Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
Vom Netzwerk:
untersuchen zu lassen. Diese Untersuchung war so demütigend gewesen, doch Jane hatte sie über sich ergehen lassen in der Hoffnung, der Arzt würde eine Lösung gegen ihre Schmerzen finden. Leider war ihr dieses Glück nicht beschieden. Der Arzt sagte, dass ihr Körper einfach nicht dafür geschaffen sei, Fredericks Aufmerksamkeiten zu empfangen. Danach hatte Frederick sie nie wieder in ihrem Schlafzimmer aufgesucht.
    Dafür war er in vielen anderen Schlafzimmern gewesen.
    Sie presste das Gesicht ins Kopfkissen. Die kurzen Momente, die Constantine sich an sie gedrängt hatte, hatten ihr verraten, dass er noch größer war als Frederick. Sie schauderte bei der Vorstellung, dass sie ihn in ihrer Hochzeitsnacht in sich aufnehmen sollte.
    Diesmal jedoch würde sie die Liebesnächte klaglos über sich ergehen lassen. Das war sie Constantine schließlich schuldig.
    Am nächsten Morgen ritt Jane fest entschlossen aus, so viel Distanz wie möglich zwischen sich und der Demütigung der letzten Nacht zu schaffen. Die Sonne mühte sich nach Kräften, ihre Wärme durch einen kalten, hartnäckigen Wind zu schicken.
    Doch von den schmerzlichen Gedanken gab es kein Entkommen.
    Sie hatte die ganze Nacht nicht geschlafen. Sie musste immer wieder an Constantine denken. Als es endlich Morgen wurde, fühlte sie sich wie gerädert. Die frische Luft sollte ihr guttun. Mit einem Zungenschnalzen spornte sie ihre Stute zu einem harten Galopp an, um die Bilder auszusperren, die vor ihrem inneren Auge aufstiegen.
    Sie war völlig außer Atem und mehr als nur ein bisschen durstig, als sie den Bach erreichte, der am Feldrand hinter einer hohen Hecke gurgelte.
    „Du hättest bestimmt auch gern was zu trinken, altes Mädchen, was?“ Sie klopfte Sirralee auf den Hals und wollte absteigen, um nach einem Durchgang in der Hecke zu suchen.
    Hinter ihr ertönte erschrockenes Schafsblöken. Dann hörte sie Hufgetrappel und drehte sich um. Ein weißer Hengst mit einem dunklen Mann im Sattel kam in Sicht. Unerwartet stieg Panik in ihr auf. Jane gab Sirralee die Sporen.
    Bei einem kurzen Blick zurück sah sie, dass Constantine sie schneller einholte, als sie für möglich gehalten hätte. Obwohl sie genau wusste, welches Risiko sie damit einging, drängte sie ihr Pferd weiter. Kurz vor der Hecke verlangsamte sie das Tempo. Sie hielt den Atem an, schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dann setzte die Stute zum Sprung an und landete sicher auf der anderen Seite der Hecke. Wie durch ein Wunder konnte sich Jane im Sattel halten.
    Sie lachte laut auf vor Erleichterung, kauerte sich im Sattel zurecht wie ein Jockey und ließ der Stute die Zügel. Natürlich wusste sie, dass diese Flucht hoffnungslos war, doch sie empfand die Demütigung immer noch so heftig, dass sie unbedingt entkommen wollte.
    Der Schimmel zog gleichauf, noch ehe sie den Bach erreicht hatte.
    „Anhalten!“ Nie zuvor hatte sie Constantine in einem derartigen Befehlston sprechen hören. Ein Blick in sein Gesicht verriet ihr, dass er unter der Sonnenbräune bleich geworden war. Sein Gesicht war zornverzerrt.
    Dennoch ritt sie weiter. Sie fragte sich, ob Sirralee wohl in der Lage wäre, auch über den Bach zu setzen, aber ein solcher Versuch wäre einfach zu riskant. Sie drehte ab, ritt am Bach entlang. Im nächsten Augenblick befand sich der weiße Hengst zwischen ihr und dem Bach und drängte sie vom rutschigen Ufer ab.
    Sie konnte ihm weder davonreiten noch ihn überlisten. Es zu versuchen wäre würdelos. Jane warf Constantine einen wütenden Blick zu, zügelte ihr Pferd und brachte es zum Stehen.
    Sie saß stocksteif im Sattel und kam sich unendlich dumm vor. Zudem war sie zornig auf sich selbst.
    Bevor sie ihre Haltung wiedergefunden hatte, war er an ihrer Seite. Seine großen Hände umfassten ihre Taille. Constantine hob sie vom Pferd, als wäre sie nicht schwerer als eine Stoffpuppe. Seine Kraft, seine schiere Größe machte es für sie noch unerlässlicher, ihm zu entkommen.
    „Was zum Teufel glauben Sie eigentlich, was Sie da tun?“, rief er. Er packte sie bei den Schultern und beugte sich herab, damit er ihr in die Augen sehen konnte. In seinen grünen Augen war keine Spur von seiner üblichen zynischen Belustigung zu entdecken. Sein Blick bohrte sich in ihre Augen.
    „Nun?“ Die entsetzlichen Augenblicke, in denen Jane über die Hecke gesetzt und er sie aus den Augen verloren hatte, wollte Constantine nie wieder erleben müssen. Er hatte gesehen, dass das Hindernis viel zu hoch

Weitere Kostenlose Bücher