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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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wüsste gar nicht, wo ich anfangen sollte.“
    Es lag eine Spur Neugier in der Art, wie Rosamund den Kopf neigte. Es würde ihr bestimmt die Sprache verschlagen, wenn sie wüsste, wie lang es her war, dass Jane das Bett eines Mannes geteilt hatte. Sie unterdrückte ein Schaudern.
    „Ich glaube nicht, dass er allzu große Ansprüche stellt, wo er doch so ein Casanova ist“, überlegte Cecily.
    Bevor Jane auf dieses reizende Kompliment antworten konnte, hörte sie draußen vom Flur schwere Schritte, die schnell näher kamen. Und dann trat der Mann herein, auf den sie gewartet hatte. Seine Gestalt füllte die Tür und bald auch den ganzen Raum.
    Constantine Black war ein großer wohlproportionierter Mann, wie sie am letzten Abend schon hatte erkennen dürfen. Aber es war eher seine Persönlichkeit, die so vereinnahmend war.
    Janes dummes Herz schlug bis zum Hals.
    „Meine Damen.“ Er verneigte sich mit unbekümmerter Anmut, womit er sich über die förmliche Begrüßung eher lustig zu machen schien.
    Jane stellte ihre Gäste einander vor. Cecilys Augen weiteten sich. „Sie sind der neue Lord Roxdale?“
    Er neigte den Kopf. „Überrascht Sie das?“
    In seinen grünen Augen glomm ein beunruhigender Funke auf, doch Cecily ließ sich nicht bezähmen. „Allerdings! Sind Sie nicht mit Frederick verwandt?“
    „Ja, in der Tat.“
    „Sie sind sich überhaupt nicht ähnlich.“
    Seine Züge erstarrten. „Ja, es heißt, dass ich nach meiner Mutter gerate, zumindest was Haar- und Augenfarbe angeht. Sie war Waliserin. Vielleicht ist das die Erklärung.“
    „Sie muss sehr schön sein“, versetzte Cecily. Dann wandte sie sich zu Jane und warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. „Recht hübsch? Dieser Kerl ist ein regelrechter Adonis, Jane!“
    Dieser Kerl?
    Drei weibliche Augenpaare inspizierten Constantine.
    Er widerstand dem Drang, an seinem Krawattentuch zu zerren. Frauen hatten sein Aussehen oft bewundert, aber eine derart offene Musterung seitens einer jungen Dame hatte er noch nie erlebt, noch viel weniger von drei jungen Damen, und ganz gewiss nicht am Frühstückstisch. Verdammt, er spürte, wie er vor Verlegenheit heiße Wangen bekam.
    Er lächelte und stieß zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor: „Zu freundlich, Lady Cecily.“
    Lady Roxdale zuckte mit den Achseln. Offenbar genoss sie sein Unbehagen. „Vermutlich ist das alles eine Sache des persönlichen Geschmacks.“
    „Schön ist, wer schön handelt“, sagte die dritte Frau. Sie war eine wunderschöne Blondine, die zuerst zu Lady Roxdale sah und dann ihren merkwürdig durchdringenden Blick auf ihn heftete.
    „Ach, ich weiß nicht“, meinte Lady Cecily. „Man kann einem Mann viel nachsehen, wenn er so ein Schmuckstück ist.“
    Lady Cecily Westruther war eine Göre, aber eine mit der typischen Überzeugung der Westruthers, dass sie sagen und tun könnte, was ihr beliebte, und damit durchkäme. Die Eisjungfer, die, wenn es um ihn ging, eine solche Prinzipienreiterin war, unternahm keinerlei Anstrengung, das Mädchen zum Schweigen zu bringen. Genauso wenig wie die stille Schönheit.
    Er ließ sich seinen Unmut nicht anmerken. „Es freut mich, dass ich Ihre Billigung finde, Lady Cecily.“
    Lady Cecily stützte die Ellbogen auf den Tisch, legte das Kinn in die Hände und starrte ihn an. Er kam sich vor wie ein Stück Vieh auf der Schlachtbank. Offenbar fragte sie sich gerade, wo sie das Messer als Nächstes ansetzen sollte.
    „Sagen Sie“, begann die junge Frau, „ist es eigentlich aufregend , ein Casanova zu sein?“
    Die blonde Frau überraschte ihn, indem sie lachte und vom Tisch aufstand. „Das genügt jetzt, Cecily. Du bringst Lord Roxdale sonst noch in Verlegenheit. Er hat noch nicht gefrühstückt. Komm, wir müssen gehen und uns um das Gepäck kümmern.“
    Sie beugte sich herab und küsste Lady Roxdale auf die Wange. „Wir fahren in einer Stunde.“
    Constantine spürte, wie sich seine verkrampften Schultern ein wenig entspannten. Ihm konnten sie gar nicht früh genug abreisen. Er verneigte sich erneut, als die Damen den Raum verließen.
    „Mylord, wir müssen weiter über die Lage beraten, in der wir uns befinden“, sagte Lady Roxdale. „Ich flehe Sie an, überlegen Sie doch bitte, welche Vorteile unsere Verbindung hätte.“
    Warum nur war sie so versessen auf diese Ehe? War es nur, weil sie sich dem Besitz verpflichtet fühlte? Oder galt ihre einzige Sorge Luke? Er konnte sich gut vorstellen, was für übertriebene Sorgen

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