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Der Lüge schöner Schein

Der Lüge schöner Schein

Titel: Der Lüge schöner Schein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Dalziel herumpoussieren sieht, beschließt er ganz spontan zu handeln.«
    »Wer? Du sagst doch, Etherege war’s nicht. Wer dann?«
    »Ja. Das ist leider der Haken«, bestätigte Pascoe nachdenklich. »Wer hätte sonst noch ein Motiv? Da gibt’s nur eine Antwort. Der Typ, der die Überfälle begangen hat. Was heißen würde, er war gestern Abend im Jockey.«
    Er lachte.
    »Schade, dass Dalziel daran nicht gedacht hat. Er hätte alle Gäste antreten und in einen Teekessel pinkeln lassen können.«
    »Was?«
    »Ich habe dir doch erzählt, was der Kerl getan hat. Na, wir haben das Zeug analysieren lassen, und es hat sich herausgestellt, dass er Diabetiker ist. Nur ein Anhaltspünktchen, aber immerhin was Greifbares.«
    »Und der hat auch den Grundstücksmakler umgebracht? Diesen Lewis?«
    »Wahrscheinlich.«
    Ellie erschauerte bei dem Gedanken an den düsteren Flur im Jockey. Noch etwas in Verbindung mit dem Jockey, das sie Pascoe erzählen sollte, wollte in ihr hochsteigen, schaffte es aber nicht.
    »Vielleicht hatte ich einfach Glück.«
    »Vielleicht«, sagte Pascoe und legte ihr den Arm um die Schulter. »Ich glaube, wir sollten jetzt langsam gehen.«
     
    Auf der Fahrt nach Birkham war Dalziel voller Zuversicht. Wenn Pascoe recht hatte und Etherege sich nebenbei als Hehler betätigte, war Andrew Dalziel der richtige Mann, ihn sich zur Brust zu nehmen. Er konnte mitfühlend sein.
Liegt doch auf der Hand, dass eine Position wie die Ihre von anderen ausgenutzt wird
. Entgegenkommend.
Sie sagen uns, was Sie wissen, und alles andere überlassen Sie mir
.
Wir verstehen uns doch?
Drohend.
Hier geht es um Mord, ist Ihnen das klar
?
Für das Verschweigen von Informationen können Sie zehn Jahre hinter Gitter wandern.
    Doch als Erstes musste er sich vergewissern, dass das Ganze nicht das Hirngespinst von jemandem war, der eins auf den Schädel gekriegt hatte. Er würde sich zunächst als Kunde ausgeben. Sich umsehen. Den Mann in Augenschein nehmen.
    Er freute sich richtiggehend darauf.
    War auch höchste Zeit für einen Durchbruch. Das Diebesgut war bis jetzt nicht sichergestellt worden, ein Mord nicht aufgeklärt, Sturgeons Vierzigtausend spurlos verschwunden – und irgendwie hingen all diese Fakten zusammen. Ein Durchbruch an der richtigen Stelle, und alles könnte sich aufklären. Vielleicht fuhr er dem gerade entgegen. Er begann, ein Potpourri aus
Oklahoma!
zu pfeifen, und als er zu »Oh, what a beautiful morning!« kam, begann er zu singen, lauthals und grundfalsch.
     
    »Ich verstehe vollkommen, Mr. Backhouse, dass Sie es vielleicht nicht für erstrebenswert halten, uns einen detaillierten Bericht über Ihre Ermittlungen in diesen tragischen und furchtbaren Todesfällen zu geben, aber sofern es Erkenntnisse sind, die in direktem Zusammenhang mit der Aufgabe dieses Gerichts stehen, wären wir dankbar, diese zu erfahren.«
    Frenchs Ton war angemessen, fast respektvoll, doch der Blick, mit dem er Backhouse über seine Lesebrille hinweg fixierte, hatte etwas Herausforderndes.
    Pascoe sah sich in dem überfüllten Klassenzimmer um. Zwar waren die Tische alle draußen auf dem Flur gestapelt worden, dennoch trug der Raum die unverkennbaren Zeichen seiner üblichen unschuldigen Bestimmung. Kinderzeichnungen zierten die Wände, und aus einer Tabelle direkt hinter Backhouse ging hervor, dass Celia die Größte in der Klasse war, größer noch als James und Antony. Arme Celia. Er hoffte, dass die Zeit dieses Unrecht an ihr wieder gutmachen würde.
    Backhouse erklärte soeben in seiner üblichen Mischung aus Geschäftsmäßigkeit und Höflichkeit, dass er noch nicht in der Lage sei, offiziell sehr viel Wesentliches zu der Untersuchung beizutragen.
    Ellie stieß Pascoe an.
    »Wo ist Pelman?«, flüsterte sie.
    Er sah sich noch einmal im Raum um. Die Culpeppers waren da, die Dixons, Bells, Hardistys; die Langdale-Schwestern von der Post, Jim Piss Palfrey, Anton Davenant, der sich Notizen machte, aber kein Pelman.
    »Der wird zu tun haben, nehme ich an. Warum?«
    »Nur so. Mir ist gerade etwas eingefallen. Später.«
    French war es endlich gelungen, dahin zu kommen, wo er von Anfang an hin wollte, nämlich den in dem verlassenen Wagen entdeckten Brief in die Beweisaufnahme einzubeziehen.
    »Es wurde festgestellt, dass dieses Schreiben in der Handschrift von Colin Hopkins abgefasst wurde, dem Ehemann der verstorbenen Frau?«
    »Ja«, sagte Backhouse.
    »Und dass sich seine Fingerabdrücke darauf befinden?«
    »Ja.«
    »Danke. Es

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