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Der Lustmolch

Der Lustmolch

Titel: Der Lustmolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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ist Ihnen das entgangen?« Mittlerweile grinste Val Riordan sogar.
    »Dessen bin ich mir durchaus bewußt. Deswegen werde ich auch die Gehirnchemie von beiden Gruppen analysieren, um festzustellen, ob es eine neurochemische Erklärung gibt.«
    »Wie machst du das?« fragte Theo.
    »Man jagt die Gehirne durch den Mixer und analysiert die chemischen Inhaltsstoffe«, sagte Gabe.
    »Das tut doch bestimmt weh«, sagte Theo.
    Val Riordan lachte. »Ich wollte, so könnte ich mit meinen Patienten auch umspringen, um zu einer Diagnose zu kommen. Jedenfalls bei einigen.«
    VAL
     
     
    Val konnte sich nicht erinnern, wann sie sich das letzte Mal so gut amüsiert hatte, doch sie vermutete, daß es beim Schlußverkauf eines Luxuskaufhauses in San Francisco vor zwei Jahren gewesen war. Sex und fressen - Mannometer. Dieser Kerl hier war ja so was von naiv, aber trotzdem hatte sie seit ihren Tagen an der Uni niemanden mehr erlebt, der mit solchem Eifer reine Forschung betrieb, und es tat gut, bei dem Gedanken an Psychiatrie nicht gleich finanzielle Erwägungen aufkommen zu lassen. Sie stellte fest, daß sie sich überlegte, wie Gabe Fenton wohl im Anzug aussehen würde, nachdem er geduscht und sich rasiert hatte und vor allem: nachdem er in kochendes Wasser getaucht worden war, um die ganzen Parasiten an ihm auszumerzen. Garantiert nicht schlecht, dachte sie.
    Gabe sagte: »Ich kann einfach keinen äußeren Stimulus für dieses Verhalten finden, aber ich muß erst noch die Möglichkeit ausschließen, daß es sich um chemische oder umweltbedingte Einflüsse handelt. Wenn die Ratten davon betroffen sind, dann wirkt es sich eventuell auch auf andere Arten aus. Und dafür gibt es diverse Anzeichen.«
    Val kam die Woge der Geilheit in den Sinn, die in den letzten beiden Tagen über ihre Patienten hinweggebrandet war. »Könnte es vielleicht am Wasser liegen? Was meinen Sie? Irgend etwas, das sich auf uns auswirkt?«
    »Könnte sein. Wenn es chemische Ursachen sind, kann es sein, daß es bei Säugetieren von der Größe eines Menschen länger dauert, bis eine Wirkung eintritt. Euch beiden ist in den letzten beiden Tagen nicht zufällig irgendwas Ungewöhnliches aufgefallen, oder?«
    Theo spuckte fast seinen Kaffee aus. »Das ganze Kaff schnappt völlig über.«
    »Ich darf über einzelne Patienten keine Auskünfte geben«, sagte Val. Sie war entsetzt. Natürlich gab es seltsames Verhalten. Und sie hatte es ausgelöst, indem sie die Medikamente bei fünfzehnhundert Leuten auf einen Schlag abgesetzt hatte. So war es doch, oder? Sie mußte hier raus. Und zwar schleunigst. »Aber allgemein gesprochen kann ich sagen: Theo hat recht.«
    »Ach ja, hab ich das?« sagte Theo.
    »Hat er das?« sagte Gabe.
    Jenny war wieder an ihren Tisch zurückgekehrt, um Kaffee nachzuschenken. »Es tut mir leid, daß ich mitgehört habe, aber
    ich muß Theo ebenfalls zustimmen.«
    Alle blickten Jenny an und dann sich gegenseitig. Val sah auf ihre Uhr. »Ich muß jetzt los, denn ich habe einen Termin. Aber, Gabe, es würde mich sehr interessieren, was bei Ihren chemischen Analysen herausgekommen ist.«
    »Wirklich?«
    »Ja.«
    Val legte etwas Geld auf den Tisch, und Theo sammelte es ein und reichte es ihr zusammen mit der Ein-Dollar-Note zurück, die er zuvor als Honorar auf den Tisch gepackt hatte. »Val, ich muß noch mal über die andere Angelegenheit mit Ihnen reden.«
    »Rufen Sie mich an. Ich weiß aber nicht, ob ich Ihnen da behilflich sein kann. Bye.«
    Als Val das Cafe verließ, empfand sie tatsächlich so etwas wie Vorfreude bei dem Gedanken an die Begegnung mit ihren Patienten, wobei allerdings die Vorstellung, ihre Gehirne durch einen Mixer zu jagen, eine gewisse Rolle spielte. Irgendwas, womit sie sich die Verantwortung vom Hals schaffen konnte, die ganze Stadt in den Wahnsinn getrieben zu haben. Doch andererseits konnte man sie dadurch, daß man sie ein bißchen verrückt machte, davon abhalten, sich selbst zu zerstören; und das war ja auch nicht der schlechteste Grund, zur Arbeit zu gehen.
     
    GABE
    »Ich muß auch los«, sagte Theo und erhob sich von seinem Stuhl. »Gabe, soll ich veranlassen, daß der Bezirk das Wasser überprüfen läßt oder so was? Ich muß sowieso heute noch zur Bezirksverwaltung nach San Junipero.«
    »Noch nicht. Die allgemeinen Tests auf Toxine und Schwermetalle kann ich selbst durchführen. Das mache ich andauernd wegen der Untersuchung über die Froschpopulation.«
    »Kommst du mit raus?«
    »Ich wollte noch was zum

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