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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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Ihren Kandidaten vorzubringen. Wenn Sie nicht kommen, kann ich die Konsequenzen nicht verantworten. 
    Der Ihrige,
    Montford
    Constantine hatte bis weit nach Mitternacht in der Schreibkammer über Hauptbüchern und Dokumenten gesessen, sodass seine Augen übermüdet waren und seine Gelenke schmerzten wie die eines alten Mannes.
    Etwas körperliche Betätigung würde ihn wieder auf die Beine bringen, doch die einzige nächtliche Aktivität, nach der ihm der Sinn stand, war auf Lazenby Hall nicht zu bekommen.
    Noch nicht.
    Seit sie sich einverstanden erklärt hatte, ihn zu heiraten, war Jane launisch. Er hatte sich vorgenommen, sich zu benehmen, was für ihn durchaus nicht typisch war. Obwohl er darauf brannte, seinen neuen Status als ihr Verlobter auszukosten, hielt ihn irgendeine leise Vorahnung davon ab.
    Inzwischen war er der Meinung, dass ihre Hochzeit nicht bald genug stattfinden konnte.
    Bis zu diesem glücklichen Ereignis quälte er sich mit hitzigen Fantasiebildern. Er verlor sich in Tagträumen von weicher weißer Haut und weinroten Lippen.
    Constantine erwachte und fand sich in einem fast dunklen Raum wieder. Auf seinem Schreibtisch brannte nur noch eine einzige Kerze und warf ihren flackernden Schein über die Tischplatte. Er rieb sich das Gesicht und streckte die Beine aus. Irgendetwas hatte ihn in Alarmbereitschaft versetzt.
    Normalerweise wäre er mittlerweile schon halb betrunken, doch in letzter Zeit hatte er es sich angewöhnt, erstaunlich nüchtern ins Bett zu gehen. Es war kein Brandy, nachdem ihm im Augenblick der Sinn stand, sondern etwas aus Marthes ausgezeichneter Küche.
    Im Haus war alles still, als er sich mit warmer Vorfreude in der Brust auf den Weg in die Küche machte. Seit seiner Kindheit hatte er nachts keine Speisekammer mehr geplündert. Er fand eine schöne Portion Lammbraten, Minzgelee und Kartoffeln mit Butter und irgendwelchen Kräutern, die dem Gericht pikante Würze verliehen. Er lud die Sachen auf ein Tablett und fügte noch ein paar Aprikosen in Brandy und ein Schüsselchen Sahne dazu.
    Etwas Glattes, Geschmeidiges huschte ihm zwischen den Beinen hindurch. Ein königliches Miau verriet ihm, dass es sich um die Küchenkatze handelte. Er blickte nach unten in ein Paar leuchtende grüne Augen, die ohne zu blinzeln aus der Dunkelheit zurückstarrten.
    „Du willst mir wohl beim Essen Gesellschaft leisten“, sagte Constantine. „Na, dann komm.“
    Katzen waren kluge Geschöpfe. Sie freundeten sich nicht mit jedem an, der ihnen auf zwei Beinen entgegenkam. Ihn mochten sie meist. Generell bemühte er sich zwar nicht um sie, aber wenn sie zu ihm kamen, wusste er genau, wie er sie zu behandeln hatte.
    Constantine schnitt ein paar Stücke Brot ab und einige Scheiben Lamm und verfütterte einige Bröckchen an die Küchenkatze. „Ich weiß, ich sollte das nicht tun, denn wenn ich dich füttere, hast du keine Lust mehr, Mäuse zu fangen, aber einmal geht das schon.“ Elegant nahm sie einen weiteren Bissen Lamm entgegen. „Für eine Küchenkatze hast du aber vornehme Manieren“, meinte Constantine. „Wo hast du die wohl gelernt?“
    Von der Treppe ertönte ein leises Kichern. Er hob die Kerze, doch so weit reichte ihr Licht nicht.
    „Wer ist da?“
    „Nur ich“, erwiderte eine leise Stimme. Eine Gestalt in langem weißen Nachthemd huschte verstohlen die Treppe hinunter.
    „Jane.“ Laut schrammte sein Stuhl über die Fliesen, als er sich erhob.
    „Pssst! Wollen Sie denn das ganze Haus aufwecken?“
    Er befürchtete, dass sie sich zurückziehen konnte, doch das tat sie nicht. Sie neigte den Kopf und lauschte. Nach ein, zwei Augenblicken kam sie näher, zog dabei ihr Schultertuch enger um sich.
    „Ist Ihnen etwa kalt? Hier.“ Er schlüpfte aus seinem Morgenrock und legte ihn ihr um die Schultern. Ihr langes, offenes Haar war unter dem Morgenrock gefangen. Ohne nachzudenken schob er die Finger in die üppigen Locken und hob sie heraus.
    So waren so weich. Am liebsten hätte er die Hände in ihrem Haar versenkt und sie liebkost, bis sie schnurrte wie die Küchenkatze. Der Duft von Lilien drang ihm in die Nase. Er musste sich zwingen, aufzuhören und einen Schritt zurückzutreten.
    „Was machen Sie hier unten?“, fragte sie.
    „Was? Oh.“ Er deutete auf das Tablett, das er gerade vorbereitete. „Ein mitternächtliches Festmahl.“
    Sie betrachtete ihn aufmerksam, was ihn daran erinnerte, dass er bis auf den Rock noch immer Abendkleidung trug. Sein Krawattentuch war bestimmt in

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