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Der Mackenzie Coup

Der Mackenzie Coup

Titel: Der Mackenzie Coup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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…« Ihre Miene wirkte angespannt. »Hat er irgendwie Ärger mit der Polizei?«
    »Seit dem Tag, an dem er aus der Wiege geklettert ist. Du hast noch nie was von Chib Calloway gehört?«
    »Ich geh mal davon aus, dass er kein entfernter Verwandter von Cab ist …?«
    Der Detective entschied, dass das zumindest ein Lächeln verdiente, aber als er sprach, war es schon wieder verflogen. »Hat ’nen Hang zur Gewalt, der Attila wie einen Pazifisten erscheinen ließe, und seine Finger in den vielfältigsten schmutzigen Geschäften.«
    »Versucht er, Geld zu waschen?«
    Ransome kniff die Augen zusammen. »Wie kommst du darauf?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich weiß, dass so was vorkommt … ich meine, ich hab davon gehört, dass es anderswo vorkommt, in anderen Auktionshäusern. Nicht hier, Gott bewahre …« Ihre Stimme verebbte.
    »Der Sache könnte ich vielleicht bei Gelegenheit nachgehen.« Ransome rieb sich den Unterkiefer. »Ich hab irgendwie das Gefühl, dass ihn einer seiner ›Geschäftspartner‹ heute hierher mitgenommen hat.«
    »Es waren zwei«, korrigierte ihn Laura, aber er schüttelte den Kopf.
    »Ich spreche nicht von den dressierten Affen – die heißen Johnno Sparkes und Glenn Burns. Die stellen die Muskeln zur Verfügung, wenn Calloway mal keine Lust hat, sich selbst die Finger schmutzig zu machen. Nein, ich meine den großen Typen, macht im Anzug eine prima Figur, braunes Haar, aus der Stirn und über die Ohren gekämmt. Von hier weggegangen ist er zusammen mit einem Bären von einem Mann in grünem Kord und einem anderen Typen, mager, kurzes schwarzes Haar und Brille.«
    Sie lächelte über die Personenbeschreibung. »Die drei Musketiere – so nenne ich sie für mich, sie scheinen trotz aller Verschiedenheit gut miteinander auszukommen.«
    Ransome nickte, als leuchtete ihm das alles absolut ein. »Die Sache mit den drei Musketieren ist allerdings die …«
    »Was?«
    »Soweit ich mich erinnere, waren es vier .« Worauf er seinen Notizblock zückte und Laura nach deren Namen fragte.
    »Hieß nicht einer von denen Porthos?«, scherzte sie. Aber der Detective, ihr alter Saufkumpan aus Collegezeiten, war für Scherze und bemühten Frohsinn nicht mehr zu haben. Besorgnis leuchtete in Lauras Blick auf. »Absolut unvorstellbar, dass einer von ihnen mit so einem Typen was zu tun haben sollte«, sagte sie abwehrend.
    »Weswegen auch nicht der geringste Grund besteht, mir ihre Namen zu verschweigen.«
    »Das sind potenzielle Kunden, Ransome. Das ist der beste Grund überhaupt , warum ich dir nichts verraten darf.«
    »Herrgott, Laura, du bist weder ein Pfaffe noch ein Klapsdoktor!« Ransome stieß einen tiefen Seufzer aus. »Vergiss nicht, ich bin Detective. Wenn ich wollte, könnte ich die auf offener Straße anhalten und ihre Personalien verlangen. Ich könnte sie auf die Wache schleifen.« Er legte eine kurze Bedenkpause ein. »Und du hast bestimmt recht – sie haben nicht das Geringste mit Calloway zu tun. Aber ich bemühe mich, nett zu sein, so wenig Aufsehen wie möglich zu erregen. Wenn du mir ihre Namen gibst, kann ich die überprüfen, ohne dass sie irgendwas davon mitbekommen. Viel besser so, meinst du nicht?«
    Laura ließ sich das durch den Kopf gehen. »Wahrscheinlich«, räumte sie schließlich ein, was ihr ein versöhnliches Lächeln vonseiten Ransomes einbrachte.
    »Wir sind uns also einig?«, fragte er. »Das bleibt unter uns?« Als sie nickte, zückte er Stift und Notizblock und wartete, während er sich gleichzeitig fragte, wie es ihr in letzter Zeit so ergangen sein mochte …
     
    6
     
    Gissing schien es nicht eilig zu haben, mit der Sprache rauszurücken. Er ließ den Malt im Glas kreisen und schnupperte gelegentlich daran, als scheute er sich vor dem ersten köstlichen Schlückchen. Für Mike war es noch zu früh am Tag, und Allan sollte eigentlich längst im Büro sein, wo er erklärt hatte, er träfe sich mit einem Kunden auf einen Kaffee. Er rührte im Schaumhäubchen seines Cappuccinos und schielte in regelmäßigen Abständen auf seine Uhr und sein Mobiltelefon.
    »Und?«, fragte Mike zum dritten oder vierten Mal. Er trank einen doppelten Espresso. Er hatte dazu ein Mandelplätzchen bekommen, es aber beiseitegelegt. Der Shining Star war so gut wie leer – bis auf zwei Frauen, die Shoppinghalbzeit machten. Sie saßen, Einkaufstüten zu ihren Füßen, am anderen Ende des Raums, reichlich außer Hörweite. Aus den Boxen rieselte, gerade eben wahrnehmbar, elektronische

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