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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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Dank! Was für ein
    Haufen vornehmer Inzüchtler!
    Der Duke of Montford saß in einem tiefen Ledersessel im White’s Club in der St. James Street in London und trank kostbaren Brandy. Er lieferte sich mit Oliver, Lord deVere, ein freundschaftliches Wortgefecht.
    Ihre Rivalität hatte viel von ihrer früheren Hitze verloren. Im Lauf der Jahre hatte Montford festgestellt, dass er mit dem Oberhaupt des rivalisierenden Clans viel mehr gemein hatte, als er dachte. Nicht dass einer von beiden das jemals zugegeben hätte, vor allem nicht voreinander.
    „Sie halten sich wohl für wahnsinnig klug, was?“ DeVeres Stimme war ein tiefes aristokratisches Poltern. „Glauben Sie denn, ich wüsste nicht, dass ihr beide unter einer Decke steckt?“
    Die Augen halb geschlossen, lehnte sich deVere in seinem Sessel zurück und ließ den Brandy im Glas in seiner Hand kreisen. Der Mann war in den Vierzigern und trank wie ein Loch, trotzdem wirkte er gesund und sportlich. Montford fragte sich oft, wie er das fertigbrachte.
    Der Duke machte sich nicht die Mühe, auf deVeres Vorwurf zu antworten. Selbst wenn er es abstritt, würde der Mann ihm nicht glauben.
    Das hastig einberufene Treffen des Ministry of Marriage hatte sich genauso entwickelt, wie Montford vorhergesehen hatte. Er hatte sich angehört, was für jeden Kandidaten und die angedachten Eheschließungen vorgebracht worden war. Aufmerksam hatte er die Argumente verfolgt und die Streitereien geschlichtet, die bei all den stolzen und launischen Persönlichkeiten von Rang und Reichtum fast zwangsläufig an der Tagesordnung waren.
    Lady Roxdales Fall hatte er vertagt, da er da noch etwas Bedenkzeit brauchte. Angesichts der Art und Weise, wie Frederick sein Erbe hinterlassen hatte, war allen Beteiligten klar, dass hier eine sorgfältige Wahl getroffen werden musste.
    „Lady Arden hat heute ja durch Abwesenheit geglänzt“, meinte de Vere.
    „Ja.“ Montford nahm einen Schluck Brandy. „Man hätte denken können, sie wäre erpicht darauf gewesen, Constantine Blacks Sache zu vertreten, nicht wahr?“
    Mit düsterem Blick stürzte de Vere den Rest seines Brandys hinunter und knallte das Glas auf den Tisch. „Verdammt, sie hält uns alle zum Narren! Was würden Sie darauf setzen, dass sie nicht dort unten ist und sich einmischt? Dass sie verhandelt und verkuppelt und versucht, uns anderen zuvorzukommen?“
    Als Montford schwieg, spottete deVere: „Sie würden keinen Penny darauf setzen. Sie ist jetzt in diesem Augenblick auf Lazenby Hall, das wissen Sie ganz genau.“
    Milde erwiderte Montford: „Es gibt doch keinen Grund, warum Lady Arden Constantine Black nicht besuchen sollte, wenn sie möchte. Wenn sie gegen die Regeln verstößt, wird sie zur Verantwortung gezogen.“
    „Das würde ich zu gern übernehmen!“, sagte deVere mit blitzenden Augen. „Verdammt gute Figur, die Frau, wenn sie nur nicht so eine Xanthippe wäre.“ Er hob eine Augenbraue. „Haben Sie Interesse an ihr?“
    Montford unterdrückte den Drang zu lügen. „Nein.“
    Zumindest int Moment nicht. Wenn diese spezielle Angelegenheit vorbei ist, dann vielleicht...
    Aber es war ja nie vorbei und am Ende erfand er wieder nur Ausreden.
    „Sie sind ein aalglatter Bursche, Montford. Ich trau Ihnen nicht, aber bei Ihnen weiß ich wenigstens, woran ich bin oder nicht bin, je nachdem, wie man es betrachtet.“ Mit einem etwas eulenhaften Blick hob deVere das Glas, als wollte er Montford zuprosten. „Mehr kann ich von keinem Mann behaupten, den ich kenne.“
    Die verworrene Bedeutung dieser Behauptung wäre Montford beinahe entgangen, aber er betrachtete es als Kompliment. Ein seltenes Geschenk von deVere.
    Der große Mann erhob sich. „Ich glaube, ich fahr ein paar Tage zu meinem Neffen nach Gloucestershire. Da kann ich ihn ein wenig anstupsen und mich auch mal ein bisschen einmischen.“
    Er zog sein Lorgnon heraus und ließ es hin und her schwingen. „Was das andere Mädchen von Ihnen angeht. Die Schönheit. Rose... Rosemary ... Rosamund, genau, so war ihr Name. Ist sie schon bereit, ein Datum zu nennen? Mein Junge wird allmählich ungeduldig.“
    Montford stand ebenfalls auf. Ein schwaches, ungläubiges Lächeln umspielte seine Lippen. Er bezweifelte, dass der Earl of Tregarth einer Ehe mit Rosamund entgegenfieberte. Seit der formellen Verlobung hatte er keinerlei Versuch unternommen, sie näher kennenzulernen. Wahrscheinlich war es Lord deVere selbst, der es kaum erwarten konnte, dass die Verbindung zwischen

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