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Der Mackenzie Coup

Der Mackenzie Coup

Titel: Der Mackenzie Coup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Zigarette zu rauchen, und dann werde ich wohl ins Bett gehen.«
    »Du bist ein absolut hoffnungsloser Fall, Michael. Ist es bei euch nicht Freitagabend? Solltest du nicht unterwegs sein, dich amüsieren und Dampf ablassen? Ich könnte dir eins von den Mädchen, die ich hier kenne, rüberschicken …«
    »Glaub ich dir aufs Wort. Und, was war bei dir in letzter Zeit so los? Lass mich vor Neid erblassen …«
    »Nur das Übliche – Partys, noch mehr Partys, Sonne, Sand und Süden. Heut Nachmittag charter ich ein Boot.« »Klingt ja entsetzlich.«
    Lachen vom anderen Ende der Leitung. »Ja, klar, du hast ja schon immer mehr für ein ruhiges Leben übrig gehabt – hinter den Kulissen, meine ich.«
    »Du früher auch, Gerry. Was ist passiert?«
    »Das Leben ist passiert, Kumpel.« Das war die Antwort, die er immer gab. »Vielleicht wird’s bei dir eines Tages auch so sein.«
    »In Edinburgh?«
    »Guter Einwand – du musst deinen elenden Kadaver endlich hier runterschaffen. Wie oft muss ich dich noch bitten?«
    »Ich behalt’s im Hinterkopf, Gerry.« Und warum auch nicht? Was hielt ihn eigentlich in Schottland? Andererseits – was erwartete ihn anderswo? »Was macht dein Portfolio?«
    »Ich bin grade noch rechtzeitig aus den Immobilien ausgestiegen.« Mike hörte, wie sein Freund geräuschvoll ausatmete. »Rohstoffe und Gold, dazu eine Prise neue Technologien.«
    »Du solltest wieder ins Spiel einsteigen, Gerry. Die Welt braucht Köpfe wie deinen.«
    »Besoffene, meinst du?« Mike hörte eine weibliche Stimme. Gerry legte eine Hand auf die Sprechmuschel, als er ihr antwortete.
    »Wer ist das?«, fragte Mike.
    »Bloß jemand, den ich kennengelernt habe.«
    »Es gilt als höflich, sich zumindest nach dem Vornamen zu erkundigen.«
    »Hart, Michael, aber gerecht.« Gefolgt von einem lauten Gelächter vom anderen Ende der Welt. »Ich sollte jetzt besser nachschauen gehen, wie ich sie bei Laune halten kann.«
    »Tu das.«
    »Komm mich besuchen, Mike – stell dir vor, was für einen Spaß wir haben würden.«
    »Nacht, Gerry.«
    »Morgen, Kumpel.«
    Ihre gewohnte Abmelderoutine. Mike lächelte noch immer, als er sich das Telefon auf den Schoß legte. Er atmete tief durch und starrte hinaus auf die mit Lichtpünktchen gesprenkelte Silhouette der Stadt.
    Was ist passiert?
    Das Leben ist passiert …
    Lief es nicht wirklich darauf hinaus? Er wusste, dass er Gerry von dem Coup hätte erzählen können – ihm eines Tages wahrscheinlich davon erzählen würde , wenn er gut ausging. Und selbst, wenn nicht. Gerry würde jauchzen und sich auf die Schenkel klopfen und erstaunt den Kopf schütteln, so wie er das gemacht hatte, als Mike damals ins Büro gekommen war und die Summe genannt hatte, die das Konsortium für ihre Firma zu zahlen bereit war.
    Solltest du nicht unterwegs sein und dich amüsieren?
    Mit wem denn, jetzt, wo aus seinen Freunden »Geschäftspartner« geworden waren? Womit vertrieb sich Chib Calloway jetzt wohl gerade die Zeit? In Bars und Nachtklubs, mit Wein, Weib und Gesang? Schön und gut, aber Mike brauchte für den nächsten Morgen einen klaren Kopf, musste jeden einzelnen Schritt noch ein letztes Mal durchgehen. Ab welchem Punkt würde es wohl kein Zurück mehr geben? War dieser Punkt nicht schon erreicht?
    Was ist passiert?
    »Eine Tür hat sich geöffnet«, sagte er zu sich und schnippte den Zigarettenstummel hinaus in die Nacht.
     
    17
     
    Samstag war in Edinburgh Tag der offenen Tür.
    Es nieselte leicht, und ein kalter Wind wehte, aber das würde die Schaulustigen nicht abschrecken. Für etliche Edinburgher war der Tag der offenen Tür mittlerweile ein willkommener fester Bestandteil des Jahres, wie die verschiedenen Festivals. Sie planten dann eine ganztägige Besichtigungstour, die vielleicht die Burg oder die Freimaurerloge, das Observatorium oder die Hauptmoschee der Stadt mit einschloss. Manchmal wurden Sandwiches und eine Thermosflasche Tee eingepackt. Das Gros der zur öffentlichen Besichtigung freigegebenen Gebäude befand sich im Zentrum, das auf der Welterbeliste der UNESCO stand. Andere, darunter ein Kraftwerk und die Kläranlage, lagen weiter außerhalb.
    Nicht zu vergessen das Lagerhaus an der Wasserfront in Granton, in dem die National Gallery und Museen ihre überzähligen Werke aufbewahrten. Ein Großteil von Granton war noch nicht der Modernisierungskampagne zum Opfer gefallen, die sich im angrenzenden Leith bemerkbar machte. Straßen voller Schlaglöcher führten an Gewerbegebieten

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