Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Lustmolch

Der Lustmolch

Titel: Der Lustmolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
Vom Netzwerk:
Frau heraus.
    »Und ihr habt garantiert keine einzige Pfefferminzpastille dabei«, sagte Molly.

-25-
THEO
    H. P.'s Cafe war in der Hauptsache von der allmorgendlichen Frühschicht betagter Kaffeetrinker bevölkert. Theo kippte in rasantem Tempo drei Tassen Kaffee hinunter, wodurch er nur noch unruhiger wurde. Val und Gabe hatten sich zusammen eine Zimtrolle bestellt, von der Val nun ein Stück an Gabe verfütterte, als ob der Mann an ihrer Seite, der es immerhin geschafft hatte, ein mittleres Alter zu erreichen und zwei Doktortitel zu erwerben, nie gelernt hätte, selbständig zu essen. Theo wäre vor Empörung am liebsten geplatzt.
    Val sagte: »Ich hoffe nur, es liegt nicht an diesem Ungeheuer, wie ich mich im Augenblick gerade fühle.«
    Prima, dachte Theo, laß dir von der Tatsache, daß du all die Leute, die sowieso schon in der Scheiße gesteckt haben, noch tiefer in die Scheiße geritten hast, bloß nicht die Laune vermiesen. Und die strafbaren Handlungen, die du dir im Verlauf dessen hast zuschulden kommen lassen, erwähnen wir einem so putzigen Turteltäubchen gegenüber besser auch nicht. Andererseits war Theos Auffassung von Polizeiarbeit von dem Motto »fehlgeleitet, aber ehrlich« geprägt, und er glaubte aufrichtig daran, daß sie nur versucht hatte, einen Fehler wiedergutzumachen, indem sie die Medikamente bei ihren Patienten absetzte. Und obwohl Val ihn derzeit nervte wie ein Stachelschwein im
    Hintern, war er doch ehrlich genug einzusehen, daß er in erster Linie eifersüchtig auf das war, was sie in Gabe gefunden hatte. Kaum daß er dies erkannt hatte, fing auch Gabe an, ihm auf die Nerven zu gehen.
    »Was sollen wir jetzt anstellen, Gabe? Das Ding irgendwie betäuben? Es erschießen? Oder was?«
    »Vorausgesetzt, es existiert.«
    »Es existiert«, blaffte Theo. »Aber wenn du noch lange wartest, bis du alle Beweise hast, befürchte ich, daß wir für dich einen Arschspender brauchen, weil das Vieh dir bis dahin deinen abgebissen hat.«
    »Du brauchst jetzt nicht pampig zu werden, Theo. Ich bin einfach nur skeptisch, wie es sich für einen Forscher gehört.«
    »Theo«, sagte Val, »ich kann dir eine Packung Valium verschreiben. Vielleicht sind dann die Entzugssymptome nicht mehr so schlimm.«
    Theo schnaubte verächtlich. Allerdings war verächtlich zu schnauben etwas, das er nicht allzuoft tat, und deshalb machte es auf Gabe und Val den Eindruck, als versuche er, ein Haarknäuel hochzuwürgen.
    »Mit dir alles in Ordnung?« fragte Gabe.
    »Mir geht's prima. Ich hab nur verächtlich geschnaubt.«
    »Worüber?«
    »Über unsere Dr. Feelgood, die mir ein Rezept für Valium ausstellen will, damit ich mir von Winston Krauss eine Schachtel M&Ms andrehen lassen kann.«
    »Das hatte ich total vergessen«, sagte Val. »Entschuldigung.«
    »So wie's scheint, haben wir's mit mannigfaltigen Problemen zu tun, und ich hab nicht die geringste Ahnung, wo wir anfangen sollen«, sagte Theo.
    »Mannigfaltigen?« fragte Gabe.
    »Einem ganzen beschissenen Haufen«, sagte Theo.
    »Ich weiß, was das Wort bedeutet, Theo. Ich kann es nur nicht fassen, es aus deinem Mund zu hören.«
    Val lachte fröhlich über Gabes Versuch von Humor. Theo starrte sie nur an.
    Jenny, die Kellnerin, die beinahe ebenso gereizt war wie Theo, weil sie am Abend zuvor den Laden dichtgemacht hatte und nun zur Frühschicht schon wieder antreten mußte, nachdem die betreffende Bedienung sich krank gemeldet hatte, kam vorbei, um Kaffee nachzuschenken.
    »Da fährt gerade dein Boß vor, Theo. Oder?« fragte sie und nickte in Richtung Vorderfront. Durch das Fenster sah Theo, wie Sheriff Burton sich aus seinem schwarzen Eldorado hievte.
    »Hinterausgang?« fragte Theo, ein drängendes Flehen in den Augen.
    »Klar, durch die Küche und dann durch Howards Büro.«
    Es dauerte keine Sekunde, da war Theo auch schon aufgestanden und auf halbem Weg zur Küche, als ihm auffiel, daß Gabe und Val die gesamte Unterhaltung zwischen ihm und Jenny verpaßt hatten und einander noch immer versonnen in die Augen starrten. Er rannte zurück und klatschte mit der flachen Hand auf den Tisch. Sie schauten ihn an, als wären sie gerade aus einem Traum gerissen worden.
    »Achtung«, sagte Theo und versuchte nicht laut zu werden. »Der Sheriff kommt gleich rein? Mein Boß? Ein gefährlicher Drogenhändler? Wir sind Kriminelle. Wir versuchen durch die Hintertür abzuhauen? Jetzt? Hallo?«
    »Ich bin kein Krimineller«, sagte Gabe. »Ich bin Biologe.« Theo packte ihn am

Weitere Kostenlose Bücher