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Der Maedchensammler

Der Maedchensammler

Titel: Der Maedchensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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gut, dass du zurückkommst.«
    »Ich gebe dir Recht.«
    »Ich melde mich, sobald ich von der italienischen Polizei mehr darüber erfahre, was Trevor in Rom zu suchen hatte.«
    »Tu das.« Er legte auf.
    Und morgen würde er Trevor dieselbe Frage stellen, dachte er grimmig.

    »Wo zum Teufel bleibt er?« Mit finsterer Miene ließ Joe den Blick über die Bäume am Rand der Lichtung schweifen. »Er hätte schon vor einer halben Stunde hier sein müssen.«
    »Er wird kommen«, sagte Jane. »Er hat es mir versprochen.«
    »Ganz genau, und ein Versprechen von Trevor ist wahrscheinlich den Atem nicht wert, den er braucht, um es auszusprechen.«
    »Das kränkt mich aber sehr.« Trevor trat zwischen den Bäumen hervor. »Schließlich misst man einen Mann an seinen Worten. Zumindest sagen das die Philosophen. Ich persönlich finde –«
    »Sie haben sich verspätet«, bemerkte Joe.
    »Ich habe mich noch ein wenig mit Auskundschaften aufgehalten. Schließlich musste ich mich vergewissern, dass Sie sich nicht gesagt haben, ein Spatz in der Hand ist …« Er verzog das Gesicht. »Heute fallen mir lauter banale Sprüche ein.
    Verzeihen Sie mir.« Er wandte sich an Eve und Jane. »Nicht, dass ich Ihnen nicht vertraut hätte, aber Quinn ist wesentlich skrupelloser und unberechenbarer. Er ist mir sehr ähnlich.«
    »Ich bin Ihnen in nichts ähnlich.«

    »Da möchte ich doch widersprechen.« Er lächelte.
    »Andererseits habe ich den Vorteil, dass ich Ihren Charakter gründlich studiert habe. Das hat mich zu der Annahme geführt, dass Sie sich auf den Deal mit mir einlassen würden.« Er hob eine Hand, als Joe etwas entgegnen wollte. »Jane hat mir schon zu verstehen gegeben, dass Sie mir Aldo nicht auf dem Silbertablett servieren werden. Jedenfalls vorerst nicht. Aber ich wette, bis das hier ausgestanden ist, werden Sie Ihre Meinung noch ändern. Sie wollen Ihre Familie um jeden Preis schützen.«
    »Ich will Informationen«, sagte Joe.
    »Ich brauche gewisse Zusicherungen«, erwiderte Trevor.
    »Und ich brauche Antworten. Reden Sie.«
    »Ich will nicht unmäßig erscheinen. Ich möchte bei der Fahndung nach Aldo eine aktive Rolle spielen, und am liebsten würde ich mich in Ihrem Haus einquartieren, aber ich weiß natürlich, dass Sie mich nicht im Weg haben wollen. Ich verlange also nichts weiter als das Versprechen, dass ich hier in Janes Nähe bleiben kann. Und dass Sie mich benachrichtigen, falls Aldo ihr zu nahe kommt.« Er presste die Lippen zusammen. »Ich werde es wahrscheinlich selbst mitbekommen, aber ich will kein Risiko eingehen.«
    Joe schwieg.
    »Das ist doch nicht zu viel verlangt«, sagte Jane leise.
    »Weniger, als ich erwartet hätte.«
    »Überlass die Entscheidung mir. Ich weiß, auf wessen Seite du stehst.«
    »Auf wessen Seite stehe ich denn?«, fragte Jane. »Sag’s mir.
    Ich will am Leben bleiben, und du willst Aldo. Und wenn du glaubst, dass ich deswegen nicht auf deiner Seite stehe, dann irrst du dich.«
    Joe schaute Eve an.
    Sie zuckte die Achseln. »Es ist dein Job, den du riskierst. Ich akzeptiere jede Entscheidung, die du triffst.«
    »Na, das wäre ja das erste Mal.«

    Sie lächelte. »Bis ich zu dem Schluss komme, dass es die falsche Entscheidung war.«
    Joes Züge entspannten sich etwas. »Schon besser. Ich dachte schon, es ginge dir nicht gut.« Er wandte sich wieder an Trevor.
    »Also abgemacht. Und falls ich es mir aus irgendeinem Grund anders überlege, lasse ich es Sie wissen. Mehr verspreche ich nicht.«
    »Das reicht mir«, sagte Trevor. »Mit mehr hatte ich nicht gerechnet.«
    Eve warf Jane einen Blick zu. »Das Unmögliche fordern, um das Mögliche zu bekommen? Machen Sie das immer so?«
    Trevor grinste. »Wenn man nicht hoch rangeht, kann man nicht gewinnen.« Er wandte sich an Joe. »Stellen Sie Ihre Fragen.«
    »Wo ist Aldo?«
    »Das weiß ich nicht. Wenn ich es wüsste, wäre ich ihm auf den Fersen. Wenn er das letzte Mal in Baltimore gemordet hat, würde ich schätzen, dass er noch weiter nach Norden zieht.
    Anscheinend legt er eine Fährte, die Sie von Jane fortlocken soll.«
    »Sie scheinen sich ja sehr sicher zu sein, dass er zurückkommen wird. Warum?«
    Trevors Blick wanderte zu Jane. »Weil sie perfekt ist«, sagte er leise. »Und er weiß es. Er hat sie gefunden.«
    »Vielleicht nehmen Sie das auch nur an. Die anderen Frauen, die er ermordet hat, sahen –«
    »Wen hat er gefunden?« Jane trat auf Trevor zu. »Wen glaubt er gefunden zu haben? Und warum will er diese Frau

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