ob es einen Ausweg aus dem Wirrwarr gab.
    Seine Schritte wurden langsamer. Er schlug sich mit der Faust gegen den Oberschenkel. Nein! Niemals! Ich werde Broadmere nicht verkaufen! George sollte den Besitz ihres Vaters behalten. Er hatte ein Recht darauf. Es musste einen anderen Ausweg geben.
    Einer, der nicht beinhaltete, dass er eine prüde, halsstarrige Westruther zur Frau nahm.
    Er hatte sie ganz schön erschreckt, als er ihr sagte, er wisse noch nicht, ob er ihren Wünschen entsprechen würde. Ihr erstaunter Blick hätte ihm unbändige Befriedigung verschafft, wenn sie nicht gleichzeitig so verdammt kränkend für seine Eitelkeit gewesen wäre.
    Und dabei hatte er geglaubt, dass niemand mehr eine solche Macht über ihn hatte. Sein Vater, seine Mutter, zum Teufel, sogar Frederick, hatten ihr Schlimmstes getan. Doch sie war anders! Warum sollte es ihn kümmern, was sie von ihm dachte? Sie waren einander doch eben erst begegnet!
    Es war typisch für so eine eingebildete Madam, dass sie glaubte, sie wüsste, was für Luke das Beste sei. Nun, Constantine war zum Vormund des kleinen Jungen ernannt worden, also würde er auch entscheiden, und zwar er allein. Er würde seinen Pflichten ja wohl kaum nachkommen, wenn er Lady Roxdale den Knaben überließ, ohne sich genau über diese Dame zu informieren.
    Außerdem, wenn Frederick gewollt hätte, dass Luke in Lady Roxdales Obhut bliebe, hätte er es doch gewiss in seinem Testament auch verfügt! Er hatte sicher gute Gründe, sie so zu übergehen. Constantine würde herausfinden, was das für Gründe waren.
    Erst einmal würde er selbst mit dem Jungen sprechen. Gleich morgen früh würde er ihn zu sich rufen lassen, nachdem er ausgeritten war.
    Auf dem Weg durch den Korridor vernahm Constantine Geräusche, die von jenseits der Tür zur Galerie kamen. Wer konnte das um diese Uhrzeit noch sein? Obwohl es vermutlich erst kurz nach elf Uhr war, hatte er den Eindruck gewonnen, dass man auf Lazenby Hall früh zu Bett ging.
    Er öffnete die Tür einen Spalt weit und hörte das Scharren und Klirren von Stahl auf Stahl sowie angestrengtes Keuchen. Stirnrunzelnd betrat er den Raum und entdeckte den Duke of Montford, der sich dort mit einem anderen Mann im Fechtkampf maß.
    Sie passten gut zusammen. Beide waren äußerst geübt und feinsinnig im Fechten. Der Gegner des Dukes war eine Spur größer und besaß eine etwas größere Reichweite, doch deswegen dominierte er den Kampf keineswegs.
    Zu einer anderen Zeit hätte Constantine Black beide zu einem Wettkampf herausgefordert. Nun jedoch räusperte er sich nur.
    Die Fechter verständigten sich auf eine Unterbrechung. Sie drehten sich zu ihm und starrten ihn an, die Spitzen ihrer Florette zu Boden gerichtet.
    „Ah, Roxdale“, sagte der Duke of Montford.
    Constantine hatte den zweiten Mann zuerst für einen Fremden gehalten. Nun aber erkannte er ihn. Es war Adam Trent. Sie hatten sich seit ihrer Kindheit nicht mehr gesehen, Trents Land grenzte im Westen an Lazenby. Früher war er immer der brave Goldjunge gewesen, hatte Frederick und Constantine ständig verpetzt und sich geweigert, sich an ihren Streichen zu beteiligen. Aus seinem harten finsteren Blick schloss Constantine, dass dieser Narr immer noch einen Groll gegen ihn hegte.
    Über die Schulter gewandt, murmelte der Duke seinem Gegner eine höfliche Verabschiedung zu. „Würden Sie uns bitte

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