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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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das Dekollete zu verdecken. Ihr Haar hatte die Zofe nach der neuesten Londoner Mode frisiert. Jane war sich unsicher, wie es wirkte. Es fühlte sich frei und hübsch an, beinahe frech, so als könnten ihr die Locken jeden Augenblick über die Schultern fallen. Jane widerstand dem Bedürfnis, danach zu tasten, um sicherzugehen, dass jede Strähne fest saß.
    Constantine blieb auf der Schwelle stehen und hob überrascht die Augenbrauen.
    Dann trat er vor. „Guten Abend, Cousine Jane.“ Constantine beugte sich ganz korrekt über ihre Hand. Weder drückte er ihre Finger noch versuchte er sie zu küssen, doch der flüchtige Kontakt reichte aus, um ihre Sinne zu wecken.
    Sie hoffte, dass sie ihre Irritation und die vollkommen unpassende Reaktion verbergen konnte, doch seine Augen glitzerten vielsagend, als er sie betrachtete.
    „Sie haben eben ehrlich erfreut gewirkt, mich zu sehen“, murmelte er. „Geht es Ihnen auch gut?“
    „Da sind Sie ja, Constantine!“
    Beim Klang der musikalischen Stimme zuckte Constantine zusammen. Er sah über Jane hinweg zur anderen Seite des Salons.
    „Zum Teufel“, murmelte er.
    Jane unterdrückte ein Lachen. Constantine überspielte den Fluch mit einem leichten Hüsteln und trat vor, um die Damen zu begrüßen.
    „Lady Arden.“ Er verneigte sich und hob ihre Hand an die Lippen. „Jedes Mal, wenn ich Sie sehe, sind Sie noch schöner geworden.“
    Mit vergnügt funkelnden Augen antwortete Lady Arden: „Glauben Sie nur nicht, dass Sie mir nach all den Jahren mit Schmeicheleien beikommen können, Sie Spitzbube. Ich bin immun gegen Ihren Charme.“
    Das war natürlich völliger Unsinn, wie Jane mit heimlichem Entzücken beobachtete. Denn die unerschütterliche Lady Arden verlor unter Constantines Aufmerksamkeiten doch ein wenig die Contenance und wurde unruhig.
    Constantine gelang sogar das Kunststück, Lady Endicott zu schmeicheln. Jane hätte es nie für möglich gehalten, schließlich hatte sie sich in der letzten halben Stunde nur Klagen der Countess über Constantines Mangel an Benehmen und Moral anhören müssen. Und doch schlug die Tante nun nach nur wenigen geschickt formulierten Komplimenten ganz andere Töne an.
    Beim Dinner saßen sie zwanglos am Tisch, Constantine am Kopfende, Jane zu seiner Rechten, Lady Arden und Lady Endicott zu seiner Linken. Bald tauschten die älteren Damen Familienklatschgeschichten aus und überließen Jane und Constantine sich selbst. Jane wappnete sich gegen Flirtversuche, doch Constantine plauderte über neutrale Themen, bis das Dinner serviert wurde.
    Als die Dienstboten mit silbernen Platten und Schüsseln erschienen, entspannte sich Jane ein wenig. Vielleicht würde sich Constantine in Hörweite seiner Anverwandten benehmen.
    Constantine ließ sich etwas Hummer in Butter auftun. „Ich nehme an, jetzt, wo sie weg sind, vermissen Sie Ihre Cousinen.“
    Wenn er damit andeuten wollte, sie sollte ihrem Beispiel folgen, so war Jane für diesen Hinweis taub. „Ja, ich habe sie sehr gern.“
    Er neigte den Kopf und betrachtete sie nachdenklich. „Der Duke ist sehr Respekt einflößend. Wie war es, unter seinem Dach aufzuwachsen?“
    „Seine Gnaden hatte nicht viel mit uns zu tun, als wir klein waren“, sagte Jane. „Die meiste Zeit waren wir uns selbst überlassen.“ Sie überlegte. „Es war schön auf Harcourt. Die Jungen haben uns natürlich gnadenlos getriezt. Aber wir haben uns gerächt. Cecily war besonders einfallsreich, wenn es darum ging, sie für ihre Verbrechen zahlen zu lassen.“
    Constantine nickte einem Diener zu, der ihm Bordeaux eingoss. „Lady Cecily muss ein ziemlicher Wildfang gewesen sein.“
    „Zweifellos. Aber sie war dabei so reizend und lustig, dass ihr niemand widerstehen konnte. Streng genommen ist sie noch nicht in die Gesellschaft eingeführt, aber sie ist von klein auf mit dem Duke of Norland verlobt, daher besteht kein Grund zu übertriebener Eile.“ „Und Lady Rosamund? Ihre Heirat ist vermutlich auch schon arrangiert. Eine solche Schönheit wäre ja schon in der ersten Ballsaison vom Fleck weg geheiratet worden.“
    Natürlich war ihm Rosamunds Schönheit aufgefallen, wie hätte es anders sein sollen. Das stimmte Jane ein wenig eifersüchtig. „Sie ist bemerkenswert schön, nicht wahr? Lady Rosamund soll den Earl of Tregarth heiraten. Kennen Sie ihn?“
    „Ich glaube ja. Er ist ein deVere, oder?“ Er beugte sich vor und murmelte: „Erwähnen Sie den Namen bloß nicht, wenn Lady Arden Sie hören kann.

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