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Der Lustmolch

Der Lustmolch

Titel: Der Lustmolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Tresen. »Dann bis heute abend?«
    Les schluckte und rang sich ein Lächeln ab. »Da können Sie Gift drauf nehmen«, sagte er.
    »Noch mal vielen Dank«, sagte Molly strahlend. Dann packte sie ihre Einkäufe und ging zur Tür.
    Als sie durch die Lichtschranke trat, flüsterte Frank: »Die Schlampe hat sie doch nicht mehr alle.«
    Molly blieb stehen, drehte sich langsam um und zwinkerte.
    Sobald sie aus dem Laden war, gerieten die drei alten Säcke ziemlich aus dem Häuschen und unternahmen einige kümmerliche Versuche, sich nach schwarzer Jungmännermanier abzuklatschen, während sie Les auf die Schulter klopften. Der Traum eines jeden Eisenwarenverkäufers hatte sich erfüllt - Les würde nicht nur in den Genuß kommen, eine Frau einfach nur zu erniedrigen, nein, er würde sie, was noch besser war, nackt zu Gesicht bekommen. Aus irgendeinem Grund waren die drei in letzter Zeit ziemlich geil, was sich darin äußerte, daß sie nahezu ebensooft an Sex dachten wie an Schlagbohrer und Schleifmaschinen.
    »Meine Frau bringt mich um«, sagte Les. »Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß«, erwiderten die beiden anderen im Chor.
    THEO
    Theo spürte förmlich, wie ihm sein Magen in die Kniekehlen sackte, als er seinen Paradiesgarten betrat und eine Handvoll klebriger Knospen von seinen Pflanzen abschnippelte. Diesmal waren sie zwar nicht für ihn selbst, doch bei dem Gedanken daran, in welchem Maße dieses kleine Pflanzenbeet sein Leben bestimmte, wurde ihm schlecht. Und außerdem, wie kam es, daß er volle drei Tage nicht das geringste Bedürfnis verspürt hatte, seinen Sneaky Pete anzuzünden? Konnte man zwanzig Jahre lang regelmäßig Drogen nehmen, und plötzlich war einfach Schluß damit? Kein Entzug, keine Nebenwirkungen, kein brennendes Verlangen? Die plötzliche Freiheit war schon fast ekelerregend. Es war, als wäre die Fee der Verworrenheit einfach so in sein Leben geplatzt, hätte ihm mit einem Hühnchen aus Gummi eins über den Schädel gebraten und ihn ins Schienbein gebissen, um sich dann davonzumachen und den Rest von Pine Cove heimzusuchen.
    Er stopfte das Marihuana in einen Plastikbeutel, steckte ihn in die Innentasche seiner Jacke und stieg in den Volvo, um sich auf den vierzig Meilen weiten Weg nach San Junipero zu machen. Er würde hinabsteigen in die Tiefen des Justizgebäudes und dem Spider Auge in Auge gegenübertreten, damit der ihm erzählte, was er wissen wollte. Das Gras war ein Schmiermittel für die Kooperationsbereitschaft des Spider. Er würde auf dem Weg noch bei einem Lebensmittelgeschäft haltmachen und eine Tüte voll Süßigkeiten kaufen, um die Bestechungssumme in die Höhe zu treiben. Der Spider war schwierig, arrogant und ganz und gar verkorkst, aber zumindest mußte man sich für ein Rendezvous mit ihm nicht in große Unkosten stürzen.
    Durch die Panzerglasscheibe konnte Theo den Spider inmitten eines Netzes sitzen sehen: Fünf Bildschirme, auf denen unablässig Zahlenkolonnen herunterscrollten, tauchten den Spider in ein unheimliches blaues Licht. Die einzige andere Lichtquelle im Raum waren die winzigen roten und grünen Leuchtdioden an den einzelnen Geräten, die in der Dunkelheit schimmerten wie verlöschende Sterne. Ohne auch nur eine Sekunde seine Bildschirme aus den Augen zu lassen, drückte der Spider für Theo den Türöffner.
    »Crowe«, sagte der Spider, ohne den Kopf zu heben.
    »Lieutenant«, erwiderte Theo.
    »Nennen Sie mich Nailgun«, sagte der Spider.
    Eigentlich hieß er Irving Nailsworth, und sein offizieller Rang im Sheriff s Department von San Junipero war Cheftechniker. Er war einssechzig groß, wog hundertfünfzig Kilo und trug in letzter Zeit immer ein schwarzes Beret, wenn er in seinem Netz lauerte. Nailsworth hatte schon früh gemerkt, daß die Welt irgendwann von Weicheiern mit Grips beherrscht werden würde, und sich im Keller des Bezirksgefängnisses sein kleines Lehen im Bereich der Informationen unter den Nagel gerissen. Nichts geschah, ohne daß der Spider davon erfuhr. Er überwachte und kontrollierte sämtliche Informationen, die im Umkreis des Bezirks herumgeisterten, und bevor irgend jemand erkannte, wieviel Macht damit einherging, hatte er sich auch schon unentbehrlich gemacht, so daß das System nicht mehr auf ihn verzichten konnte. Er hatte niemals einen Verdächtigen verhaftet, eine Waffe berührt oder einen Fuß in einen Streifenwagen gesetzt, und doch war er vom Rang her der dritthöchste Police Officer im ganzen Bezirk.
    Außer seiner

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