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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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der neugierige Verwalter begreifen, dass das frisch verheiratete Paar allein sein will.«
    »Wenn das möglich ist.«
    »Es muss möglich sein! Und jetzt geh. Wir müssen sie finden, ehe ihr Mann aufwacht.« Wieder zog sich Kieras dummes Herz gepeinigt zusammen, doch sie achtete nicht darauf. Sie konnte nicht, durfte nicht daran denken, dass ihr etwas an diesem Mann lag, mit dem sie die Nacht verbracht hatte. Oh, Himmel, das alles war ein so unmögliches Durcheinander.
    Sie ging am Sonnenzimmer vorbei und hielt inne, weil sie daran dachte, dass sie sich die Zeit nehmen sollte, ihre Abwesenheit bei Elyns Hochzeit zu erklären. Doch Kemper, der Verwalter, schloss gerade die Tür des Zimmers.
    »Der Lord möchte heute Morgen nicht gestört werden«, erklärte Kemper, als sie darum bat, hineingelassen zu werden. Er war ein großer, schmalbrüstiger Mann mit klugen Augen und schmalen, missbilligenden Lippen. Verächtlich blickte er auf jeden hinab.
    »Ich möchte aber gern mit ihm reden.«
    »Kann das nicht warten?« Wenn möglich, pressten seine Lippen sich noch dünner zusammen. Es wäre wohl besser, sein Misstrauen nicht zu wecken.
    »Aye. Ich komme später noch einmal wieder, nachdem... nachdem ich ausgeritten bin, aber bitte, sagt ihm, ich möchte ihn so bald wie möglich sprechen.«
    »Ich werde es ihm ausrichten.« Er schenkte ihr den Anflug eines Lächelns.
    »Danke«, murmelte sie und stellte fest, dass sie dankbar war, weil sie wenigstens nicht sofort ihrem Vater gegenübertreten musste. Auch wenn sein Augenlicht sehr schwach war, so fühlte Llwyd doch viele Dinge und würde sehr wahrscheinlich ihr Unbehagen bemerken. Seit der Zeit, als sie noch ein Kind gewesen war, war es ihrem Vater stets gelungen, die Wahrheit aus ihr herauszubekommen. Es schien beinahe unheimlich, dass er in der Lage war, eine Lüge zu fühlen, noch ehe sie sie ausgesprochen hatte. Außerdem durfte sie keine Zeit verschwenden. Wer wusste schon, wann Kelan aufwachen würde?
    Und was dann ? Was wirst du tun, wenn du ihm im hellen Tageslicht unter die Augen trittst?
    »Oh, was soll das alles.« Sie würde jetzt nicht darüber nachdenken. Ganz sicher würde sie Elyn finden, egal, wo sie war. Und wenn sie sie gefunden hatte, dann würde sie ihr gründlich den Marsch blasen.

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    7. Kapitel
    »Aber das verstehe ich nicht.« Elyn betrachtete Brocks Gesicht. Er schien ihr irgendwie älter und verbitterter, die Linien um seinen Mund hatten sich tiefer eingegraben. Seine Lippen waren zusammengepresst, und er vermied es, sie anzusehen. Stattdessen stierte er an die Decke des Gasthauses, in dem sie die Nacht verbracht hatten.
    »Ich kann jetzt einfach noch nicht durchbrennen«, erklärte er. Wie immer klang seine Stimme so glatt wie Samt.
    Enttäuscht kuschelte sie sich an ihn in dem engen Bett, fühlte seine Wärme unter den zu dünnen Laken und lauschte dem Schlag seines Herzens. Er war angespannt, sie fühlte es in jedem einzelnen Muskel seines Körpers. Er schien es gar nicht zu bemerken, als sie mit dem blonden, krausen Haar auf seiner Brust spielte und ihm den Kopf auf die Schulter legte.
    »Aber ich habe es getan. Ich bin weggelaufen.«
    Er lächelte hinterhältig. »Du bist aber nicht zu mir gelaufen«, rief er ihr ins Gedächtnis. »Du bist vor ihm davongelaufen.«
    »Aber ich bin doch zu dir gekommen«, stellte sie klar. Warum nur war er so abweisend?
    »Das bist du.« Er drückte ihr einen Kuss auf den Kopf, und sie wusste wieder, warum sie ihn so sehr liebte. Sein Kuss raubte ihr den Atem, seine Berührungen waren der reinste Zauber. »Wir müssen geduldig sein«, erklärte er und drückte ihre Schulter.
    »Aber warum? Ich habe meine Familie verlassen. Mein Schloss. Meine Schwester ist jetzt mit dem Lord von Penbrooke verheiratet. Und ich habe alles aufgegeben, jeden in meiner Familie habe ich angelogen, und das alles nur für dich.« Sie stützte sich auf einen Ellbogen und starrte auf den Mann hinunter, den sie von ganzem Herzen liebte. Ärgerlich rief sie ihm ins Gedächtnis: »Ich habe alles getan, was wir geplant haben. Ich habe meinen Teil des Handels eingehalten und habe die Ehe verhindert, die mein Vater für mich vorgesehen hatte. Alles, was ich jetzt von dir erwarte, ist, dass du mich hier wegbringst. So, wie du es versprochen hast.«
    »Und was ist mit Kiera?«
    Elyn schluckte, und sie vermied es, ihn anzusehen. Das Schuldgefühl, das sie nie ganz verlassen hatte, meldete sich wieder. Aber immerhin hatte Kiera auch

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