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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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schottischen Besitz unterwegs.“ Lady Arden streckte sich, als wollte sie alle Melancholie entschlossen abschütteln. „Wollen wir es uns gemütlich machen?
    Ich gäbe alles für eine schöne Tasse Tee.“
    „Gehen wir in meinen Salon.“ Jane lächelte und führte die Besucherin nach oben.
    Sie klingelte, um Tee zu bestellen, und bot Lady Arden Platz an. Ein Lächeln spielte um Lady Ardens Mund. „Wie ich höre, ist dieser Spitzbube Constantine hier.“
    „Ja. Ich glaube, er bespricht sich gerade mit unserem Verwalter und dem Anwalt. Der Besitz ist in einem schrecklichen Durcheinander hinterlassen worden.“
    „Wirklich?“, sage Lady Arden. „Wie ärgerlich für ihn.“
    „Nicht nur für ihn“, murmelte Jane.
    „Ach, es gibt nichts Langweiligeres als Geschäfte. Reden wir lieber von etwas Interessanterem.“ Lady Arden tat die finanzielle Krise ihres Verwandten mit einer eleganten Handbewegung ab.
    „Also!“, fuhr sie mit blitzenden Augen fort. „Nun haben Sie den schlimmsten Black getroffen.“ Lady Arden stützte das Kinn in die Hand. „Meine liebe Jane. Erzählen Sie mir alles.“

8. Kapitel
    Constantine Black sah in der Schreibkammer auf die Uhr.
    Noch eine halbe Stunde bis zum Dinner.
    Er betrachtete die verschiedenen Karten, die Rechnungsbücher, Dokumente und anderen Utensilien, die verstreut über Tische und Stühle lagen. Alles in allem hatten sie ganz gute Fortschritte erzielt. Nun hatte er eine sehr viel bessere Vorstellung von seiner finanziellen Lage.
    Es hatte ihn überrascht, wie schnell die Zeit vergangen war. Noch erstaunlicher aber fand er, wie sehr ihn seine neue Aufgabe begeisterte. Begierig hatte er alle Informationen aufgesogen, hatte Schlüsse gezogen und Befehle erteilt, so als wäre er dazu geboren.
    Was er natürlich auch war, immerhin war er als ältester Sohn und Erbe von Broadmere darin ausgebildet worden, ein Gut zu verwalten. Nun stellte er fest, dass alte Gewohnheiten ganz besonders zäh waren. Offenkundig war seine Ausbildung nicht umsonst gewesen.
    Papiere knisterten und flatterten, als der Verwalter und der Anwalt sich gemeinsam darüberbeugten. Er hatte sie über sechs Stunden ohne Pause in Atem gehalten. Es war Zeit, sie gehen zu lassen. „Machen wir Schluss für heute, meine Herren.“
    Unter zustimmendem Gemurmel sammelten Mr Greenslade und Mr Larkin ihre Papiere ein.
    „Nein, lassen Sie sie liegen“, sagte Constantine. „Ich möchte sie noch einmal durchgehen.“
    Der Anwalt warf ihm einen verblüfften Blick zu.
    Sanft sagte Constantine: „Vielleicht finde ich irgendetwas, was Sie übersehen haben.“
    Natürlich klammerte er sich an jeden Strohhalm. Er hoffte, in den Büchern noch verborgene Werte zu entdecken. Bisher hatte ihm ihr Studium nur Geschäftsfelder gezeigt, in die es zu investieren galt.
    Man musste dem Anwalt zugutehalten, dass ihm die kleine Spitze dieses so berüchtigten Spitzbuben nicht mehr als ein Blinzeln entlockte. „Jawohl, Mylord.“
    „Sagen wir bis morgen Mittag?“, fragte Constantine.
    Der Anwalt verneigte sich. „Ich stehe ganz zu Ihrer Verfügung, Mylord.“
    „Dafür danke ich Ihnen herzlich.“ Er lehnte sich mit der Hüfte an den Schreibtisch. „Wo sind Sie abgestiegen?“
    „Im King’s Head.“
    „Ja?“ Constantine hob eine Augenbraue. „Angeblich wird dort ein hervorragendes Frühstück serviert.“
    Der Anwalt gestattete sich ein Lächeln. „Allerdings, Mylord.“ Mr Greenslade verabschiedete sich mit einer Verneigung, doch als der Verwalter ihm folgen wollte, sagte Constantine: „Einen Moment, Larkin.“
    Der Mann fuhr zusammen und sah ihn wie ein gehetztes Kaninchen an, das einen Fuchs wittert. Der bleiche, rothaarige Kerl erinnerte ihn mit seinem dürren Leib und seinem bauschigen Haupthaar an eine Löwenzahnblüte. Beim geringsten Hauch von Widerstand würde er davonfliegen.
    Soweit Constantine es beurteilen konnte, war der junge Mann gewissenhaft, aber leider vollkommen untauglich für die Aufgabe des Verwalters. Es war unwahrscheinlich, dass er Fredericks Vertrauen genossen hatte. Andererseits konnte man nie wissen.
    „Wie lang arbeiten Sie schon hier, Larkin?“
    „Beinahe drei Jahre, Mylord.“
    „Würden Sie sagen, dass Sie Lord Roxdale gut gekannt haben?“ Larkins Adamsapfel hüpfte auf und ab. „Nein, Mylord. Der vorige Lord Roxdale hat sich für den laufenden Betrieb des Gutsbesitzes nicht sehr interessiert.“
    „Er hat alles Ihnen überlassen, oder?“
    „N...nicht mir, Mylord. Mr Jones.

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